Kapitel 7 - Europa

 

Campino Pov

 

Eigentlich war die Idee von Ritchie ja gar nicht so schlecht.

Eine Reise würde uns sicher gut tun, war eben nur die Frage wohin und ob das dann auch wirklich Urlaub werden würde, oder ob das in Streß ausarten würde, kannte ich meinen kleinen süßen doch und wusste, dass der eben nicht einfach mal so an einem Strand liegen konnte den ganzen Tag.

Ritchie brauchte Bewegung und das auch noch am besten den ganzen Tag.

Er war eben ein kleiner Hampelmann der es kaum schaffte, fünf Minuten ruhig zu sitzen.

,,Wo willst du denn hin? Ich meine die Idee mit dem Urlaub ist ja wirklich toll, aber ich weiß auch, dass für dich doch irgendwie alles nicht das richtige ist.“, sagte ich und drückte ihm auch gleich einen Kuss auf die Lippen, in der Hoffnung, dass er das nicht falsch verstand.

,,Was meinst du denn damit? Sicher bin ich auch zufrieden und es gibt vieles, das für mich richtig ist. Erinnerst du dich denn nicht an unseren letzten Urlaub in England?“

,,Doch, daran erinner ich mich und wenn ich nur dran denke, tun mir jetzt noch die Füße weh.“, sagte ich wehleidig und Ritchie sah mich böse an.

,,Aber gefallen hat es dir trotzdem.“

,,Ja, ich habe ja auch nie etwas anderes gesagt, aber wir waren den ganzen Tag unterwegs und haben alles gesehen, auch die Dinge, die man eben nicht unbedingt sehen muss.“, sagte ich erneut angewidert, denn es waren doch einige Dinge dabei, an die ich mich eigentlich nicht gerne zurück erinnerte.

,,Davon habt ihr ja noch gar nichts erzählt.“, mischte sich nun auch Andi mit einem breiten Grinsen ein.

 

 

,,Könnte daran liegen, dass ich das alles erfolgreich verdrängt hatte. Der Urlaub war die reinste Katastrophe. Ritchie wollte alles sehen und hat mich in wirklich jede noch so dunkle Ecke geführt und da haben wir eben auch Dinge gesehen, die wir besser nie wieder sehen sollten.“, zuckte ich mit den Schultern und schüttelte mich bei dem Gedanken daran.

,,Zum Beispiel?“, fragte Breiti nun neugierig.

,,Wir haben ein Pärchen auf der Straße gefunden, die es getrieben haben. Ich muss nicht jeden Schwanz sehen. Aber das war ja auch noch nicht das Schlimmste, Ritchie war ja der Meinung, dass er sich da auskennen würde, da er ja vor 100 Jahren schon mal da gewesen ist und hatte mich dann, statt zu einem Edelrestaurant, wo wir eigentlich hin wollten, um etwas zu essen, auf den Strich gebracht.“

Augenblicklich färbten sich Ritchie´s Wangen rot und er blickte auf den Boden.

,,Das war aber auch wirklich Zufall, denn da war wirklich mal ein Restaurant und wir wollten dahin.“, erklärte Ritchie zu seiner Verteidigung.

,,Ja, das Restaurant war ja auch da. Gleich hinter dem Strich. Aber der Strich alleine war ja nicht mal das Schlimmste, da hätten wir uns mit Händchenhalten schon raus reden können bei den Damen, was allerdings in der Abteilung der Herren schwer war, denn es war die Schwulenszene, in die Ritchie mich da geführt hatte.“

,,Das konnte ich aber doch nicht wissen.“, empörte Ritchie sich weiter und brachte die Jungs und mich auch gleich zum lachen.

War es doch einfach zu süß, wie er sich versuchte da raus zureden.

Dabei war ich heute nicht mal mehr sauer, sondern fand es wirklich amüsant.

 

 

,,Wie wäre es denn mit einem Ausflug durch Europa?“, schlug Breiti vor.

,,Europa?“, fragte ich verwirrt und zog eine Augenbraue hoch.

,,Ja, wenn Ritchie so gerne verreist und so viele Dinge sieht, dann wäre es doch zu überlegen, ob ihr nicht eine Reise durch Europa macht. Da hat er verschiedene Stellen, die er sich ansehen kann und es ist abwechslungsreich. Vor allem gibt es doch schon ganz günstig Reisen quer durch Europa.“

,,Aber dann sind das wahrscheinlich nur so kurze Aufenthalte, oder?“, fragte ich und sah Breiti fragend an.

,,Ich habe keine Ahnung.“

Breiti hob entschuldigend die Hände und sah mich auch gleich so an.

,,Also ich weiß ja nicht, ob so eine Reise durch Europa das richtige für mich ist.“, sagte ich und überlegte, ob ich damit wirklich klar kommen würde.

,,Aber wieso denn nicht? Breiti hat Recht, dann würde ich ganz viel sehen und wäre sicher zufrieden.“, warf Ritchie ein und ich seufzte.

,,Aber so eine Reise durch Europa ist doch nicht nur neues sehen, sondern auch eine Reise nach der anderen. Wir wären ständig unterwegs und ob das so wirklich entspannt ist, weiß ich ja mal nicht.“, gab ich zu bedenken und hoffte, dass die Argumentation bald reichen würde.

,,Also für mich wäre das ja auch nichts.“, meldete sich Kuddel zu Wort.

,,Ich glaube ich könnte das auch nicht, wobei einige Stellen wirklich schön sind.“

,,Ja, aber ständig unterwegs? Da hat Campi schon Recht, dass ist wohl wirklich nicht entspannend.“, pflichtete Kuddel bei.

,,Aber auch da gibt es ja Möglichkeiten.“, warf Breiti ein und ich sah ihn auch gleich böse an.

 

 

,,Das klingt doch super, was meinst du, haben wir für Alternativen?“, fragte Ritchie auch gleich mehr als begeistert.

,,Ich meine nur weil ihr eine Europa Reise gebucht habt, müsst ihr diese ja auch nicht so wahrnehmen, wie sie geplant ist. Vielleicht könnt ihr da, wo es euch gefällt ja auch bleiben und tretet einfach den Rest der Reise nicht an. Das kann man sicher so planen, mit der Fluggesellschaft.“, schlug Breiti vor und Ritchie schien auch gleich Feuer und Flamme zu sein.

,,Also das könnten wir wirklich tun, findest du nicht mein Schatz. Ich will eine Reise durch Europa machen.“, äußerte Ritchie auch gleich und ich dachte erst ich hätte mich verhört.

,,Also ich würde ja einen Strandurlaub oder so vorziehen.“, warf Kuddel ein und ich nickte zustimmend.

,,Weißt du was, Schatz? Wenn du die Reise durch Europa willst, dann mach du die doch mit Breiti und Kuddel, Andi und ich machen einen schönen Strandurlaub.“, schlug ich vor.

Allerdings schien das Ritchie überhaupt nicht zu gefallen, denn dieser blickte mich auch gleich böse an.

,,Ich glaube du hast sie nicht mehr alle! Das gibt es nicht! Entweder wir machen zusammen einen Urlaub oder keiner!“, empörte er sich weiter und ich zuckte mit den Schultern.

,,Dann machen wir eben keinen, denn in Europa rum turnen machen wir schon genügend auf unserer Tour.“, sagte ich und damit war das Thema auch gleich beendet für mich und hoffte, dass es auch für Ritchie so war.

Da dieser auch nichts mehr sagte, ging ich einfach davon aus.

Das er jetzt schmollte, sollte mir nur recht sein, denn dann war er ruhiger.

Außerdem wusste ich auch, dass das eh nie lange anhielt und dann war auch wieder alles gut zwischen uns.

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