Kapitel 11 - Wahre Liebe

 

Campino Pov

 

Natürlich war ich überrascht, dass Ritchie mich so schnell gefunden hatte, auch wenn ich vor der Haustüre saß.

Immerhin hatte ich nicht damit gerechnet, dass er mich überhaupt suchen würde.

Vielleicht hatte er mit Breiti ja auch seine wahre Liebe gefunden.

Etwas, was ich ihm nicht geben konnte, was wusste ich denn schon?

Ich hatte im Endeffekt doch auch keine Ahnung, wie es war mit der Liebe und was ist dann wahre Liebe?

Seufzend saß ich neben dem Drummer und wusste, dass ich mich nun entscheiden musste, ob ich ihm verzeihen konnte.

Immerhin liebte ich ihn und wollte doch auch nicht mehr als ihm zu verzeihen, aber die Frage die sich stellte ist doch, ob ich das auch wirklich kann.

Vielleicht war auch genau das die wahre Liebe, es zu verzeihen.

Immerhin liebte ich ihn und da gab es ja auch nichts dran zu rütteln, nur wusste ich einfach nicht, ob ich das alles schaffen würde.

War so ein Seitensprung doch auch nicht einfach ein Kavaliersdelikt.

Seufzend legte ich einen Arm um den Drummer und zögernd kuschelte er sich gegen mich.

,,Warum zögerst du so?“, fragte ich und streichelte ihm durch die Haare.

,,Ich weiß immer noch nicht, ob du mir verzeihst oder nicht. Da muss ich doch zögern. Ich will dich doch nicht verlieren. Das würde ich einfach nicht ertragen, aber genau danach sieht es ja im Moment aus, aber ich will das doch nicht. Ich wollte es mit Breiti doch auch nicht. Es ist doch einfach so passiert.“

Ich konnte deutlich spüren, dass Ritchie weinte und es tat mir auch gleich unglaublich leid.

 

 

,,Glaubst du das zwischen uns ist die wahre Liebe?“, fragte ich völlig zusammenhangslos.

,,Wie kommst du denn jetzt darauf?“

,,Ich habe da eben schon drüber nachgedacht. Gibt es so was wie die wahre Liebe und wenn ja was ist es? Es muss doch auch dafür dann eine Definition geben.“

,,Die gibt es auch sicherlich. Also beides, die wahre Liebe und die Definition. Ob es zwischen uns die wahre Liebe ist, weiß ich nicht. Ich denke das liegt ja auch immer an uns selber, ob wir es so leben.“, sagte Ritchie und zuckte mit den Schultern.

,,Ja, dass ist wohl wahr. Ich weiß auch nicht, wie ich darauf kam. Es kam mir eben einfach in den Kopf und ich habe mich halt gefragt, ob es die wahre Liebe ist, wenn ich dir nicht mehr wirklich böse bin.“

,,Bist du nicht?“, fragte Ritchie überrascht und ich seufzte erneut.

,,Nein, böse bin ich nicht. Ich bin einfach nur enttäuscht. Irgendwas muss ja bei uns nicht stimmen, dass du fremdgehst. Das hast du ja offensichtlich getan. Ich sehe auch einen Kuss als Seitensprung.“

,,Das ist es ja auch und es tut mir doch auch leid.“

,,Das weiß ich und das ist wahrscheinlich auch dein großes Glück. Warum du Breiti geküsst hast, weiß ich nicht, aber ich will jetzt nicht den Kopf in den Sand stecken, denn jetzt möchte ich wissen, warum du das gemacht hast und ob es bei uns doch mehr Probleme gibt, als es jetzt scheint.“

,,Was meinst du?“, fragte Ritchie und sah mich fragend an.

Ich musste erneut Seufzen, denn ich hatte doch keine Ahnung, was ich genau sagen sollte, denn ich wusste doch auch nicht, was bei uns schief lief.

 

 

,,Irgendwas muss doch nicht stimmen. Ich meine das muss doch auch raus gefunden werden.“

,,Ja, ich kann mir auch schon denken, was es ist.“, sagte Ritchie vorsichtig und ich sah ihn fragend an.

,,Ich glaube es liegt daran, dass du im Moment so unter Strom stehst und es einfach an mir auslässt. Vor allem bist du so provokant, so kenne ich dich auch nicht. Ich weiß auch nicht, wie ich damit umgehen soll oder wieso das so ist.“

,,Ich stehe im Moment auch unter Druck. Die Produzenten machen Druck und wollen neue Lieder, aber mein Kopf ist mehr als leer und irgendwie weiß ich doch auch nicht. Ich kann keinen klaren Gedanken fassen und habe auch schon überlegt mir ein paar Tage alleine zu gönnen, aber ich wusste auch, dass du das falsch verstehst.“

,,Du willst alleine sein? Gehe ich dir auf die Nerven oder was?“, fragte Ritchie zögernd.

,,Nein, natürlich nicht. Es ist einfach so, dass ich doch auch keine Ahnung habe, was ich machen soll. Irgendwie muss ich doch die Lieder schreiben, verstehst du?“

,,Ja, sicher verstehe ich das, aber musst du deswegen gleich gehen?“, fragte er und ich spürte deutlich, dass er gar nicht begeistert war.

,,Wenn das zwischen uns wirklich die wahre Liebe ist, dann würden wir auch das noch schaffen, aber nein, ich will nicht mehr gehen. Ich bin sicher, dass ich das auch so noch schaffe. Immerhin habe ich ja auch hier einen Rückzugsort und kann mich auch hier an die Lieder setzen. Es ist eben nur so, dass ich egal wo ich bin einfach keine Ideen habe. Ich fühle mich wie ausgesaugt.“

Klar machte mich das fertig, aber ändern konnte ich es leider auch nicht, so gerne ich auch wollte.

 

 

,,Vielleicht sollten wir uns wirklich mal ein paar Tage frei gönnen. Lass uns etwas unternehmen. Ich meine wir müssen doch auch nicht durch die halbe Weltgeschichte reisen, aber vielleicht schaffen wir es mal in der Umgebung etwas abzuschalten. Innerhalb Deutschlands meine ich.“

Ich nickte, war das doch eine Möglichkeit, wieder den Kopf frei zu bekommen.

,,Ja, das können wir gerne machen. Mal sehen vielleicht morgen oder übermorgen. Wir müssen ja auch schauen was mit den Jungs hier ist. Ob die über Nacht bleiben oder nicht.“

,,Ja, dass stimmt, das haben die Jungs auch noch nicht gesagt. Ich habe keine Ahnung, was die geplant haben.“

Ich stand auf und hielt dem Kleineren die Hand hin.

Dieser blickte meine Hand fragend an und sah dann zu mir hoch.

,,Verzeihst du mir?“, fragte er erneut und ich nickte.

,,Es ist eben wohl doch die wahre Liebe zwischen uns. Ich kann dir nicht lange böse sein, deswegen verzeihe ich dir und hoffe einfach, dass es so schnell nicht nochmal passiert.“

Ritchie schüttelte den Kopf, was mich grinsen ließ und nahm dann auch gleich meine Hand und ich zog ihn hoch auf die Beine und in meine Arme.

Als er sich an mich kuschelte hob ich ihn hoch und Ritchie legte auch gleich seine Arme um meinen Hals.

Ich drückte ihm noch einen sanften Kuss auf die Stirn und trug ihn dann nach drinnen.

Gemeinsam würden wir das sicher schaffen und ich war mir auch ganz sicher, dass Ritchie das nicht nochmal machen würde, denn das was zwischen uns war, war eben wohl doch einfach die wahre Liebe, auch wenn es dafür zumindest bei uns keine Definition gab.

Umfrage

Hat euch das Kapitel gefallen?

Ja, war gut (0)
0%

Joa, war ganz okay (0)
0%

Es ging so, eher nicht (0)
0%

Nein, überhaupt nicht (0)
0%

Stimmen insgesamt: 0

Thema: Kapitel 11 - Wahre Liebe

Es wurden keine Beiträge gefunden.

Neuer Beitrag