Kapitel 22

 

Erfreut blickte ich zu der Türe, in dem mein Besuch stand.

,,Klar, wen hast du denn noch mitgebracht?“

,,Ich habe Mats, Julian und Kevin noch mit.“, sagte Marcel lächelnd.

,,Mats und Julian?“, fragte ich erstaunt.

,,Ja, die beiden sind mit dabei. Sie wollten sich unbedingt nach dir erkundigen. Außerdem habe ich Kevin noch mit.“

,,Welchen Kevin?“, fragte ich irritiert.

So spontan fiel mir einfach keiner ein, den ich kennen würde und der mich besuchen kommen würde.

Marcel machte sich nicht die Mühe mir zu antworten, sondern trat samt Anhang direkt ein.

Als ich Julian und Mats sah, schlug mein Herz augenblicklich schneller.

Scheinbar hatten die beiden schon länger keine Nacht mehr ordentlich geschlafen, denn so sahen sie zumindest aus.

Sie schienen sich Sorgen zu machen und wussten scheinbar auch nicht, was sie sagen sollten.

Doch dann kam der Hammer.

Direkt hinter Mats betrat ER den Raum.

ER, ausgerechnet ER.

Jetzt wusste ich auch, welchen Kevin Marcel meinte.

Aber wieso ausgerechnet schleppte er meinen Feind Nummer 1 Kevin Großkreutz hier an?

Was sollte das werden?

Warum tat mein eigener Bruder mir das an?

War das etwa die Rache für meinen Wechsel?

Mal ernsthaft: war mein Leben nicht schon Scheiße genug?

 

 

,,Was macht DER denn hier?“, fragte ich und deutete abschätzig auf Kevin.

,,Du solltest dir die Sache erklären lassen, bevor du jetzt voreilige Schlüsse ziehst.“, sagte Mats ruhig.

,,Ich ziehe hier gar nichts. DER zieht und zwar Leine. Ich will den nicht hier haben!“

,,Nun beruhige dich doch mal, Manu. Hör dir doch mal an, was Marcel zu sagen hat.“, sagte Julian ebenfalls ruhig.

,,Was soll ich mir denn da erklären lassen? Ich habe kein Interesse daran, mir erklären zu lassen, dass mein Bruder mir meinen Feind hier her schleppt. Das geht ja mal gar nicht! Außerdem hat der doch überhaupt nichts mit der Sache zu tun! Weder mit mir noch mit dem, was ich getan habe!“

,,Kevin hatte mehr damit zu tun, als du jetzt in erster Linie meinen könntest, Manu.“, sagte Marcel immer noch ruhig.

,,Ja? Was denn? Wollte er sich nur überzeugen kommen, ob ich noch lebe um die Party abzusagen?“, fauchte ich.

,,Das ist unfair, Manu.“, meldete sich nun Mats wieder zu Wort.

,,Schon gut. Ich habe schon verstanden, dass ich unerwünscht bin.“, sagte Kevin traurig und wandte sich um zum gehen.

,,Kevin, du solltest nicht gehen. Warte doch.“, versuchte Mats ihn aufzuhalten.

Doch Kevin winkte nur ab und verließ mit hängenden Schultern den Raum.

,,Wir gehen mal schauen, was er macht.“, sagte Mats und stand auf.

Er sah Julian an, der direkt verstand.

Der Schalker erhob sich ebenfalls und die beiden traten aus dem Raum

Nun war ich mit Marcel alleine, der mich böse musterte.

Warum auch immer, denn er wusste doch, dass ich und Kevin kein gutes Verhältnis hatten.

 

 

,,Sag mal, musste das wirklich sein?“, fragte Marcel leicht genervt.

,,Was denn?“, fragte ich gleichgültig.

,,Das du Kevin so anmachst. Du hast doch keine Ahnung, wieso wir ihn mitgebracht haben.“

,,Das interessiert mich auch nicht wirklich. Wieso oder weshalb ist doch egal. Man Marcel, dass ist der Großkreutz und ihr wisst alle, dass wir Probleme haben!“

,,Manu, schau dich an. Du sitzt da, wie ein kleines Kind.“, sagte Marcel beinahe belustigt.

Als ich so an mir runter sah wurde mir bewusst, dass ich über meinen Versuch gleichgültig zu klingen die Arme vor der Brust verschränkt hatte.

Ich ließ sie sinken, legte sie neben mich auf die Decke und starrte diese an.

,,Was ist los?“

,,Es ist eben nicht so einfach.“

,,Was denn?“

,,Ich mag Kevin eigentlich. Aber ich darf es nicht. Ich meine er ist doch immer noch mein Feind und Borusse und das geht doch nicht.“

,,Wieso geht das nicht?“

,,Er ist Borusse. Das sagte ich doch schon.“, sagte ich erneut genervt.

,,Ja, aber Mats ist auch Borusse und du verstehst dich mit ihm. Ebenso wie Julian sich mit ihm versteht. Vor allem ist das doch auch alles nicht so, wie es aussieht.“

,,Wie sieht es denn aus?“

,,Wir haben Kevin nicht nach hier gebracht, um dich zu ärgern oder um dich aufzuregen, sondern weil Kevin einen großen Anteil daran trägt, dass du noch hier bist und nicht schon mit den Engeln auf einer Wolke tanzt.“

Ich entschied mich erst mal nichts dazu zu sagen, sondern das Thema auf sich beruhen zu lassen und dafür ein anderes und in meinen Augen wichtigeres anzusprechen.

 

 

,,Warum sind Mats und Julian hier?“

,,Aus dem gleichen Grund wie ich und Kevin.“

,,Was meinst du?“

,,Wir machen uns einfach nur Sorgen, Warum hast du denn mit keinem geredet? Warum hast du nichts gesagt?“

,,Was hätte ich denn sagen sollen?“

,,Das du Probleme hast vielleicht?!“

,,Wer sagt denn, dass ich die habe?“

,,Manu, du musst Probleme haben. Einfach so versucht man sich nicht das Leben zu nehmen.“

,,Und wenn schon. Ich lebe noch und der Rest ist doch egal.“, sagte ich resigniert.

,,Das ist nicht egal. Jetzt reicht es mir aber langsam.“

Resigniert zog Marcel sich einen Stuhl neben das Bett und ließ sich darauf fallen.

Eine Weile schwiegen wir beide, während ich meine Bettdecke anstarrte.

Ich konnte mir nicht helfen und hatte keine Ahnung, wieso ich so auf Kevin reagiert hatte.

Aber wahrscheinlich lag es daran, dass ich mit meinen Gefühlen für den Urborussen nicht zu Recht kam.

Schnell schob ich den Gedanken wieder beiseite, denn ich hatte gemerkt, dass es mir besser ging, wenn ich nicht darüber nachdachte.

,,Erzähl mir, was Kevin mit der Sache zu tun hat und was du weißt.“ unterbrach ich schließlich die Stille.

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