Kapitel 21 - Gewissen

 

Breiti Pov

 

Der ganze Tag war ein voller Reinfall.

Ich wollte Ritchie und Campino doch nicht auseinander bringen.

Bis jetzt hatte es doch auch alles so geklappt.

Wieso dann jetzt nicht mehr?

Jetzt hatte ich ein mehr als schlechtes Gewissen und hatte keine Ahnung, was ich machen sollte.

Natürlich hatte Campino uns auch gleich rausgeschmissen.

Aber Ritchie wollte mich nicht mehr bei sich haben.

Er hatte mich nach Hause geschickt und da bin ich nun auch schließlich hingegangen.

Dort hatte ich mich auf meine Couch gelegt und da lag ich nun auch jetzt noch und starrte an die Decke.

Ich hatte keine Ahnung, was ich jetzt machen sollte.

Meine Gedanken schweiften immer wieder ab zu Ritchie und auch wenn ich nicht der Mann an seiner Seite war, so wollte ich doch, dass er glücklich war.

Alles andere hätte ich wohl auch nicht mit meinem Gewissen ausmachen können.

Aber jetzt hatte ich doch alles kaputt gemacht und überlegte sogar kurz, nochmal zu Campino zu gehen und nochmal mit dem zu reden.

Ich hatte mich aber auch genauso schnell wieder dagegen entschieden, denn ich wusste, dass das nicht gut gehen konnte.

Wahrscheinlich würde der mir nur noch mehr Vorwürfe machen und mich anschreien.

Wusste ich doch schon seit Jahren, dass Campino sehr impulsiv sein konnte.

 

 

Seufzend fuhr ich mir mit der Hand durch die wenigen Haare, die mir noch geblieben waren und zuckte kurze Zeit später heftig zusammen, als es an meiner Haustüre klingelte.

Eigentlich hatte ich keinen mehr erwartet und hatte sogar kurz überlegt, überhaupt nicht aufzumachen, entschied mich dann aber doch dafür und stand auf.

Ich ging zur Türe und öffnete diese.

Sogleich war ich überrascht, dass es Andi war, der nun vor meiner Haustüre stand.

,,Kann ich rein kommen?“, fragte er und ich nickte, bevor ich einen Schritt auf Seite ging und ihn rein ließ.

,,Wie geht es Ritchie?“, fragte ich und deutete auf mein Wohnzimmer.

,,Ihm geht es denke ich gut. Ich habe ihn eben zu Campino zurück gebracht. Er wollte unbedingt zu ihm, aber er sagte ich soll auch nach dir sehen. Wie geht es dir?“

,,Och, es geht schon. Ich glaube ich habe mich langsam an den Gedanken gewöhnt, dass ich Ritchie niemals haben werde und glaube ich bleibe lieber Single oder schaue mich lieber nach einem anderen Kerlchen um. Ich meine es gibt ja auch genug.“, sagte ich mit einem Schulterzucken und Andi nickte.

,,Ich finde, dass du vielleicht nochmal mit Ritchie und Campino reden solltest, findest du nicht? Ich meine die beiden sind wahrscheinlich jetzt wieder zusammen, aber wir sind doch trotzdem eine Familie, oder nicht?“

,,Ja, vielleicht komme ich ja nochmal dazu mit denen zu reden.“

,,Ich finde du solltest das jetzt schon machen. Dann hast du es geklärt und dann ist alles gut. Ich nehme dich auch gerne mit zu den beiden.“

Breiti schien noch nicht wirklich überzeugt zu sein und überlegte.

,,Meinst du? Ich bin mir nicht so sicher, ob das eine wirklich gute Idee ist.“

 

 

,,Doch, ich finde schon. Jetzt komm.“, sagte Andi und schlug mir auf den Oberschenkel, bevor er aufstand und mich ebenfalls auf die Beine zog.

Mit einem Seufzen machte ich mich dann mit ihm auf den Weg zum Auto und schließlich auch zu Campino und Ritchie nach Hause.

,,Glaubst du die beiden sind nicht mehr sauer? Ich habe auch so schon ein scheiß verdammt schlechtes Gewissen.“, fragte ich vorsichtig und Andi schüttelte den Kopf.

,,Nein, ich denke nicht.“

Gemeinsam stiegen wir aus dem Wagen aus und gingen zur Haustüre.

Andi klingelte und Kuddel machte uns kurze Zeit später auch schon die Türe auf.

Er schien wirklich beruhigt, als wir vor der Türe standen und schloss mich auch gleich in seine Arme.

Ich erwiderte die Geste und ließ uns von Kuddel ins Wohnzimmer bringen, wo Ritchie und Campino auch auf der Couch saßen und miteinander kuschelten.

,,Hey.“, sagte ich vorsichtig und die beiden blickten mich an.

,,Ich wollte mich entschuldigen. Ich habe scheiße gebaut, aber ich kann es doch auch nicht ändern. Ich kann doch leider auch nichts für meine Gefühle, aber ich wollte euch doch nicht auseinander bringen. Ich habe ein verdammt schlechtes Gewissen deswegen. Es tut mir wirklich leid. Ich hoffe ihr könnt mir vielleicht irgendwann nochmal entschuldigen.“, sagte ich ebenfalls vorsichtig und blickte die ganze Zeit über auf den Boden.

Mein Gewissen wollte es einfach nicht zulassen, dass ich die beiden anblickte.

Aber das würde ich solange sie mir nicht verziehen auch nicht über das Herz bringen.

 

 

,,Komm doch mal her.“, sagte Campino und vorsichtig näherte ich mich ihm.

Der Sänger klopfte vorsichtig auf die Couch neben sich und ich ließ mich darauf nieder.

Campino wuschelte mir durch die Haare und grinste mich an.

,,Du brauchst kein schlechtes Gewissen zu haben. Ich habe eben mit Ritchie gesprochen und dieser hat mir das alles erklärt. Ich weiß jetzt, was alles passiert ist und es tut mir auch leid, was passiert ist. Ich habe mich auch scheiße verhalten. Wir sind beide bereit dir zu verzeihen und hoffen, dass du uns auch verzeihst. Wir sind eine Familie und wir sollten doch auch zusammen halten, oder?“, fragte Campino und ich nickte.

,,Natürlich verzeihe ich euch, denn ich sehe keinen Grund euch nicht zu verzeihen. Ich habe doch ein schlechtes Gewissen. Ihr habt doch gar keinen Grund dazu.“

,,Ich glaube auch wir haben einen Grund dazu, aber wichtig ist doch einfach auch, dass wir uns verstehen und das wir uns verzeihen. Jetzt hör auf ein schlechtes Gewissen zu haben und freu dich einfach, dass du Mitglied dieser mehr als verrückten, aber auch tollen Familie der Toten Hosen bist.“, kam es von Campino und ich musste grinsen.

,,Ja, du hast ja schon recht.“

Campino hatte wirklich recht.

Ich war froh, dass die beiden mir verziehen, denn ich konnte gegen die Scheiß Gefühle doch auch nichts tun.

Aber das schlechte Gewissen war sicher bald weg und dann konnte ich auch sicher wieder vollkommen glücklich sein.

Zumindest hatte ich das jetzt eher in meinem Gefühl.

Vielleicht fand ich dann auch einen Kerl und war dann auch bald wieder vollkommen glücklich und zufrieden.

Aber das war ich eigentlich auch jetzt schon, mit solchen tollen Freunden.

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