Kapitel 24

 

Wenn ich sagen würde mir geht es gut würde ich lügen müssen.

Nachdem Manuel sich von mir getrennt hat und ich immer noch nicht weiß wieso geht es mir noch schlechter.

Ich wollte doch nur das Beste für ihn.

Das er sich jetzt von mir getrennt hat, konnte ich nicht wirklich verstehen.

Sicher war es für ihn auch nicht einfach sein Gedächtnis zu verlieren.

Aber ich meine hätten wir das nicht zusammen geschafft?

Ich liebe ihn doch.

Und der Kuss, das war doch auch nicht einfach so.

Da waren Gefühle.

Das konnte ich ganz deutlich spüren.

Vielleicht sollte ich ja auch nochmal mit ihm sprechen?

Ich wollte ihm aber auch nicht auf den Geist gehen.

Nein, wahrscheinlich war es das Beste wenn ich warten würde bis er sich meldet.

Er würde sich doch melden, oder?

Langsam fing ich an zu verzweifeln.

Doch bevor ich so richtig zum verzweifeln kam klingelte es an meiner Haustüre.

Erst überlegte ich nicht aufzumachen.

Aber es hätte auch meine Mutter sein können wegen Lenny.

Also entschloss ich mich doch aufzumachen.

 

 

Als ich die Türe aufmachte sah ich das es Mats war, der da vor meiner Türe stand.

So wirklich Bock hatte ich ja mal grade so gar nicht auf ihn.

Aber da es einer meiner besten Freunde war, konnte und wollte ich ihm das nicht sagen und bat ihn freundlich rein.

Mats kam der Aufforderung nur zu gerne nach und schob sich an mir vorbei.

Wir gingen ins Wohnzimmer.

,,Magst du etwas trinken?“, fragte ich freundlich.

Mats nickte.

Ich ging in die Küche und holte Mats ein Glas.

Als ich dann wieder im Wohnzimmer war stellte ich ihm das Glas hin.

,,Flasche steht da unten.“

Ich deutete mit der Hand auf die Flasche die unter dem Tisch stand.

Mats nickte und nahm sie hoch um sich etwas ein zuschütten.

,,Was führt dich zu mir?“, fragte ich dann während ich mich Mats gegenüber auf dem Sessel nieder ließ.

,,Ich wollte mal nach dir sehen.“

Ich nickte.

,,Okay. Das hast du jetzt getan. Wie du siehst lebe ich noch.“, sagte ich schnippischer als ich wollte.

Mats sah mich mit großen Augen an.

,,Es tut mir leid, Mats. Aber die Situation... Es ist alles nicht so einfach für mich im Moment.“

Mats nickte.

,,Das verstehe ich.“

Dann kehrte Stille ein.

 

 

,,Was meinst du, haste nicht Lust eine Runde zu zocken?“, fragte Mats nach einer Zeit.

Ich zuckte die Schultern.

,,Mir egal. Wenn du damit leben kannst, das ich gewinne.“

Mats lachte laut.

,,Das steht ja noch nicht fest.“

,,Werde ich aber.“, gab ich zurück.

Dann stand ich auf um die Playstation 3 anzumachen.

Das ist wohl der Vorteil wenn man viel verdient.

Man kann sich so gut wie alles leisten was man gerne hätte.

Ich lachte über meinen Gedanken und gab Mats dann das Gamepad und setzte mich mit meinem Gamepad auch wieder in den Sessel.

,,Mit welcher Mannschaft spielst du denn?“, fragte Mats mich dann.

,,Na mit Dortmund. Mit welcher denn sonst?“

Ich lachte.

Mats sah mich an und verzog das Gesicht.

,,Dann spiele ich mit Schalke und wie machen ein Derby. Mal sehen wer das gewinnt.“

Ich lachte laut.

,,Na, das gewinne ja wohl locker ich.“

Mats schüttelte den Kopf.

,,Das werden wir ja dann sehen.“

 

 

Das Spiel fing dann auch schon an.

Wir stellten unsere Einstellungen fest und wählten unsere Mannschaften.

Dann fingen wir an zu spielen.

Es ging recht schnell da lag ich auch schon 1:0 zurück.

Das war ja aber klar, das Mats mir zeigen wollte was er kann.

Macht aber nix.

Denn ich musste mich ja erst mal warm spielen.

Danach würde ich Mats schon zeigen wer deutscher Meister ist.

Ich musste grinsen.

Eigentlich lächerlich was wir hier machten, aber es machte eben auch Spaß.

Als Mats dann aber schon 2:0 führte wurde es Zeit für mich da was dran zu machen.

Wir hatten eine Menge Spaß.

Aber das Spiel gewann Mats dann doch mit 3:2.

Ein knapper Sieg aber ein Sieg und das gefiel mir gar nicht.

,,Wir wechseln jetzt das Stadion.“, sagte ich schließlich.

,,Meinst du, das es besser geht wenn wir im Signal Iduna Park spielen?“, fragte Mats.

,,Ja, ich denke dann hab ich eher eine Chance. Ist doch klar das die Blauen zu Hause stärker sind als auswärts.“

,,Ja, dann wechseln wir das Stadion, wenn du meinst da geht es besser.“

Mats musste grinsen.

Ich würde ihm aber zeigen das es stimmt und das ich Recht habe.

Dann wechselte ich das Stadion und wir spielten eine erneute Runde.

 

 

Das Spiel begann dann.

Es ging recht schnell da lag ich schon 1:0 vorne.

Endlich hatte ich es geschafft.

Ich war sicher, das ich Mats im eigenen Stadion quasi besiegen konnte.

Das Spiel endete dann auch tatsächlich 4:1 ganz zu meiner Freude.

Ich strahlte Mats an.

,,Siehst du. Ich kann doch gewinnen.“

,,Ja, ist ja gut. Du hast es mal geschafft.“, grinste Mats frech.

,,Ich sag dir gleich mal.“, gab ich Mats lachend zur Antwort.

Mats musste auch lachen.

,,Haste nicht Lust die Nacht bei mir zu bleiben? Ich glaube das könnte echt noch ein lustiger Abend werden.“

,,Ja, kann ich gerne machen. Julian kann ja eh nicht, weil die morgen das Gespräch mit dem Heldt haben. Ich würde ja mal gerne wissen worum es da geht.“

,,Das wird dein Julian dir sicher morgen erzählen. Magst du ein Bier mit mir trinken?“

,,Ja, gerne.“

Ich machte mich dann auf den Weg in die Küche, um uns zwei Bier zu holen als ich hörte das Mats´ Handy klingelte.

,,Hält dein Julian es nicht mal ein paar Stunden ohne dich aus?“, feixte ich meinen Kollegen.

Mats grinste nur schief und tippte eine Antwort.

 

 

Dann machte ich uns die Flaschen auf und wir stießen an.

,,Was ist denn jetzt eigentlich mit dir und Manuel?“, fragte Mats dann vorsichtig.

,,Ich weiß es nicht. Ich denke ich warte ab bis er sich meldet. Ich kann da ja scheinbar eh nichts machen außer warten.“

Mats nickte.

,,Aber ich bin sicher, das er sich bald meldet.“

Ich sah Mats erstaunt an.

,,Meinst du wirklich?“

,,Ja, ich denke schon. Nur für Manuel ist das ja auch keine einfache Situation.“

,,Das verstehe ich ja auch. Ich würde ihm ja auch gerne helfen. Aber ich hab keine Ahnung wie ich das machen soll, wenn er mich nicht an sich ran lässt.“

,,Ja, ich verstehe das natürlich. Das ist auch nicht einfach. Aber vielleicht ändert Manuel ja nochmal seine Meinung.“

,,Wir kommst du denn darauf?“, fragte ich erneut erstaunt.

,,Weil Julian mich eben per SMS gefragt hat wie es dir geht und ob du wohl bereit wärst mit Manuel zu reden. Der wollte dich anrufen.“

,,Und das tut er jetzt oder was?“, fragte ich erstaunt.

,,Ja, so wie Julian geschrieben hat will er dich später noch anrufen.“

Ich wurde etwas nervös.

Mir ging es fast so wie vor meinem ersten Derby.

Es war ein komisches Gefühl aber ich freute mich irgendwie.

 

 

Den Abend ließ ich dann mit Mats noch gemütlich ausklingen.

Wir zockten noch ein paar Runden auf der Playstation.

Ich hätte mir nie träumen lassen das ich mal so gerne Fifa spiele.

Ein Lachen entfuhr mir, als Mats sich einen Fehler in der Abwehr erlaubte und ich dadurch ein Tor erzielen konnte.

,,Das ist nicht lustig.“, sagte Mats grinsend.

,,Doch, ich fand das lustig. Du bist ein sehr guter Verteidiger und dann passiert dir so was.“, lachte ich.

,,Ja, das ist ja auch auf der Playstation was anderes als im wahren Leben.“, lachte Mats zurück.

,,Ja, da hast du Recht.“, nickend stimmte ich Mats zu.

Dann spielten wir weiter.

Wir hatten wirklich sehr viel Spaß bei dem Spiel und tranken auch einige Flaschen Bier.

Zum Glück hatten wir am nächsten Tag kein Training und auch nichts wichtiges vor.

Mats schrieb noch etwas mit seinem Julian, nur irgendwie störte mich das heute nicht so sehr wie sonst.

Sonst war ich immer derjenige, der fragte ob die beiden auch mal ohne einander können.

Aber heute merkte ich einfach, dass ich nicht anders war.

Ich konnte auch nicht ohne Manuel.

Das wurde mir immer klarer an diesem Abend.

 

 

Ich überlegte nach einiger Zeit und einigen Spielen Manuel eine SMS zu schreiben.

Aber ich wollte ihm ja nicht hinterher laufen.

Also sollte ich es vielleicht doch besser sein lassen.

Während ich so darüber nachdachte klingelte mein Handy.

Wir hatten gerade eine Pause vom Spielen gemacht, deshalb war das der passende Augenblick.

Ich ging zu meinem Handy, was ich als ich nach hause kam neben mein Telefon gelegt hatte.

Ich nahm es in die Hand und sah das es eine Nachricht war.

Wahrscheinlich von irgendeinem Dortmunder.

Schmelle?

Neven?

Moritz?

Es könnten viele sein.

Aber was soll die Überlegungen?

Ich schaue einfach nach.

Mit schnellen Bewegungen über den Touchscreen hatte ich die Nachricht auch schon geöffnet.

Mit erstaunen stellte ich fest, dass sie nicht von einem meiner Dortmunder Kollegen war sondern von Manuel.

 

 

Unwillkürlich musste ich direkt grinsen.

Obwohl ich noch keine Ahnung hatte was in der Nachricht drin steht.

Ich hatte ein gutes Gefühl und war mir sicher das es was Gutes sei, wenn Manuel mir um diese Uhrzeit eine Nachricht schreibt.

Mit zitternden Händen öffnete ich die Nachricht.

´Hey, alles okay bei dir?´

Mehr stand nicht in der Nachricht.

Immerhin schien ihn ja zu interessieren wie es mir ging.

Ich war ihm also nicht ganz egal.

Das war doch gut oder?

Ich öffnete eine leere Nachricht um ihm zu antworten.

´Gut wäre übertrieben. Es geht. Und wie geht es Dir?´

Schnell hatte ich die Nachricht verschickt und mich wieder Mats zugewandt.

Dem war das natürlich nicht entgangen und er grinste mich schief an.

,,Die Nachricht war von Manuel.“, stellte er mehr fest als das er fragte.

Ich nickte nur zur Antwort.

,,Ich hab doch gesagt er meldet sich noch.“, sagte Mats immer noch grinsend.

Erneut nickte ich nur.

,,Was schreibt er denn so?“, hakte Mats nach.

,,Er hat nur gefragt wie es mir geht.“

Mats grinsen war wie weggeblasen.

Keiner sagte mehr etwas.

 

 

Es herrschte vollkommene Stille.

Nur die leise Musik von Fifa drang noch durch den Raum.

Wir schwiegen uns an und starrten vor uns hin.

Scheinbar beide in Gedanken versunken.

Plötzlich klingelte mein Handy erneut.

Ich erschrak als es über die gläserne Tischplatte tanzte.

Schnell hatte ich das Handy in der Hand.

Und mit immer schneller werdenden Fingern öffnete ich die Nachricht.

´Na ja, bei mir geht es auch. Ich wollte fragen was du so machst?´

Schnell tippte ich eine Antwort.

´Ich hab bis eben mit Mats Fifa gezockt. Und was machst du?´

Nachdem ich die Nachricht gesendet hatte legte ich das Handy auf die Lehne des Sessels.

Mats sah mich erwartungsvoll an.

,,Er wollte nur wissen was ich mache.“, sagte ich dann um die Frage die Mats sich stellte zu beantworten.

Mats nickte stumm.

,,Ich verstehe das alles nicht. Aber ich glaube das muss ich auch nicht.“, sagte er dann.

,,Was verstehst du denn nicht?“, wollte ich wissen.

,,Wieso Manuel sich von dir trennt obwohl er ja scheinbar doch noch an dir hängt, sonst hätte er dir ja jetzt wohl nicht geschrieben. Ich glaube kaum, das Julian ihm das gesagt hat.“

,,Nein, das glaube ich auch nicht. Aber es scheint ihm wirklich noch was an mir zu liegen.“

Nachdenklich blickte ich auf meinen Tisch.

 

 

Mein Handy vibrierte erneut.

Ich hatte das Gefühl meine Finger wurden immer schneller mit dem Öffnen der Nachrichten.

´Ich... Ich wollte nicht stören. Ich wusste nicht, das du Besuch hast. Ich wollte dich eigentlich fragen, ob du nachher mir mir telefonieren möchtest, aber dann verschieben wir das. Wünsche euch noch einen schönen Abend.´

Ich seufzte leise.

Dann tippte ich die Antwort.

´Aber du störst doch gar nicht. Ich würde gerne noch mit dir telefonieren. Ich kann dich ja anrufen wenn Mats im Bett ist. Wenn du dann noch nicht schläfst.´

Ich schickte die SMS ab und legte das Handy wieder auf die Lehne.

,,Diesmal siehst du aber nicht so erfreut aus.“, stellte Mats fest.

,,Manuel hat geschrieben das er nicht stören wollte weil ich geschrieben hab das du da bist und das er später telefonieren wollte er das aber dann verschieben will und uns noch einen schönen Abend wünscht.“

,,Hmm, klingt ja nicht so toll. Was hast du geantwortet?“

,,Ich hab geschrieben das er nicht stört und das ich sehr gerne noch mit ihm telefonieren würde. Und das ich ihn ja anrufen könnte wenn du im Bett bist und er dann noch nicht schlafen würde.“

Mats nickte.

,,Wenn du telefonieren möchtest, dann kann ich auch jetzt schon ins Bett gehen.“

,,Nein, du brauchst nicht extra ins Bett gehen.“

,,Lass uns noch ein Bier trinken, und dann gehe ich ins Bett dann kannst du mit Manuel telefonieren.“

Ich nickte.

 

 

Ich ging schnell in die Küche um noch zwei Flaschen Bier zu holen als ich mein Handy erneut hörte.

Ich nahm die beiden Flaschen mit ins Wohnzimmer und stellte sie auf den Tisch.

Mats nahm die beiden Flaschen und öffnete sie.

Ich nahm mein Handy und las was Manuel mir geschrieben hatte.

´Das ist echt lieb von dir. Aber schreib mir doch bitte vorher. Ich weiß nicht wie lange ich noch wach bin und wie lange ihr noch braucht. Wenn ich dann noch wach bin, können wir gerne noch telefonieren. Ich freue mich schon sollte es noch klappen.´

Ich musste direkt wieder grinsen.

Zu süß war das er geschrieben hatte.

Ich tippte schnell die Antwort.

´Ich freue mich auch schon darauf mit dir zu telefonieren. Ich melde mich sobald es geht.´

Ich schickte die SMS und sah Mats an der mit dem Bier in der Hand auf mich wartete.

,,Alles okay?“, fragte er dann.

,,Ja, Manuel will nachher telefonieren wenn er nicht schon schläft. Ich hab gesagt ich schreibe ihm eine SMS wenn du im Bett bist. Dann sehe ich ja ob er noch wach ist.“

,,Dann lass uns schnell das Bier noch trinken, und dann gehe ich ins Bett. Dann kannst du telefonieren.“

Ich nickte und nahm Mats das eine Bier aus der Hand.

 

 

Wir stießen an und tranken das Bier noch aus.

Das Handy war in der Zeit still.

Das habe ich auch erwartet.

Manuel wartete auf meine Nachricht.

Ich wollte Mats nicht los werden, aber ich würde auch gerne in dem Moment mit Manuel reden.

Das schien Mats bemerkt zu haben, denn er hatte sein Bier schneller leer als ich gucken konnte.

,,Ich geh jetzt ins Bett.“, sagte Mats dann.

Ich nickte.

,,Schlaf gut.“

,,Du auch.“

,,Gute Nacht, Kevin.“

,,Gute Nacht.“

Nachdem Mats den Raum verlassen hatte, schnappte ich mir das Handy und schrieb Manuel eine SMS.

´Bist du noch wach?´

Es dauerte nicht lange da klingelte mein Handy auch schon zur Antwort.

Manuel war also noch wach.

Ich musste grinsen.

Meine Freude war wirklich riesengroß.

Irgendwie hatte ich das Gefühl es würde nun doch wieder alles gut.

Ich öffnete die SMS und las was Manuel geschrieben hatte.

´Ja, ich bin noch wach. Ist Mats im Bett?´

Ich schrieb schnell zurück.

Ich wollte endlich die Stimme von Manuel hören.

´Ja, Mats ist im Bett. Magst du noch telefonieren?´

Ich schickte die Nachricht schnell ab und wartete ungeduldig auf die Antwort.

Die ließ wie ich das von Manuel wenn er nicht gerade etwas zu tun hatte kannte, nicht lange auf sich warten.

´Ja, ich rufe dich gleich an.´

Mein Herz schlug höher und ich schmiss mich auf die Couch.

Mit einem breiten Grinsen auf den Lippen schrieb ich ihm zurück.

´Ich freue mich auf dich.´

Ich schickte die Nachricht ab und wartete auf Manuel´s Anruf.

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