Kapitel 8 - Strom

 

Ritchie Pov

 

Ich finde das in letzter Zeit so gar nicht mehr toll, dass Campino scheinbar immer wieder so unter Strom steht, dass er mir Dinge an den Kopf knallt, die er vielleicht nicht so meint, aber mich dennoch treffen.

Als ob ich wirklich alleine in Urlaub fahren würde, dass ist doch Blödsinn.

Ich weiß, dass Campino im Moment mehr Druck hat, als er wahrscheinlich aushalten kann und das er da auch etwas mehr unter Strom steht ist mir ja auch klar.

Aber genau das wollte ich ja ändern mit unserem Urlaub.

Nein, der Herr macht uns das lieber kaputt.

Ich verstehe das einfach nicht, ich wollte ihm doch nur einen gefallen tun.

Statt das anzunehmen, musste er dann ja auch gleich zicken und mich unglücklich machen.

Wenn der nicht bald einen anderen Blitzableiter findet, dann stelle ich ihn mal persönlich unter Strom und dann hat er wenigstens einen Grund zu sein wie er ist.

Mit einem murrenden Gesichtsausdruck stand ich auf und ging rein.

War mir egal, dass die anderen Jungs noch da waren, mussten diese meine Tränen ja nicht sehen und vor allem auch nicht wissen, dass mich das mit Campino alles mehr mitnimmt, als ich zugab.

Mit schnellen Schritten ging ich rein und ignorierte die Rufe der Jungs.

Stattdessen setzte ich mich lieber an den Küchentisch und legte die Arme darauf, nur um dann auch meinen Kopf darauf zu legen und meine Tränen freien Lauf zu lassen.

Hatte ich doch schon im Garten deutlich gespürt, dass diese in meinen Augen brannten.

 

 

Sie bahnten sich unaufhaltsam ihren Weg aus meinen Augen über meine Wangen und landeten auf meinem Oberschenkel, so sie kleine nasse Tropfen auf der Badehose hinterließen.

Aber auch das störte mich nicht sonderlich, denn mir würde doch eh keiner folgen.

Sie würden alle bei Campino bleiben und da störte es auch keinen, dass er so hochexplosiv unter Strom stand.

Das ließ er ja nicht an den anderen aus und wenn er es dann doch mal tat, dann gab es Streit, aber da die Jungs gehen konnten, hielt der meistens nicht lange und einen Tag maximal zwei Tage später tat es einem wieder leid und der kam dann auch gleich an geschissen.

So war es doch schon immer und es wird wohl auch immer so bleiben.

Ich zuckte heftig zusammen, als sich eine Hand auf meinen Rücken legte und sanft begann mich zu streicheln.

Sofort hob ich den Kopf und sah, dass Breiti rein gekommen war.

Also würde mich wohl doch noch jemand zu mir kommen.

Mit dem Handrücken wischte ich mir die Tränen aus dem Gesicht und lächelte ihn an.

Das das gespielt war, bekam wohl auch Breiti mit, denn er setzte sich mit hochgezogener Augenbraue und einem Kopfschütteln zu mir an den Tisch.

,,Was ist denn nur los mit euch beiden? Ich meine den Streß den ihr heute habt, den habt ihr doch sonst nicht, oder?“

ich schüttelte traurig den Kopf und senkte diesen dann auch gleich wieder.

,,Das habe ich mir auch gedacht. Vor allem kenne ich euch gar nicht so. Also willst du mir nicht sagen, was mit euch los ist?“

 

 

,,Ich weiß es doch auch nicht. Er steht irgendwie total unter Strom und lässt das immer wieder an mir aus. Dabei habe ich doch nichts getan. Das sind dann aber wieder so Momente, wo mir dann der Gedanke kommt, dass er mich nicht mehr liebt.“

,,Aber ich bin sicher, das er dich immer noch liebt. Ihr habt es eben im Moment nicht einfach, aber das ist ja nichts, was nicht wieder vorbei geht.“

Ich nickte seufzend, denn ich wusste, dass Breiti recht hatte und dennoch ist es doch einfach Scheiße und ich hatte auch noch keine Ahnung, wie ich damit umgehen sollte.

,,Hast du denn eine Vermutung, wieso Campino so unter Strom steht? Ich meine das ist ja auch nichts, was bei ihm normal ist, zumindest nicht so, wie ich ihn kenne.“

,,Nein, ich habe keine Ahnung. Er ist schon seit ein paar Tagen so. Ewig auch auf Provokation aus. Ich habe keine Ahnung wieso.“

,,Das er das gerne tut, habe ich ja eben auch mitbekommen, aber das würde ich nicht unbedingt “unter Strom stehen“ nennen, sondern eher Streitlustig.

Ich schüttelte den Kopf, war es mir doch egal, wie man das nannte, es war auf jeden fall nicht schön und ich wollte es auch so nicht mehr.

Aber trennen schaffte ich in dem Moment doch eh nicht, denn ich würde ihn doch eh nicht verlassen können.

Erneut spürte ich Tränen in meinen Augen brennen, war es doch schon schlimm genug, dass ich das überhaupt dachte.

Breiti zog mich auch gleich schützend in seine Arme und ich kuschelte mich auch gleich an den Größeren.

 

 

Es war wirklich mehr als schön ihn so nah zu spüren und vor allem, dass Gefühl zu haben jemanden zu haben, der nicht ständig unter Strom stand, auch wenn Breiti es anders nennen würde, ich nannte es so.

Ich wusste vor allem auch, dass Breiti viel ausgeglichener war, als es Campino sein würde oder jetzt war und das alleine ist doch schon viel schöner und angenehmer zu ertragen.

Mit einem Seufzen sah ich den Größeren an und dieser lächelte sanft.

In dem Moment fiel mir erst auf, was für ein süßes Lächeln er eigentlich hatte.

Wie in Trance sah ich ihm einfach nur in die Augen und schmolz innerlich dahin.

War er doch wirklich ein verdammt attraktiver Mann, was mir nie so aufgefallen war.

Ohne das ich es kontrollieren konnte, fanden meine Lippen den Weg auf seine und als sie sich trafen, hatte ich das Gefühl unter Strom zu stehen.

Aber im positiven natürlich.

Sanft spielte ich mit meiner Zunge an seinen Lippen und Breiti gewährte mir nach kurzem Zögern auch den gewünschten Einlass.

Unsere Zungen fochten einen sanften Kampf aus, den ich zu dem Zeitpunkt wirklich mehr als genießen konnte.

Mein ganzer Körper fühlte sich an wie unter Strom gesetzt.

Es kribbelte wie ein Sommerregen auf nackter Haut und mir wurde heiß und kalt zugleich.

Ich hatte keine Ahnung, was das für Gefühle waren, aber ich hatte sie lange nicht mehr gespürt, wenn überhaupt.

In dem Moment vergaß ich einfach alles um mich herum und versank voll und ganz in den Kuss.

Betete einfach, dass er niemals enden würde.

,,Ach so ist das also.“, hörten wir von der Türe und beide fuhren wir schnell auseinander, als wir Campino in der Türe stehen sahen.

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