Kapitel 14 - Nur zu Besuch

 

Breiti Pov

 

Eigentlich wollte ich mir nur einen schönen Tag mit meinen Freunden machen.

Nur zu Besuch kommen, so wie es Freunde eben machten.

Einen schönen Tag verbringen und einfach Spaß haben.

Aber dann passierte etwas, womit ich nie gerechnet hätte.

Ich stand mit Ritchie in der Küche und eigentlich wollte ich ihn nur trösten, weil er mal wieder Stress mit Campino hatte.

Eigentlich hat der Ritchie auch gar nicht verdient.

Immer wieder hackt er auf dem Kleinen rum und behandelt ihn nicht gut.

Da ist es ja auch kein Wunder, dass die beiden ständig Stress haben.

Schon immer fand ich den Drummer verdammt anziehend und er hatte etwas an sich, was mich in seinen Bann zog.

Vielleicht das flippige, genau das Gegenteil von mir.

Ja, das traf es genau, er war genau das Gegenteil von mir und das machte ihn so perfekt.

Still und heimlich hatte ich mir immer mal wieder vorgestellt, wie es wäre ihn zu küssen oder mit ihm zusammen zu sein.

Was wohl wäre, wenn Campino nicht wäre.

Aber das waren alles Gedanken, Träume und Wünsche, die wohl doch nie in Erfüllung gehen würden, war ja immer noch Campino im Weg.

Also kam ich immer nur zu Besuch hier her und erfreute mich, wenn der Kleine wie ein Flummi durch die Gegend sprang.

Immer wieder ein Erlebnis und einfach zu süß.

Auch etwas, wofür ich ihn mehr mochte, als ich zugeben würde, denn nach außen hin, war er nur ein guter Freund und der feste Freund von Campino.

 

 

Aber als wir dann eben in der Küche standen und uns geküsst haben, da stand mein ganzer Körper in Flammen.

Es kribbelte überall und ich war sicher, dass ich das so noch nie gespürt hatte.

Augenblicklich wollte ich mehr und hätte dem Kleineren am liebsten die Klamotten vom Leib gerissen, aber ich durfte nicht.

Mein Anstand und meine Moral hatten es mir verboten.

Ebenso die Tatsache, dass ich wusste, dass der Kuss alleine schon falsch war, immerhin hatte er ja Campino.

Ritchie würde ihn sicher nicht verlassen und vor allem nicht wegen mir.

Bis dahin hatte ich meine Gefühle immer gut im Griff, aber das hatte sich nun schlagartig geändert.

Sicher hatte ich versucht mir nichts anmerken zu lassen.

Locker und ausgeglichen wie immer.

So hatte ich mich dann auch weiterhin gegeben, während Campino und Ritchie hier turtelten.

Aber wir waren ja auch nur zu Besuch und hatten dagegen nichts zu sagen.

Ich hätte ja auch gehen können, wenn es mir nicht gepasst hätte.

Nein, ich war ja auch noch Masochist, denn ich blieb und hatte mich auch noch mit Campino unterhalten und vertragen.

Sicher mochte ich den und hatte auch ein verdammt schlechtes Gewissen, aber auf der anderen Seite war eben auch noch Ritchie und den mochte ich auch und mir hatte der Kuss gefallen.

Ein Gewissenskonflikt, den ich wohl so schnell nicht lösen konnte.

 

 

Dennoch versuchte ich die Gedanken beiseite zu schieben und mich einfach auf das zu konzentrieren, was hier los war.

Reise, Happy Family, dass alles wurde mir hier geboten und zur Schau gestellt.

Wie gerne würde ich auch ein Teil von Ritchie´s Leben sein.

Nicht nur zu Besuch hier sondern als der Mann an seiner Seite.

Ich seufzte leise und sah Ritchie an.

Dieser hatte sich nach dem Essen wieder an Campino gekuschelt und schien den nicht los lassen zu wollen.

Klar, wieso sollte er den ach so tollen Campino denn auch los lassen?

Da gab es doch keinen Grund zu.

Ich schüttelte über mich selber den Kopf.

Mal wieder war ich viel zu eifersüchtig und flüchtete mich in Gedanken an das Böse in dem Sänger.

Dabei war er nicht böse und tat auch nichts verbotenes.

Das er mir damit weh tat, konnte er nicht wissen, denn niemand wusste, wie ich wirklich dachte.

Also wollte ich den Gedanken beiseite schieben und mich einfach für die beiden freuen.

Immerhin wollte ich doch auch, dass Ritchie glücklich war.

Da er das mit Campino zu sein schien, sollte ich nicht diese bösen Gedanken haben, sondern mich einfach für die beiden freuen.

Meine Fassade aufrecht erhalten und zusehen, dass ich das was ich für ihn fühlte los wurde, dass war das Beste, was ich machen konnte in dem Moment.

Alles andere wäre wohl auch vergebene Zeit und Mühe, denn hier konnte ich den Kampf nicht gewinnen.

 

 

,,Breiti?“, riss mich eine Stimme aus meinen Gedanken und ich blickte mich verwirrt um.

,,Wolltest du das Fleisch auf deinem Teller vergewaltigen oder essen?“, fragte Campino und ich blickte hinunter auf meinen Teller.

Ich hatte nicht mitbekommen, dass ich das Fleisch während meiner Gedanken zerpflückt hatte.

,,Nein nein, ich esse das noch.“, grinste ich und hoffte einfach, dass mein kleiner gedanklicher Fehltritt niemandem aufgefallen war.

,,Wenn es dir nicht schmeckt kann ich dir auch etwas anderes holen.“, sagte der Sänger weiter und ich schüttelte den Kopf.

,,Nein, ist prima. Danke.“

Campino nickte und Ritchie reichte mir den Salat.

,,Den musst du probieren. Davon hast du ja noch gar nichts gegessen.“

,,Stimmt.“, sagte ich und nahm die Schüssel an, bevor ich mir etwas auf den Teller schöpfte.

Damit war das Thema dann ein für alle mal erledigt.

Wir waren nur zu Besuch und Campino und Ritchie das Paar.

Vielleicht schaffte ich es ja auch irgendwann mal eine Beziehung zu führen und ihn zu vergessen.

Ich würde es mir wünschen, denn dann wäre es für alle anderen so viel einfacher und vor allem wohl auch für mich.

Dann brauchte ich nicht mehr leiden und konnte meine Jungs gerne sehen.

Wenn das dann der Fall sein würde irgendwann, dann würde ich auch gerne nur zu Besuch kommen und nicht mit den schrecklichen Gedanken hier sitzen, die doch früher oder später alles kaputt machen würden und am meisten wohl mich selbst.

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