Kapitel 7

 

Ich lief in der Wohnung auf und ab.

Von der Küche wieder in das Wohnzimmer und wieder in die Küche.

Ich konnte einfach nicht ruhig sitzen bleiben.

Mats und Julian würden gleich hier sein und ich hatte noch keine Ahnung was ich den beiden sagen sollte.

Ich wusste doch auch nicht mehr als die beiden.

Außer das mit dem Kerl.

Das musste ich ihnen einfach später erzählen.

Vielleicht hatte der was damit Zutun das Manuel nicht in München war.

Manu und ich waren jetzt schon so lange zusammen und außer Mats und Julian hatte er keine engen Freunde zu denen er gehen kann.

Ich ging wieder zu dem Sofa welches Manuel in weißen Leder gewählt hatte.

Wie ein nasser Sack ließ ich mich auf diese fallen.

Ich stützte meine Ellbogen auf meine Oberschenkel und vergrub mein Gesicht in meinen Händen.

Was sollte ich nur machen?

 

 

 

Es klingelte an der Türe.

Ich rieb mir kurz mit den Handflächen über das Gesicht und ging zur Türe.

Ich hörte nicht lange wer da war schließlich wusste ich ja, das es Mats und Julian sind und drückte die Türe unten auf.

Oben machte ich die Türe auch auf und wartete auf die beiden.

Es dauerte auch nicht lange, da sah ich Julian dicht gefolgt von Mats die Treppen hoch steigen.

,,Hallo Kevin.", sagte Julian als er vor mir stand.

,,Hey Julian."

Ich sah direkt das es ihm nicht gut ging. Er sah richtig schlecht aus.

,,Kev."

Mats nahm mich in den Arm und streichelte mir über den Rücken.

Ich schloss die Türe und folgte den beiden in das Wohnzimmer.

Die beiden saßen auf der Couch und Julian hatte sich gegen Mats gelehnt.

,,Wollt ihr was trinken?"

Julian schüttelte nur leicht den Kopf.

,,Hast du ein Bier hier?", fragte Mats.

,,Ich hab keine Ahnung und wenn dann hat Manuel nur Veltins."

,,Egal."

Ich nickte und ging in die Küche.

Dort fand ich dann das Bier -natürlich Veltins- und nahm zwei Flaschen mit in das Wohnzimmer.

Ich machte sie auf und stellte Mats eine hin.

,,Danke."

Dann setzte ich mich den beiden gegenüber in den Sessel.

 

 

Wir saßen einige Zeit da ohne etwas zu sagen.

Ich musterte die beiden und Julian sah wirklich schlecht aus.

Er war blass seine Augen gerötet, wahrscheinlich vom weinen, und er lächelte nicht.

Sonst hatte er, vor allem wenn Mats in der Nähe war, immer ein Lächeln auf den Lippen.

Ein völliger Strahlemann.

Davon war jetzt nichts zusehen.

Mats nahm sein Bier und trank einen kräftigen Schluck.

Das ließ mich aus meinen Gedanken wieder auftauchen.

,,Ich muss euch noch etwas sagen.", fing ich an.

Julian und Mats schauten mich direkt an.

Scheinbar hatten sie nicht damit gerechnet das ich das Wort ergreifen würde.

,,Ich habe Manu versprochen euch nichts zu sagen. Aber ihr seid unsere besten Freunde und vielleicht hilft es uns einfach zu verstehen wo Manuel ist.

,,Du weißt wo Manuel ist?", fragte Julian direkt und seine Augen weiteten sich.

,,Nein, leider nicht."

Bei diesem Satz sank Julian direkt wieder bei Mats in die Arme er hatte sich bei seiner Frage gerade hingesetzt.

Mats legte wieder einen Arm um seinen Freund und streichelte ihm sanft über den Oberarm.

Ich atmete tief durch und erzählte den beiden dann schließlich noch was ich wusste.

Von dem Kerl und das er bei Manu war und das er ihn bedroht habe und alles.

 

 

Julian hatte sich während meiner Erzählung aufgerichtet und saß Kerzengerade neben Mats.

Auch Mats hatte sich sichtlich angespannt.

Als ich meine Erzählung beendet hatte schluckte Julian schwer.

,,Das... Das heißt... Kevin, das heißt Manuel ist vielleicht... Oh Gott! Er ist vielleicht entführt worden?", brachte der Schalker mit viel Mühe raus.

Ich nickte leicht und biss mir dabei auf die Unterlippe.

Mats ließ die Luft laut aus seinen Lungen entweichen.

,,Aber warum? Was hätte dieser Mann für einen Grund?", fragte der Dortmunder Verteidiger.

Ich zog die Schultern hoch.

,,Und wenn sie Manu was antun?", fragte Julian und ihm stiegen die Tränen in die Augen.

,,Psssst. Hey, das darfst du nicht denken. Manuel ist ein starker Mann und der wird sich so leicht nicht unterkriegen lassen.", versuchte Mats seinen Freund zu beruhigen.

Dieser lehnte sich wieder gegen Mats und vergrub seinen Kopf erneut in Mats´ Hemd.

Er weinte.

Das war auch Mats und mir klar.

,,Wäre es vielleicht möglich das der Kerl Geld will?", fragte Mats.

,,Möglich schon. Aber dann hätte er Manuel doch einfach nur erpressen müssen. Wieso dann gleich entführen?"

Mats nickte.

,,Vielleicht ist es ja auch ein durchgeknallter Schalker."

Ich erntete einen bösen Blick von Julian.

,,Sorry Julian, aber euch Schalkern traue ich alles zu."

Julian wicht sich die Tränen weg.

,,Das musste ja jetzt wohl wirklich nicht sein, Kev.", mischte sich auch Mats ein.

Julian legte seine Hand auf Mats´ Oberschenkel.

,,Lass nur, Mats. Vielleicht hat Kevin ja Recht."

Mats und ich sahen Julian mit großen Augen an.

,,Was meinst du?", fragte Mats.

,,Ja, vielleicht hat Kevin ja recht. Vielleicht ist es ja wirklich ein Schalker."

,,Wieso sollte ein Schalker einen Schalker entführen? Julian, das macht keinen Sinn.", sagte ich.

,,Macht es schon.", meinte Julian.

,,Na dann sag ihn uns.", drängte Mats.

,,Vielleicht ist es ja ein Schalker der nicht will das Manu wechselt. Schaut es ist doch schon komisch, das er ausgerechnet heute entführt wird. Er sollte heute in München auflaufen und seinen Vertrag unterschreiben.", erklärte Julian.

 

 

Mir lief ein kalter Schauer über den Rücken als Julian diese Sätze sprach.

Mats schien es genauso zugehen denn er schaute entsetzt.

,,Ja, aber dann müssten wir auch davon ausgehen das es auch genauso gut ein Bayer gewesen sein kann.", sagte er dann.

,,Mir ist egal ob Schalker oder Bayer. Wenn Manu nur ein Haar fehlt, dann bringe ich den denjenigen um!"

,,Das ist auch keine Lösung, Kevin.", sagte Mats ruhig.

,,Wir müssen aber etwas machen."

Julian nickte.

,,Ja, aber nicht etwas gewalttätiges.", sagte Mats.

,,Mats hat Recht. Ich glaube wir sollten auch langsam schlafen gehen und uns morgen etwas überlegen.", sagte Julian.

,,Ich kann sowieso nicht schlafen."

Mats sah auf die Uhr.

,,Julian, du musst fahren.", sagte er dann.

,,Ja, ist ja kein Problem. Ich hab ja nichts getrunken."

,,Wollt ihr nicht hier schlafen? Manu hätte sicher nichts dagegen."

Mats sah Julian an.

,,Ist das für dich okay?", fragte er dann.

Julian nickte leicht.

,,Dann schlafen wir hier.", sagte Mats.

,,Ja, ich mache euch gleich das Gästezimmer fertig. Wollt ihr denn jetzt schon ins Bett?"

,,Schon ist gut. Hast du mal auf die Uhr geschaut? Es sind 2 Uhr.", sagte Mats.

Ich sah auf die Uhr.

Es waren tatsächlich schon 2 Uhr.

,,Gut, dann geh ich mal das Gästezimmer machen."

Ich stand auf und ging in das Gästezimmer.

 

 

,,Bist du sicher, das du hier schlafen kannst?", fragte Mats.

Julian nickte.

,,Ja, ich möchte hier bleiben. Ich denke das ist auch besser wegen Kevin. Ich glaube es ist besser wenn er nicht alleine ist diese Nacht."

Mats nickte.

,,Ja, wahrscheinlich hast du da Recht."

Ich kam wieder in das Wohnzimmer und setzte mich zurück auf den Sessel.

,,Das Zimmer ist fertig."

,,Danke, Kev.", sagte Mats.

,,Schon okay."

Julian sah Mats an.

,,Ich geh jetzt in das Bett.", sagte Julian.

,,Ich komme gleich nach.", sagte Mats.

Julian nickte und drückte Mats einen Kuss auf die Wange.

,,Gute Nacht, Kevin und danke.", sagte Julian.

,,Nacht."

Julian verließ den Raum und ging in das Gästezimmer.

,,Kann ich dich alleine lassen, Kev?"

,,Klar."

Mats nickte.

,,Dann gehe ich jetzt auch ins Bett."

Jetzt nickte ich.

,,Versuch zu schlafen, Kev."

Ich nickte erneut.

Mats stand auf und sah mich an.

,,Gute Nacht, Kev."

,,Nacht."

Mats verließ den Raum und ging dann auch ins Gästezimmer wo Julian schon auf ihn wartete.

Ich wollte noch aufräumen aber entschied mich dann dagegen und ging in das Schlafzimmer von Manuel.

Schnell hatte ich meine Sachen ausgezogen und mich ins Bett gelegt.

Der Geruch von Manuel stieg mir direkt in die Nase.

Auch wenn ich es nie sagen konnte und vielleicht auch nicht wollte aber ich vermisste ihn sehr.

Über diesen Gedanken schlief ich erschöpft ein.

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