Kapitel 17 - Einen Schritt zuviel

 

Ritchie Pov

 

Woher sollte ich denn wissen, dass Campino die Unterhaltung mitbekommt?

Dabei war es ja auch nicht so schlimm, denn ich konnte doch nichts dafür, dass Breiti sich in mich verliebt hat.

Campino sagt wir sind zu weit gegangen, einen Schritt zu viel, aber warum?

Was war falsch?

Welcher war der besagte Schritt?

Das ich Breiti geküsst hatte?

Ja, dass war sicher nicht das tollste, was ich machen konnte, aber ich hatte das doch so auch nicht geplant.

Campino ging auch mal einen Schritt zu viel und das nicht nur einmal, sondern mehrfach.

Da habe ich auch nie viel gesagt, weil ich ihn liebe und weil ich ihn doch auch nicht verlieren wollte.

Gut, vielleicht hatte Campino noch nicht fremd geküsst und dennoch hatte er einige andere Scheiße gebaut.

Aber das zählte ja jetzt alles nicht mehr, denn jetzt war Campino sauer auf mich und Breiti, weil wir uns geküsst haben.

Er ging sogar soweit und hat uns aus dem Haus geschmissen.

Dabei wohne ich doch auch da.

Zwar noch nicht lange und noch nicht fest, aber ich wollte meine Wohnung kündigen, um bei ihm einzuziehen.

Jetzt war ich mehr als froh, dass ich das noch nicht getan hatte.

 

 

Denn auch wenn ich jetzt einiges laufen musste und mir wahrscheinlich jeder weitere Schritt einer zu viel war, so würde ich das jetzt durchziehen und zu meiner Wohnung laufen.

Was sollte ich denn auch sonst tun?

Seufzend streifte ich durch die Straßen Düsseldorfs und jetzt schon hatte ich einfach keinen Bock mehr und nur noch einen Schritt zu viel.

Also ließ ich mich da wo ich gerade stand auf den Boden sinken und wollte und konnte einfach nicht mehr weiter laufen.

Ich ließ meinen Blick durch die Straßen gleiten und sah mich nach einem bekannten Gesicht um.

Leider konnte ich aber niemanden erkennen, was mich dazu brachte mich erneut aufzurappeln, denn dann musste ich schließlich ja auch weiter gehen.

Mehr als fertig schleppte ich mich nur noch durch die Straßen.

Immer wieder rannen Tränen über meine Wangen, die ich nicht aufhalten wollte und konnte.

Ich hatte doch keine Ahnung, wie ich ohne Campino weiter machen sollte.

Ohne ihn war ich doch nichts, schließlich liebte ich ihn doch und das doch auch nicht erst seit gestern.

Lange hatte ich gebraucht um ihm das endlich zu sagen.

Campino wollte Zeit und selbst die hatte ich ihm gegeben und das obwohl ich in dieser Zeit gefühlt mehrfach gestorben war.

Aber ich liebte und liebe ihn, da nahm man doch alles auf sich, oder?

Zumindest solange, bis einer einen Schritt zu viel ging.

In dem Fall wohl ich, denn ich hatte Scheiße gebaut.

Aber musste er mich deswegen gleich rausschmeißen?

 

 

Als ich meine Wohnung dann endlich erreicht hatte, ließ ich mich vor die Haustüre sinken und schaffte es einfach nicht aufzustehen.

Mein Körper zitterte und ich hatte Angst, dass er mein Gewicht nicht tragen konnte.

Das nur noch ein Schritt zu viel sein könnte, um mich in meine Wohnung zu bringen.

Ich vergrub mein Gesicht in meine Hände und spürte, dass die Tränen immer mehr wurden und ein Schluchzen über meine Lippen kam.

Was sollte ich denn nur tun?

Ich war ohne Campino doch so verdammt hilflos.

Meine Umgebung drehte sich schneller als ein Karussell, als ich die Hände wieder sinken ließ.

Ich wusste, dass ich hier nicht sitzen bleiben konnte, aber ich war mir nicht sicher, ob ich es schaffen würde noch einmal alleine zu sein und da jetzt hoch zu gehen.

Nie wollte ich etwas anderes als Campino und habe es nicht geschafft ihn zu halten.

Nur weil ich einen Schritt zu viel gegangen bin.

Vielleicht war ich den jetzt auch gegangen.

Hätte ich bei ihm bleiben sollen?

Nicht einfach gehen und hoffen, dass er sich meldete?

Aber was hätte ich denn sonst machen sollen?

Hätte ich vor der Türe bei ihm sitzen bleiben sollen und dort warten?

War es das was er wollte oder das was Liebe bedeutete?

Ich wusste doch selber nicht mehr was richtig war und vor allem wusste ich nicht, was der von mir erwartete.

Warten oder gehen?

 

 

Nein, er hatte mich rausgeschmissen und dann musste ich ja auch gehen.

Ich wusste doch, dass Campino da nicht mehr mit sich reden ließ.

Was ich immer noch sehr schade fand, aber ich wusste, dass er ein Sturkopf war und in vielen Dingen war es ja auch gar nicht schlimm.

Aber wenn wir Streit hatten, was das unerträglich für mich.

Vorsichtig versuchte ich mich aufzurappeln, denn ich wusste, dass ich nun hoch musste und dann würde ich weiter sehen.

Nach einigen Versuchen gelang es mir, aber ich spürte deutlich, dass meine Knie zitterten und mein Gewicht kaum halten konnten.

Ich schloss die Türe auf und zog mich mehr die Straßen hoch, als das ich wirklich richtig lief.

Als ich dann endlich meine Haustüre erreicht hatte, schloss ich auch diese auf und ging nach drinnen.

Dort führte mich mein erster Weg gleich ins Schlafzimmer.

Das es hier mehr als stickig war, da hier schon länger keiner mehr war, störte mich nicht wirklich.

Sofort ließ ich mich auf das Bett sinken und schloss die Augen.

Ich war mehr als fertig mit meinen Nerven und wollte jetzt nur noch meine Ruhe.

Alles in meiner Umgebung drehte sich und das obwohl ich die Augen geschlossen hatte.

Vielleicht sollte ich jetzt etwas schlafen und dann würde ich schon wissen, wie es weiter geht.

Da hatte ich doch immer die besten Einfälle.

Ich versuchte mich zu beruhigen und schlief kurze Zeit später dann auch endlich ein, allerdings mit dem Gedanken mal wieder einen Schritt zu viel gegangen zu sein.

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