Kapitel 7

 

Campino Pov

 

Ich hielt meinen Wagen vor dem Proberaum und schickte Stoßgebete gen Himmel, dass wirklich noch keiner da war.

Vorsichtig stieg ich aus und ging mit kleinen Schritten rein.

Natürlich hatte ich Pech und Andi, Breiti und Kuddel waren schon da.

Aber gut, es könnte schlimmer kommen.

Immerhin war Vom noch nicht da und das würde bedeuten, dass ich vielleicht noch etwas Zeit hatte mich an die Neuen Umstände zu gewöhnen.

Ich ließ mich auf einen der Stühle nieder und zog auch gleich meine Zigaretten aus der Hosentasche.

Nachdem ich mir eine der beruhigenden Glimmstängel angezündet hatte, zog ich auch gleich so stark es ging daran und inhalierte den Qualm tief, was nur dazu führte, dass ich mich auch noch daran verschluckte und in einen heftigen Hustenanfall kam.

Aus diesem konnte ich mich auch erst beruhigen, als mir jemand auf den Rücken klopfte.

Langsam beruhigte ich mich dann auch endlich wieder und sah mich dankend um.

Andi, Breiti und Kuddel waren mit den Roadies beschäftigt und gestikulierten dort wild umher.

Scheinbar hatten die nicht gemerkt, dass ich hier halb gestorben war.

Also blickte ich mich um, wollte ich doch jetzt wissen, wer mir geholfen hatte und erblickte dann Vom, der in mein Sichtfeld trat.

,,Du solltest aufhören zu rauchen. Du bist wohl einfach zu alt dafür.“, zuckte er mit einem breiten Grinsen die Schultern.

 

 

,,Ich komme dir gleich mal dahin und dann zeige ich dir mal, wer hier zu alt für was ist.“, grummelte ich und war sicher, dass der Kleinere das nicht gehört hatte.

Dazu musste er schon verdammt große Ohren haben und ich wusste, dass er die definitiv nicht....

,,Dann komm doch her und zeig es mir.“, grinste Vom, der sich mit gegenüber gegen eine Wand gelehnt hatte.

Das konnte doch wohl bitte nicht wahr sein!

Wie konnte er das denn jetzt bitte hören?

Darauf konnte ich nur noch den Kopf schütteln, denn das war mir jetzt definitiv etwas zu hoch.

,,Was los? Geht dir etwa jetzt schon die Puste aus? Du hast ja noch nicht mal angefangen.“, grinste Vom weiter und schien es wirklich provozieren zu wollen.

Also tat ich ihm den Gefallen, wusste ich doch, dass schon nichts passieren würde und stand auf.

Ich ging zu ihm rüber und zwickte ihm in die Seite.

Sofort zuckte der Kleinere heftig zusammen und lachte laut.

Wusste ich doch, dass er kitzelig war.

Meine Fingerspitzen kribbelten, was ich auch nicht so wirklich einordnen konnte.

Aber um das Gefühl, was sich in mir breit machte zu übertönen, begann ich einfach ihn weiter zu kitzeln.

Irgendwann hatte Vom sich auf den Boden geschmissen und rollte sich dort rum vor Lachen.

Ich musste beinahe wirklich Angst haben, dass er keine Luft mehr bekam, so lachte er und dann musste er auch noch wiederbelebt werden.

 

 

Auch ich musste lachen und rollte mich mit ihm über den Fußboden, um immer wieder an ihn ran zu kommen und ihn zu kitzeln.

Irgendwann hatte er es dann geschafft sich auf mich zu rollen und hatte meine Handgelenke gepackt und diese neben meinen Kopf gedrückt.

Er blickte mich mit einem breiten Grinsen auf den Lippen an und ich erwiderte es kurz, bevor ich wieder ernst wurde.

Seine Lippen waren so verdammt nahe an meinen.

Nur wenige Zentimeter trennten mich von den weichen Lippen des Drummers und meinen.

Ich spürte den Drang meine Lippen einfach auf seine zu legen.

Er war aber auch wirklich mehr als süß, wie er da so treudoof zu mir blickte.

Seine Augen funkelten so wunderschön und ich näherte mich ohne das ich es wollte ein paar Zentimeter weiter seinen Lippen.

Nun war der Weg nur noch die Hälfte lang und dennoch wirkte er so unüberwindbar.

Es kam mir in dem Moment vor wie Stunden, dabei waren es nur Sekunden, die wir so da gelegen haben.

Mit fehlte einfach die letzte Konsequenz das alles hier wirklich durchzuziehen und ihn einfach zu küssen.

Vielleicht würde ich es ja schaffen, wenn ich einfach den Kopf ausschaltete.

Aber in dem Moment jagten mir so viele Gedanken durch den Kopf, dass es unmöglich erschien.

,,Bus ist da.“, riss mich eine Stimme aus meinen Gedanken und ich sah zur Türe.

Dort stand der Fahrer unseres Busses und Vom sprang von mir runter.

 

 

Nun war die Chance vergeben und Vom weg.

Seufzend erhob ich mich dann auch wieder und sah den Fahrer böse an, bevor ich ihm meinen Autoschlüssel gab, damit er meinen Koffer aus dem Kofferraum holen konnte.

Ich machte mich auf den Weg in den Bus und schmiss mich dort auch gleich auf mein Bett.

Es war doch wirklich unfassbar.

Was sollte das denn jetzt?

Vom war ein Freund und nicht mehr.

Wie konnte ich denn da auf die Idee kommen ihn zu küssen?

Das war doch wirklich unfassbar und wirkte irgendwie so überhaupt nicht real.

Mit einem Seufzen fuhr ich mir mit der Hand durch die Haare und starrte an die Decke.

Ich wusste, dass auch da ein Bett war und ich wusste logischerweise auch, wem es gehörte.

Sogleich sprang der Wirbelwind dann auch schon in mein Blickfeld und sah mich fragend an.

,,Willst du jetzt die ganze Fahrt hier rum liegen oder machen wir was zusammen?“, fragte Vom und ich seufzte erneut.

,,Nein, ich versuche zu schlafen. Solltest du auch mal versuchen, du hyperaktives Eichhörnchen auf Pepp.“

,,Ich will aber nicht schlafen. Wie hast du mich gerade genannt?“, fragte er dann empört, aber ich winkte nur ab und drehte ihm den Rücken zu.

,,Du hast dich verändert, Campi und ich finde das so gar nicht schön.“, sagte er und ging zu dem Tisch, den wir ebenfalls in dem Bus hatten.

Ja, ich hatte mich verändert, aber ich wusste immer noch nicht zu was und wieso.

Aber ich wusste selber, dass irgendwas anders war als sonst.

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Thema: Kapitel 7

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