Kapitel 39

 

Am nächsten Morgen wurde ich von einem unruhigen Manuel geweckt.

Manuel hatte die ganze Nacht sehr unruhig geschlafen, was mich auch nicht wirklich zum schlafen brachte.

Ich entschloss mich, nachdem ich sah das Manuel sich nur noch durch das Bett wälzte und schon nass geschwitzt war ihn zu wecken.

Behutsam legte ich meine Hand auf seine Schulter und schüttelte ihn leicht.

Manuel schreckte hoch und sah mich erschrocken an.

,,Was? Was ist denn passiert? Kevin!“, er wirkte erleichtert als er mich sah.

,,Psssst. Alles okay. Du hast nur schlecht geträumt.“, versuchte ich ihn zu beruhigen und zog ihn in meine Arme.

Manuel lehnte sich gegen meine Brust und ich ließ mich vorsichtig zurück in die Kissen fallen.

Manuel leg

te seinen Kopf auf meine Brust, während ich sanft über seinen Rücken streichelte.

Ich spürte deutlich, dass sich sein Herzschlag beschleunigt hatte durch den Traum.

Je länger ich ihn in meinen Armen hielt, desto ruhiger schien er zu werden.

,,Was hast du denn so schreckliches geträumt, dass du dich so wild durch das Bett gewälzt hast?“

,,Ich habe von der Gegenüberstellung geträumt. Ich habe da wirklich wahnsinnige Angst vor, Kevin. Ich hoffe so, dass es dir richtigen sind, aber was mache ich wenn die Polizei die falschen hat?“

,,Da darfst du gar nicht dran denken. Denk am besten gar nicht mehr daran.“

Manuel nickte leicht.

Wir kuschelten noch eine Weile, bis Manuel dann aufstand.

 

 

Mit großen Augen sah ich ihn an.

,,Wo willst du denn hin?“

,,Ich gehe jetzt schnell duschen. Ich will fertig sein, wenn Julian kommt. Immerhin muss ich dann ja auch zu der Gegenüberstellung.“

Ich nickte etwas verloren und stieg dann auch aus dem Bett.

,,Ich gehe in der Zeit in das Wohnzimmer. Wenn etwas ist, dann meld dich, okay?“

Manuel nickte, suchte sich seine Sachen zum Duschen zusammen und war dann auch schon im Bad verschwunden.“

Mit einem Seufzen setze ich mich in Bewegung und ging in mein Wohnzimmer.

Dort schnappte ich mir meinen Laptop aus dem Schrank und setzte mich damit auf die Couch.

Ich schaltete den Laptop ein und surfte etwas durchs Netz.

Über unsere Homepage gelang ich auf ein offizielles Fanforum des BVB.

Dort stöberte ich etwas rum, bis ich auf ein Thema stieß, was mich sehr neugierig machte.

Das Outing von Marcel, Neven, Mats und mir.

Ich machte das Thema sofort auf und las mir einige Beiträge durch.

Schließlich wollten Manuel und ich uns da sowieso mal durchlesen und da konnte ich ja schon einmal abwägen, ob es eine gute oder schlechte Idee war, dass Manuel zu zeigen.

Total in die Texte der Fans vertieft bekam ich nicht mit, dass Manuel plötzlich hinter mir stand.

 

 

,,Was machst du denn da?“

Ich erschrak, als er mich ansprach.

,,Ich habe nur was im Internet gesurft und bin dann in unserem Fanforum auf ein paar Anmerkungen zu unserem Outing gestoßen und dachte ich lese mich schon mal durch.“

Manuel nickte und setzte sich neben mich.

,,Und was schreiben sie so? Ich meine ich betrifft es ja noch mehr als uns. Bei euch sind es ja immerhin schon vier und bei uns ja nur zwei.“

Da hatte Manuel schon Recht.

Aber ich war sowieso begeistert und auch etwas erstaunt, dass die Rückmeldungen fast alle positiv waren.

,,Es sind einige positive Rückmeldungen. Das sind auch eigentlich die meisten, aber es gibt eben auch negative.“

,,Das war mir ja schon fast klar, dass nicht jeder damit klar kommt.“

Ich nickte zustimmend.

Da hatte Manuel wohl auch Recht.

Aber ich hatte dann doch damit gerechnet, dass es mehr negative sind, da es ja gerade bei uns auch um große Namen ging.

,,Lies´ doch mal ein paar vor, bitte.“

Ich seufzte und scrollte dann nach oben, um von oben anzufangen.

 

´Ich finde es super, dass die vier sich geoutet haben. Dann brauchen sie sich auch nicht immer zu verstecken.´

 

´Das ist doch alles nur Fake. Als ob der Großkreutz was mit dem Neuer hat.´

 

´Jetzt ist das Versteckspiel vorbei!´

 

´Ich finde Fußball ist ein MÄNNERsport und da gehören solche Schwuchteln einfach nicht hin!´

 

´Seit ich denken kann bin ich BVB Fan und das wird sich auch niemals ändern! Finde es toll, dass die Jungs sich dazu entschlossen haben sich endlich zu outen. Das ist ein großer Schritt, den man auch würdigen sollte! Ich stehe hinter euch!!!!!!!´

 

´Wahnsinn! Hätte ich ja nie gedacht das der Neuer auf unseren Kevin steht. Das Marcel und Neven zusammen sind, hätte ich auch nicht gedacht. Aber das Mats und der Draxler zusammen sind, dass habe ich mir schon fast denken können. Das war doch schon immer auffällig zwischen den beiden. Ich wünsche allen jedenfalls viel Erfolg weiterhin!´

 

Ich brach ab und sagte nichts mehr.

,,Warum hast du aufgehört?“

,,Weil da nicht mehr viel stand. Das wiederholt sich eigentlich alles nur noch. Im großen und ganzen ist das aber alles was da so steht.“

,,Also vieles doch positiv? Das erleichtert mich ja schon mal was euch angeht, aber ich muss noch wissen, ob die Schalker das genauso sehen. Wenn die etwas dagegen haben, dann habe ich ein Problem. Was glaubst du wie die dann abgehen wenn wir auf einander treffen. Kevin, dann nehmen die dich auseinander.“

,,Das werden sie ohnehin tun. Da rechne ich schon fast mit. Schließlich bin ich ja der böse Borusse.“

Manuel seufzte.

,,Da könntest du leider Recht haben. Lass uns doch einfach mal im Forum schauen was da so steht.“

 

 

Ich öffnete einen neuen Tab und schnell hatte ich das Fanforum der Schalker geöffnet.

Nach wenigen Klicks hatte ich auch hier ein Thema gefunden, was sich mit unserem Outing beschäftigte.

,,Hier ist noch etwas. Willst du das ich dir das auch vorlese?“

Manuel nickte.

 

´Das dreifache Outing hat mich ja schon geschockt. Ich hätte auch nicht damit gerechnet, dass unsere Jungs ausgerechnet mit Zecken zusammen sind. Aber gut, wenn es sie glücklich macht. Glück auf!´

 

´Mit Zecken? Ich glaube es nicht!´

 

´Manu mit Großkotz? Geht ja mal gar nicht! Auch Juli mit dem Hummels geht gar nicht!´

 

´Ich finde es gut, dass sie sich geoutet haben. Ich stehe auch jetzt noch hinter den Jungs! Glück auf!´

 

´Ich finde es soooooo toll! Es sollte mehr Outings geben! Glück auf!´

 

´Geil!!!! Habe gewettet, dass irgendwann raus kommt das der Neuer den Großkotz vögelt! Jetzt habe ich gewonnen!!!!!!´

 

,,Die anderen wiederholen sich dann quasi auch wieder wie bei uns.“

,,Aber eigentlich sind sie ja doch positiv. Das sollte uns schon mal beruhigen. Vor allem, wo bald die Saison wieder anfängt.“

,,Ja, da hast du schon Recht. Aber es ist doch schon schwierig. Ich denke da werden wir wohl auch noch einiges negatives hören oder lesen.“

,,Gut, aber wenn es mehr positive als negative gibt, dann wird das wohl auch schnell verebben und dann können wir ganz normal weiter machen und das auch noch ganz öffentlich.“

Ich nickte.

 

 

,,Wann wollte Julian denn kommen?“

,,Der müsste jetzt jeden Moment da sein. Der meinte er wollte um 10 Uhr hier sein. Es sind jetzt 9.50 Uhr.“

,,Dann wird er gleich kommen und dann bist du erst mal weg. Kommt Mats auch mit?“

,,Julian hat nichts gesagt. Aber ich denke schon, dass er Mats mitbringt. Die sind bestimmt letzte Nacht beide zu Mats gefahren. Das wäre auf jeden Fall das einfachste gewesen. Mats wird es sich aber sicher nicht nehmen lassen zu dir zu kommen und dich von irgendwelchen Dingen abzuhalten, wenn wir weg sind.“

,,Was meinst du denn damit?“

,,Du gehst doch hier die Wände inklusive Decken hoch, wenn du alleine hier bleibst. Deswegen wird Mats sicher nach hier kommen und sich mit dir beschäftigen in der Zeit.“, sagte Manuel ruhig.

,,Ja, das kann natürlich sein.“, nickte ich.

Dann klingelte es an der Türe.

Manuel wollte aufstehen, aber ich hielt ihn am Arm zurück.

,,Du bleibst hier. Nachher ist das wieder einer der dir was will. Ich gehe zur Türe.“, sagte ich bestimmt und Manuel ließ sich nickend wieder auf das Sofa fallen.

Scheinbar hatte er sich daran gewöhnt, mir keine Wiederworte zu geben, wenn er wusste, dass ich recht hatte.

Als ich an der Türe ankam und sie öffnete, sah ich das es Mats und Julian waren.

Ich trat zur Seite und gewährte den beiden den Einlass.

,,Guten Morgen.“, kam es von beiden im Chor.

Doch es war beiden anzumerken, dass sie mit der Situation nicht so leicht umgehen wie sie es vorgaben.

,,Morgen. Manuel ist im Wohnzimmer.“

Nickend gingen beide an mir vorbei und betraten das Wohnzimmer.

 

 

,,Guten Morgen.“, kam es wieder von beiden im Chor.

Ich schüttelte hinter den beiden leicht mit dem Kopf.

Die beiden konnten einem wirklich weiß machen, dass es so einen Quatsch wie Seelenverwandtschaft wirklich gibt.

Die beiden ließen sich jeweils rechts und links von Manuel nieder und ich setzte mich in meinen Sessel.

,,Wann müsst ihr denn fahren?“, fragte Mats an Manuel gewandt.

,,Jetzt gleich würde ich sagen. Je schneller wir das hinter uns bringen umso besser.“

Julian nickte mir zustimmend zu und sah dann zu seinem Freund.

,,Ich bleibe dann bei Kevin.“, sagte Mats entschlossen.

,,Das habe ich mir schon gedacht und ich finde es toll von dir, Mats. Ich glaube Kevin kann in dem Moment eine Aufmunterung wirklich gut brauchen.“, sagte Manuel.

,,Das denke ich auch.“, stimmte Mats in mein nicken ein.

,,Dann lass uns mal fahren.“, sagte Julian an Manuel gewandt.

Der Keeper nickte und stand auf.

Julian war ihm dicht auf den Fersen.

,,Julian?“, fragte ich und der Jüngere blieb abrupt stehen und drehte sich zu uns um.

,,Ja?“

,,Du fährst doch, oder? Du willst Manuel doch nicht fahren lassen?“

Julian´s Lippen zierte ein Lächeln.

,,Nein, natürlich nicht. Ich fahre mit Manu´s Wagen, weil meiner noch bei Mats steht. Wir sind heute morgen mit Mats´ Auto nach hier gekommen. Aber ich werde hin und zurück fahren.“

,,Dann ist ja gut, Danke.“, sagte ich doch etwas erleichtert.

Mats und ich brachten daraufhin die beiden noch zur Türe und verabschiedeten uns dort von einem Kuss.

,,Pass auf dich auf und wenn etwas passiert ruf mich bitte sofort an.“, sagte ich zu Manuel als ich ihm zu Abschied im Arm hielt.

,,Mache ich.“, versprach der Keeper und folgte dann Julian zu seinem Wagen.

Mats und ich blieben noch in der Türe stehen, bis die beiden außer Sichtweite waren.

Dann schloss Mats die Türe und drückte mich sanft in mein Wohnzimmer zurück.

 

 

In meinem Wohnzimmer drängte er mich leicht auf die Couch und gab erst nach, als ich auf dieser saß.

,,Ich hole mir was zu trinken und dann komme ich wieder. Mach keinen Scheiß.“, sagte Mats und war auch schon in der Küche verschwunden.

Kurze Zeit später kam er wieder mit zwei Gläsern und einer Flasche Cola.

Mats setzte sich neben mich und füllte unsere Gläser.

Nachdem er die Flasche an das Tischbein auf den Boden gestellt hatte, sah er mich an.

,,Lass eine Runde Fifa zocken. Das bringt dich sicher auf andere Gedanken.“

Ich nickte und stand auf um die Playstation anzuschalten.

Wir spielten einige Runden und dann kam ein Spiel gegen die Bayern.

Auch das spielten wir durch bis zum Schluss.

Allerdings wurde Manuel kurz vor Abpfiff wurde Manuel noch böse gefoult und blieb am Boden liegen.

Zwar war das nur virtuell aber dennoch löste es mehr in mir aus als ich eigentlich wollte.

,,Das Schwein! Hast du das gesehen? Manu liegt auf dem Boden!“, donnerte ich direkt los.

Mats sah mich irritiert an.

,,Das war doch nur ein Spiel, Kevin. Das ist doch nicht die Realität. Manu geht es sicher gut. Er hat sich ja noch nicht gemeldet. Außerdem ist er doch mit Juli unterwegs und der wird auch schon auf Manu aufpassen.“

Mit geballten Fäusten stand ich vor Mats.

Meine Wut war ins unermessliche gestiegen und am liebsten hätte ich den Controller in das Fernseher geworfen.

Mats legte mir behutsam seine Hände auf die Schulter und drückte mich runter, sodass ich erneut auf der Couch zum sitzen kam.

 

 

Meine Fäuste waren immer noch geballt und ich zitterte vor Wut.

Das konnte doch alles nicht sein.

Wieso mussten die denn immer meinem Manuel so etwas antun?

Am liebsten hätte ich angefangen zu heulen.

Aber alleine der Gedanke, machte mich erneut so wütend, dass ich am liebsten wirklich etwas kaputt geschlagen hätte.

,,Ich hole dir ein Glas Wasser. Bleib wo du bist.“, sagte Mats scharf.

Ich sah Mats böse an, aber der ignorierte es völlig und ging in die Küche.

Als er mit dem Glas Wasser wiederkam saß ich immer noch so da wie vorher.

Mats nahm das mit einem Lächeln zur Kenntnis.

Er drückte mir das Glas in die Hand.

,,Trink. Damit du wieder runter kommst.“

Ich setzte das Glas an und leerte es mit einem Zug und stellte es auf den Tisch ab.

,,Hast du dich jetzt wieder beruhigt?“, fragte Mats vorsichtig.

,,Ja, ich glaube schon.“, nickte ich.

,,Willste noch was Fifa zocken?“

,,Nein, ich glaube da hab ich jetzt keinen Nerv mehr für.“

,,Was hältst du denn davon, wenn wir mal rüber zu deinen Eltern gehen und schauen ob Lenny da ist? Dann könnten wir ja vielleicht mit dem etwas in den Garten gehen zum kicken?!“, schlug Mats dann vor.

,,Ja, das könnten wir machen. Dann lass uns mal schauen gehen ob die drei zu Hause sind.

Mats nickte und stand auf und ging zur Türe.

Mit schnellen Schritten folgte ich ihm und vergaß noch fast meinen Haustürschlüssel.

,,Warte doch mal.“, schimpfte ich.

,,Was denn?“

,,Mein Haustürschlüssel.“

,,Dann nimm den doch mit.“

Mit einem ironischen Grinsen nahm ich den Schlüssel von dem Brett und schloss die Türe hinter mir.

 

 

Auf der anderen Haushälfte angekommen, klingelte Mats und wartete.

Als ich ankam öffnete meine Mutter auch schon die Türe.

,,Mats. Kevin. Schön euch zu sehen. Kommt rein.“, sagte Pia freundlich.

Mats trat rein und ich folgte ihm, nachdem ich meine Mutter in eine herzliche Umarmung gezogen hatte.

,,Papa ist im Wohnzimmer.“ gab sie mir noch mit auf den Weg.

Ich nickte und folgte Mats dorthin.

,,Hallo Mats. Hallo Kevin.“

,,Hallo Martin.“, kam es ebenso fröhlich von Mats wie vorher von meinen Eltern.

,,Hallo.“

Martin zog eine Augenbraue hoch.

,,Was ist denn mit dem los?“, fragte er skeptisch an Mats gerichtet.

,,Kevin geht es nicht gut wegen Manuel.“

,,Habt ihr Streit?“, fragte meine Mutter besorgt, die nun ebenfalls den Raum mit vier Tassen Kaffee betreten hatte.

,,Nein, ist alles okay.“, schüttelte ich den Kopf.

,,Aber es stimmt doch etwas nicht mit dir, mein Schatz.“, kam es besorgt von meiner Mutter.

,,Manuel ist heute bei der Polizei.“, half Mats mir aus.

,,Ach du meine Güte! Wieso das denn?“, fragten meine Eltern fast zeitgleich.

,,Zur Gegenüberstellung. Die haben welche festgenommen und da...“

,,Keviiiiiin!“, wurde ich unterbrochen und sah meinen kleinen Bruder durch die Türe stürmen.

Er sprang mir auch sogleich auf den Schoß und schmiegte sich an mich.

,,Nicht so wild, Kleiner.“, sagte ich sanft und strich ihm über den Kopf.

,,Ich freue mich dich zu sehen. Kommst du mit mir spielen?“

,,Ja, Mats und ich wollten mit dir etwas kicken im Garten wenn Mama und Papa nichts anderes mit dir vorhaben.“, sagte ich lächelnd.

,,Wir haben nichts vor, oder Mama, Papa?“, fragte Lenny hoffnungsvoll.

Meine Mutter lächelte ebenfalls.

,,Nein, wir haben nichts vor heute. Wenn ihr wollt, dann könnt ihr ruhig etwas spielen gehen.“

,,Jaaaaaaaaaa.“, freute sich Lenny und sprang direkt von meinem Schoß.

,,Ich gehe mit dem Kleinen schon mal raus. Kannst ja gleich nachkommen.“, sagte Mats an mich gewandt worauf ich nur nickte.

Der Innenverteidiger war aufgestanden und hatte sich nun meinen kleinen Bruder an der Hand geschnappt und ging nun mit ihm raus in den Garten.

Das war wohl eine stumme Aufforderung, meinen Eltern von Manuel zu erzählen.

Vielen Dank auch, Mats.

 

 

,,Was war denn jetzt mit Manuel?“, fragte mein Vater interessiert als Mats und Lenny in den Garten verschwunden waren.

,,Manuel ist heute mit Julian zur Polizei zur Gegenüberstellung. Die haben ein paar Verdächtige festgenommen und jetzt soll Manuel dahin und sagen ob die das sind, die ihn entführt haben. Manuel hat ja schon eine Anzeige gestellt. Wenn die das jetzt sind, dann wird wohl in nächster Zeit eine Gerichtsverhandlung stattfinden und dann hoffe ich werden die auch verurteilt.“

,,Das sind ja schon mal gute Nachrichten. Dann können wir nur hoffen, dass die Polizei auch die richtigen festgenommen hat.“

Ich nickte zustimmend.

Schließlich konnte ich die ganze Zeit an nichts anderes denken.

Meine Gedanken kreisten nur um Manuel.

Wie sehr hoffte ich, dass es die Richtigen sind und vor allem, dass das Zusammentreffen nicht zu schlimm war.

Aber die beiden hatten sich noch nicht gemeldet.

Also musste es den beiden ja auch gut gehen.

Julian würde ja sicher sofort anrufen wenn was mit Manuel ist und umgekehrt genauso.

,,Magst du noch einen Kaffee?“, fragte meine Mutter um die Stille zu durchbrechen.

,,Nein, ich gehe jetzt gleich zu Mats und Lenny raus. Scheint so, als würde der Kleine Mats ausspielen. Ich glaube der schafft das schon fast ohne mich.“, lächelte ich stolz.

,,Ja, Lenny hat sich wirklich wahnsinnig gut entwickelt. Er hatte ja aber auch ein gutes Vorbild.“, sagte mein Vater ebenfalls stolz.

,,Danke, Papa.“, sagte ich lächelnd.

Zum Glück hatten meine Eltern, oder viel mehr mein Vater endlich begriffen, dass man auch als schwuler Profi gut spielen konnte.

Das sie Manuel dann noch akzeptierten war ein kleiner aber feiner Zusatz, der uns recht gelegen kam.

Ich riss mich aus meinen Gedanken los.

,,Ich geh dann mal draußen schauen, ob Mats Hilfe braucht gegen den Kleinen.“

Meine Eltern nickten und ich verließ das Wohnzimmer durch die Terrassentüre nach draußen in den Garten.

 

 

,,Kevin! Na Gott sei Dank.“, seufzte Mats gespielt theatralisch.

,,Was hast du denn?“, fragte ich lachend.

Das Gespräch mit meinen Eltern hatte mich glücklicherweise etwas gelockert.

,,Der Kleine zieht mich ab. Der hat schon 5 Tore geschossen.“, sagte Mats lachend.

,,Gut, oder?“, fragte Lenny.

,,Das ist ja super. Mach nur weiter so. Dann wirst du sicher auch bald so ein toller Profi wie Mats, Manuel, Julian und ich.“, sagte ich anerkennend und tätschelte Lenny den Kopf.

,,Hilfst du mir jetzt?“

,,Ja, dann hauen wir Mats noch ein paar Tore rein.“, lachte ich.

Mats schob die Unterlippe vor und schmollte gespielt.

,,Noch mehr?“

,,Klar. Komm Lenny, wir zeigen den Mats jetzt mal, was wir Großkreutz Brüder so drauf haben.“, sagte ich lächelnd zu Lenny und zwinkerte ihm zu.

,,Genau, dass machen wir.“, sagte der Kleine entschlossen.

,,Aber ich bin doch Innenverteidiger und kein Keeper.“, sagte Mats noch schnell, aber zu spät, nach Pass von Kevin hatte Lenny auch schon das nächste Tor geschossen.

Jubelnd lagen Lenny und ich uns in den Armen.

So ging das noch eine ganze Weile.

Natürlich gewannen Lenny und ich haushoch gegen Mats.

Aber das hatten wir auch nicht anders erwartet und immer wenn Lenny am Ball war, ließ Mats ihn sowieso schnell durch, nur um zu sehen, wie sehr sich der Kleine doch freute.

So verging die Zeit, ohne das ich so intensiv an Manuel und Julian denken musste.

Die beiden waren wirklich toll zusammen.

Sie schafften es wirklich großartig mich abzulenken.

Als meine Mutter dann in den Garten kam und Lenny zum Mittagessen rief, hörten wir auf zu spielen.

 

 

,,Wollt ihr beide was mitessen? Ich habe extra etwas mehr gekocht.“, sagte meine Mutter an uns gewandt.

,,Ich nicht, danke.“, sagte Mats kopfschüttelnd.

,,Ich mag auch nichts. Ich bekomme glaube ich keinen Bissen runter solange Manuel noch nicht wieder da ist.“

Meine Mutter nickte und klopfte mir aufmunternd auf die Schulter.

,,Das wird sicher schon gut werden.“

Dann kam Lenny noch einmal zu uns.

,,Du bist aber doch nicht sauer, oder?“, fragte Lenny zu Mats.

,,Nein, wieso sollte ich denn sauer sein?“, fragte Mats lächelnd.

,,Weil wir gewonnen haben.“, sagte Lenny traurig.

,,Nein, mach dir keine Sorgen. Ich bin ein guter Verlierer. Außerdem freue ich mich, dass du schon so gut bist. Mach nur weiter so. Du wirst sicher noch zu einem großen Profi.“

Nun schien Lenny beruhigt.

Er schnappte sich Mats und drückte ihn dann kam er zu mir und nahm mich auch nochmal in den Arm.

,,Danke, Kevin.“, sagte er, drückte mir einen Kuss auf die Wange und lief rein zum Mittagessen, da unsere Mutter noch einmal gerufen hatte.

Ich sah Lenny lächelnd nach.

Er war wirklich schon ein guter Fußballspieler.

Aus ihm wird sicher noch etwas Großes.

Und meine Freunde und ich würden dafür sorgen, dass es auch so bleibt.

Mats trat zu mir.

,,Du kannst dich glücklich schätzen mit so einem Bruder.“

,,Das tue ich auch.“, sagte ich nickend.

,,Komm, lass uns wieder rüber gehen und schauen ob die beiden schon wieder da sind.“, sagte Mats.

Ich nickte und folgte Mats nachdem wir uns von meinen Eltern verabschiedeten hatten zu meiner Haushälfte.

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