Kapitel 2

 

Jürgen Pov

 

Die Frau setzte sich an den Theke und bestellte sich ein Bier.

Scheinbar kam sie nicht von hier, zumindest schmeckte ihr das Brinkhoffs scheinbar nicht, denn das sah sie angewidert an, als Melly es ihr vor die Nase stellte.

Ich rutschte mit meinem Bier zu ihr und sah sie fragend an.

,,Ist alles okay?“, fragte ich und konnte mir die Antwort auch schon denken.

Wenn alles okay wäre, würde sie nicht weinen, aber ich hatte raus gefunden, dass die Frauen es mochten, wenn man sich für sie interessierte oder zumindest Interesse vor spielte.

In dem Fall interessierte mich aber wirklich, warum die Kleine weinte.

,,Ja, ist alles okay.“, sagte sie und lächelte mich an.

,,Arbeitest du hier?“, fragte sie weiter und ich schüttelte den Kopf.

,,Nein, ich bin Gast hier. Ich bin Jürgen und wie heißt du?“

,,Ich bin Alexandra. Aber ich werde nur Alex genannt.“

,,Freut mich, Alex.“

,,Freut mich auch.“

,,Darf ich dich fragen warum du weinst?“

,,Ich hatte eine Autopanne. Ich muss dringend nach Hause, also zumindest theoretisch, aber ich habe keine Kohle mehr, um mir ein Taxi zu rufen und erreiche auch niemanden, der mich nach Hause bringen kann. Mein Geld reicht so gerade noch für ein Bier. Das habe ich mir jetzt gegönnt, wobei ich mir auch besseres vorstellen kann, als hier fest zu sitzen und dieses schreckliche Bier zu trinken.“

,,Du kommst nicht von hier, oder?“

,,Nein, ich komme nicht von hier. Und du?“

 

 

,,Na ja, ich komme eigentlich aus Stuttgart, aber ich wohne hier, weil ich hier arbeite.“

,,Das ist cool. Ich arbeite auch hier in der Nähe. Allerdings darf ich das hier nicht laut sagen. Also lass uns doch das Thema wechseln. Was machst du hier?“

,,Ich genieße meinen Feierabend und will etwas unter Leute kommen. Verzeih meine Direktheit, aber erwartet dich zu Hause einer?“

,,Was meinst du?“, fragte sie und schien meine Frage nicht verstanden zu haben.

,,Ich meine hast du einen Mann oder Kinder? Einen Hund oder andere Tiere? Irgendwas oder jemanden der dich erwartet?!“

,,Nein, habe ich nicht.“, sagte sie schnell und ich grinste schief.

,,Ich meine du kennst mich zwar nicht, aber ich könnte dir ein Angebot machen, wenn du möchtest.“, sagte ich dann vorsichtig, wobei die Vorsicht mehr gespielt als alles andere war, denn das sie mein Angebot annehmen würde, war mir schon fast klar.

,,Was meinst du denn?“

,,Na ja, wenn du eine Autopanne hattest, dann musst du ja irgendwo schlafen, wenn du niemanden erreicht bekommst. Ich könnte dir anbieten bei mir zu schlafen und morgen kümmern wir uns dann gemeinsam um dein Auto.“

,,Aber ich muss zu einer Bank. Ich habe sonst kein Geld.“

,,Das ist doch kein Problem. Dann kannst du die Nacht doch bei mir schlafen und morgen früh frühstücken wir zusammen, dann fahre ich dich zu einer Bank und dann rufen wir einen Pannendienst oder schleppen das Auto ab und bringen es in eine Werkstatt.“

 

 

,,Aber ich kenne dich doch gar nicht, da kann ich doch nicht einfach so bei dir schlafen.“

,,Keine Sorge, ich habe ein Gästezimmer und erwarte auch keine Gegenleistung. Also auch kein Geld, sollte es daran scheitern.“

,,Nein, ich verdiene eigentlich ganz gut, sodass ich mir das auch leisten könnte, aber darum geht es doch nicht. Ich meine ich kann doch nicht einfach bei dir schlafen.“

,,Lass uns noch ein Bier trinken, ich lade dich ein und dann fahren wir zu mir. Bis dahin kannst du mich ja noch etwas kennenlernen.“

,Okay, das klingt gut.“, sagte sie und ich nickte einverstanden, bevor ich Melly Bescheid sagte, dass sie noch zwei Brinkhoffs fertig machen sollte.

Kurze Zeit später standen die auch schon vor uns und ich hielt Alex das Glas hin.

,,Auf einen schönen Abend.“, sagte ich und sie nickte einverstanden, als sie ihr Glas gegen meines stieß.

,,Was machst du denn beruflich?“, fragte sie nachdem sie einen Schluck getrunken hatte und beinahe hätte ich mich an meinem Bier verschluckt, denn scheinbar gab es immer noch Leute, die mich nicht kannten.

,,Ich bin Fußballtrainer. Was machst du denn?“

,,Das klingt ja interessant. Wen trainierst du denn?“

,,Borussia Dortmund.“

,,Sorry, ich kenne mich mit Fußball nicht so aus. Sind die gut?“

,,Na ja, eigentlich schon, aber im Moment haben wir eine kleine Krise, die hoffentlich bald auch wieder vorbei ist.“

,,Bestimmt. Du bist sicher ein toller Trainer.“

,,Danke. Ich gebe mir zumindest Mühe.“

 

 

,,Ist das nicht anstrengend? Ich meine so einen Haufen zu trainieren?“

,,Nein, die Jungs sind wirklich toll und ich bin für die so etwas wie ein Vater und das bin ich gerne.“

,,Hast du auch Kinder?“

,,Ja, ich habe zwei Söhne, die sind aber schon erwachsen.“

,,Das glaube ich aber nicht, so alt bist du doch noch gar nicht.“; sagte sie und ich lächelte.

,,Danke. Aber wahrscheinlich älter als du denkst.“

,,Das kann ich mir nicht vorstellen.“

,,Ich habe keine Ahnung.“, sagte ich ehrlich und trank mein Bier leer.

Auch Alex machte ihr Glas leer und stellte es auf die Theke zurück.

,,Kann ich euch noch etwas bringen?“, fragte Melly dann auch gleich, als sie die leeren Gläser entdeckte und ich schüttelte den Kopf.

,,Nein, ich möchte jetzt gehen. Das Bier von der Dame geht auch auf meine Rechnung.“

Melly nickte und ich bezahlte, mit einem üppigen Trinkgeld, wie sie es von mir gewöhnt war und verabschiedete mich dann von ihr.

,,Danke, das du mich eingeladen hast.“, sagte Alex und ich nickte nur.

,,Ehrensache. Lass uns zu meinem Auto gehen.“

Gemeinsam ging ich dann mit ihr zu meinem Auto und sie staunte nicht schlecht, als sie sah, dass ich einen Porsche hatte.

,,Ich bin noch nie mit so einem Auto gefahren.“, sagte sie ehrfürchtig und ich grinste.

,,Dann wird es Zeit. Steig ein, dann fahren wir zu mir.“, sagte ich und setzte mich auf die Fahrerseite.

Umfrage

Hat euch das Kapitel gefallen?

Ja, war gut (0)
0%

Joa, war ganz okay (0)
0%

Es ging so, eher nicht (0)
0%

Nein, überhaupt nicht (0)
0%

Stimmen insgesamt: 0

Thema: Kapitel 2

Es wurden keine Beiträge gefunden.

Neuer Beitrag