Kapitel 2

 

Robert Lewandowski x Roman Weidenfeller

 

Robert Pov

 

Alles woran ich mich erinnern konnte war, dass Moritz uns gerettet hatte und dann in Mats Armen gestorben ist.

Wir hatten dem Kleinen eine Menge zu verdanken und ohne seine Hilfe wären wir wohl alle nicht mehr leben.

Ich weiß noch wie Mats Moritz von den Bärenfallen befreit hatte und ihn mitgenommen hatte.

Wir fanden eine Türe, durch die wir gingen und fanden uns in einem Flur wieder, in dem weit und breit nur Türen waren.

Wir hatten keine Ahnung, in welchen Raum wir mussten und suchten diesen nach Hinweisen ab.

Aber wir fanden einfach keinen und dann weiß ich nichts mehr.

Ich hatte keine Ahnung, wie ich hier her gekommen war, aber jetzt war ich hier und lag auf einer Art Pritsche.

Meine Hand und Fußgelenke waren wieder mit Lederriemen festgebunden und auch über meiner Hüfte befand sich ein Lederriemen.

Ich hatte es versucht zu ertasten wo ich war, da ich meine Augen nicht öffnen konnte.

Sobald ich das versuchte, brannten sie wie Feuer und ich machte sie gleich wieder zu.

Aber ich konnte den Widerstand spüren und das Leder riechen.

Ich versuchte noch einmal meine Augen zu öffnen und diesmal gelang es mir.

Schnell suchte ich den Raum ab und untersuchte, wer noch bei mir war.

Es waren wieder alle da, alle außer Moritz.

Bei dem Gedanken an den Kleinen stiegen mir die Tränen in die Augen.

Wir hatten ihm so viel zu verdanken und konnten es ihm doch nicht mehr danken, weil er tot war.

 

 

Ich sah mich um und sah, dass ein Teil der anderen ebenfalls gefesselt waren.

Ebenfalls auf diesen Pritschen.

Über ihnen hing ein großes rundes Messer.

Ähnlich wie ein Sägeblatt für eine Kreis-säge nur viel viel größer.

Panik durchflutete mich und ich spürte kalten Schweiß auf meiner Stirn.

War ich doch sonst nicht der Kerl, der Angst hatte und das auch noch offen zeigte, aber jetzt wusste ich, dass das wohl hier niemanden interessieren würde.

Erneut sah ich mich um, suchte meinen Freund.

Roman hing an der Wand mir gegenüber.

Er war gefesselt ebenso Sven, Lukasz und Mitch.

Hilfesuchend sah ich mich nach den anderen um.

Entdeckte Sebastian, Schmelle und Kuba ebenfalls an eine Pritsche gefesselt und mit diesem Sägeblatt über sich.

Mats hingegen war nicht gefesselt und auch nicht an eine Pritsche gebunden.

Er lag frei im Raum.

Allerdings schien er bewusstlos zu sein.

,,Scheiße!“, entfuhr es mir verzweifelt.

Ich musste ihn doch irgendwie wach bekommen oder mich hier befreien und die anderen retten.

Ich versuchte mich zubewegen, aber es gelang mir einfach nicht.

Die Riemen waren fiel zu eng um meine Hüften und Gelenke gezogen.

,,Mats?“, rief ich verzweifelt.

Doch keine Reaktion.

Erneut rief ich seinen Namen.

Ich war mir nicht sicher, ob ich mir das nur eingebildet hatte, oder ob er es sich wirklich bewegt hatte.

 

 

Aber ich klammerte mich verzweifelt an den Gedanken, dass er sich bewegt hatte.

Und tatsächlich bewegte er sich dann auch weiter und setzte sich auf.

Er hielt sich den Kopf, scheinbar hatte er Schmerzen.

,,Mats.“, sagte ich wieder bemüht ruhig zu bleiben.

Sofort drehte er sich zu mir um und seine Augen weiteten sich.

,,Was machen wir hier? Was soll das? Wo ist Moritz?“

,,Ich habe keine Ahnung. Aber du musst uns hier raus holen. Die anderen sind da an der Wand.“, sagte ich und deutete mit dem Kopf auf die Wand mir gegenüber.

Mats sah auf die andere Wand und erschrak, als er die anderen dort sah.

,,Wo ist Moritz verdammt?“, fragte er verzweifelt und stand auch sogleich auf.

Tränen hatten sich in seinen Augen gesammelt und liefen ihm kurze Zeit später auch schon über die Wangen.

,,Mats, du musst jetzt einen Zettel finden. Bitte find den Zettel.“, flehte ich ihn an.

Hatte ich doch Angst, dass ich hier sterben würde. Denn das Sägeblatt war sicher nicht umsonst da oben befestigt.

,,Ja, aber Moritz.“

,,Den finden wir auch noch. Versprochen. Aber jetzt musst du erst mal uns retten. Dann können wir dir auch helfen Moritz zu finden.“

Das schien ihn beruhigt zu haben.

Er sah sich um und suchte einen erneuten Brief.

Hier musste ja auch einer sein, da war ich mir sicher.

Kurze Zeit später hatte Mats auch einen entdeckt.

Ebenfalls an einer Türe befestigt.

,,Ich habe einen.“, sagte er und rannte auch gleich dahin.

,,Lis vor.“, forderte ich ihn auch gleich auf.

Mats nickte nur und begann zu lesen.

 

 

Hallo Mats, Hallo Borussen,

 

Einer hat es nicht geschafft, schade.

Ich dachte der Zusammenhalt bei euch im Verein sei stärker und ihr würdet das alle schaffen.

Vielleicht hast du schon gemerkt, dass Zusammenhalt eine Tugend ist, die nicht jeder besitzt.

Ihr hingegen solltet sie haben, wenn ihr hier lebendig raus kommen wollt.

 

Tipp: Achte auf deine Schritte. Ein falscher Schritt und es könnte ganz schnell vorbei sein. Finde die passenden Knöpfe im Raum.

 

Frohes Schaffen!!!!“

 

,,Was hat das zu bedeuten?“, fragte ich den Tränen nahe.

Wollte ich doch hier einfach nur noch raus und zu Roman.

Der hing an der Wand und schien langsam zu sich zu kommen.

Auch die anderen kamen langsam zu sich und versuchten sich zu befreien.

Direkt kam Panik auf, die Mats nur noch mehr unter Druck setzte.

Er suchte den Raum ab nach Knöpfen und ich betete nur, dass ich das hier überleben würde.

Wenn das der Fall war und wir hier heil raus kommen würden, dann würde ich Roman einen Heiratsantrag machen.

Dessen war ich mir sicher.

Wir würden heiraten und glücklich werden und diese Hölle würden wir hinter uns lassen.

Mats hatte scheinbar einen Knopf gefunden, denn Sven und Sebastian waren frei.

Die beiden lagen sich weinend in den Armen und konnten ihr Glück nicht fassen.

Kurze Zeit später fand Mats dann auch noch einen weiteren Knopf, der Lukasz und Schmelle befreite.

Fehlten nur noch zwei und dann waren wir alle frei.

Die anderen Jungs suchten in der Zwischenzeit auch mit nach diesen Knöpfen.

Dann trat Sebastian auf einen Knopf im Boden und das Sägeblatt über mir fing an sich zu bewegen.

Einen Augenblick standen die Jungs wie gelähmt da und starrten mich schockiert an.

,,Holt ihn da raus.“, schrie Roman verzweifelt und die Jungs begannen weiter zu suchen.

 

 

Nach einer Weile hatte Schmelle dann einen Knopf gefunden und betätigte diesen, ohne groß drüber nachzudenken, was es für Konsequenzen haben könnte.

Und glücklicherweise hatte es keine großen, denn so rettete er Mitchell und Kuba, die nun auch wieder frei waren.

Blieben nur noch Roman und ich.

Nie in meinem Leben hatte ich so sehr gehofft wie in dem Moment.

Die Jungs suchten wie von Sinnen weiter, während das Rad über mir sich unaufhörlich drehte und immer näher kam.

,,FUCK!“, schrie ich, als das Rad meinen Bauch traf.

,,Holt ihn doch endlich da raus.“, hörte ich die Stimme von Roman rufen.

Ich blickte zu ihm und konnte sehen, dass Tränen über seine Wangen liefen.

Aber das taten sie bei mir auch.

Ein Schmerzensschrei kam mir über die Lippen, als sich das Rad tiefer in meinen Bauch bohrte und sich dort unaufhörlich weiter drehte.

Die Schmerzen waren nun mittlerweile so groß, dass mir die Sicht verschwand und ich Roman nur noch schemenhaft erkennen konnte.

Ich ahnte, dass es mit mir doch zu Ende ging.

Wusste ich doch, dass es die Verletzungen wohl so groß waren, dass ich es nicht mehr schaffen würde.

Selbst wenn die Jungs nun noch einen Knopf finden würden, der mich retten würde.

Ich hoffte nur, dass sie Roman wenigstens noch retten konnten.

Das war mein einziger und wichtigster Gedanke.

Dann nahmen die Schmerzen überhand und ich schloss die Augen.

Plötzlich ging alles ganz schnell und ich spürte keinen Schmerz mehr.

Hörte nichts mehr, konnte aber auch nichts mehr sehen.

Ich wusste, dass es nun vorbei war.

Das es nun für immer vorbei war, denn nun war ich nicht mehr unter den Lebendigen.

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