Kapitel 15

 

Campino Pov

 

Ich sah wie Vom sich seufzend durch die Haare fuhr und ich wusste, dass ich wohl wieder mal etwas falsches gesagt hatte.

Dabei wollte ich doch nur wissen, die der Drummer darüber dachte, dass ich offensichtlich schwul war und wie er allgemein darüber dachte.

,,Du willst es wirklich wissen, oder?“, fragte er und ich nickte ehrlich.

,,Ja, es interessiert mich schon.“

,,Sagen wir mal so, ich habe nichts dagegen. Ich finde es okay, wenn du auf Kerle stehst und ich akzeptiere dich auch so. Es wird sich nichts ändern und ich werde dir immer noch den gleichen Respekt entgegen bringen, den du bis jetzt von mir genossen hast. Allerdings frage ich mich, wieso mir das nicht früher aufgefallen ist.“

,,Wie sollte dir das denn auffallen? Ich meine ich benehme mich doch nicht typisch schwul, oder?“

,,Nein, aber normal habe ich dafür ein Gespür.“

,,Aber das ist doch nicht schlimm. Das wäre es nur, wenn du Gefühle für mich gehabt hättest, diese aber losgeworden bist, weil du dachtest, dass ich nicht auf Kerle stehe. Aber das ist ja nicht so.“

Vom lachte nervös und strich sich ebenso durch die Haare.

Ich bildete mir darauf aber nichts ein, denn er hatte sicher einen Grund, dass er so reagierte.

,,Also muss ich mir keine Sorgen machen wenn ich mich jetzt geoutet habe. Also geht alles so weiter, wie bisher?“

,,Von meiner Seite schon.“, sagte Vom mit einem Schulterzucken.

 

 

Ich war wirklich froh, dass Vom das auch so sah.

,,Aber jetzt müssen wir uns noch um deine Hand kümmern.“, hing er an und ich sah ihn fragend an.

,,Wieso? Das wurde doch schon verbunden.“

,,Ja, aber ich denke das muss nochmal verbunden werden. Das ist ja durch geblutet.“

,,Dann gehe ich halt gleich nochmal zum Arzt, wenn es dein Wunsch ist.“

,,Ja, dass ist mein Wunsch.“

,,Wartest du hier?“, fragte ich und er nickte.

Ich stand auf, drückte ihm noch einen Kuss auf den Kopf und machte mich auf den Weg zu unserem Arzt.

Dieser sah mich mit hochgezogener Augenbraue an und ahnte wahrscheinlich schon schreckliches, nach seinem Gesichtsausdruck zu urteilen.

,,Was machst du denn schon wieder hier? Ist es jetzt noch schlimmer als eben? Campino ich kann dir bald auch nicht mehr helfen, dann musst du ins Krankenhaus.“, sagte er und zuckte mit den Schultern.

,,Nein, so schlimm ist es nicht. Ich wollte nur, dass du dir meine Hand nochmal ansiehst, denn die ist durch geblutet.“

,,Dann setz dich mal hin und dann schaue ich mir das mal an.“, sagte er und ich kam seiner Aufforderung nach.

Ich setzte mich hin und er begann den Verband abzuwickeln.

Als das der Fall war, konnte man deutlich sehen, dass die Wunde nicht mehr blutete und es wohl mit einem neuen Verband gehalten war.

Diesen legte er mir nachdem er sich das genau angesehen hatte auch wieder an.

 

 

,,Du wirst nicht dran sterben, dass ist die gute Nachricht.“, sagte der Arzt und ich nickte.

,,Gibt es auch noch eine schlechte?“

,,Nein, eigentlich nicht.“

,,Eigentlich?“, fragte ich mit hochgezogener Augenbraue.

,,Nein, es gibt keine schlechte Nachricht. Das hat aufgehört zu bluten und dass ist ja auf jeden Fall schon mal gut. Alles andere macht dein Körper jetzt von alleine. Das wird verheilen. Musst ihm nur etwas Zeit lassen.“

Ich nickte erneut und wusste, dass das ja auch kein Problem sein dürfte.

Zeit würde ich meinem Körper lassen, aber auch nur, wenn ich bald wieder zu Vom durfte, denn da wurde ich langsam ungeduldig.

Vermisste ich den kleinen Drummer doch irgendwie.

Nachdem der neue Verband angelegt war, stand ich auf und der Doc sah mich erneut warnend an.

,,Pass ein bisschen auf, sonst sehe ich schwarz für deine Hand.“

Ich nickte seufzend und machte mich dann auf den Weg zurück zum See und zu Vom.

Dieser saß immer noch da und sah auf den See hinaus.

In dem Moment hätte ich gerne gewusst, an was er dachte.

Ich verlangsamte meine Schritte und blieb fast komplett stehen, als ich ihn weiterhin beobachtete.

Er schien nachzudenken, worüber wusste ich nicht, aber ich hätte er gerne gewusst.

Vom war offensichtlich tief in seine Gedanken versunken, sonst hätte er wohl schon gemerkt, dass ich ganz in seiner Nähe stand und ihn beobachtete, aber das schien er gar nicht wahr zu nehmen.

 

 

Ich räusperte mich, aber auch das schien Vom nicht zu hören.

Erst als ich eine Hand auf seine Schulter gelegt hatte, zuckte er heftig zusammen und sah mich mit großen Augen an.

,,Gott, hast du mich erschrocken.“, sagte er und sah mich immer noch mit großen Augen an.

,,Das tut mir leid, aber ich dachte du hättest mich vielleicht gehört. Ich habe mich extra geräuspert.“

,,Nein, dass habe ich wohl wirklich nicht gehört.“, sagte er mit einem Schulterzucken und klopfte neben sich auf die Wiese.“

Vorsichtig ließ ich mich neben ihn in das Gras sinken und zog mein T – Shirt aus, was ich neben mir in das Gras legte.

Wenn ich es schon nicht in Badehose schaffte, so wollte ich zumindest obenrum etwas braun werden.

Vom trug immer noch seine Badehose und schien auch nicht wirklich Interesse daran zu haben, sich wieder mehr anzuziehen.

Was mich auch nicht sonderlich störte, wäre da nicht die Tatsache, dass sich wieder etwas in meiner Hose regte.

Ich hatte mich was Vom betraf einfach nicht mehr unter Kontrolle.

Dabei sollte ich das besser.

Vielleicht war es ja auch sinnvoller in den Bus zu gehen und Hand anzulegen, bevor das hier noch ausartete.

,,Vom, sei mir nicht böse, aber ich komme gleich wieder. Ich muss noch was erledigen, was nicht warten kann.“

Vom sah mich fragend an, aber ich stand nur auf und eilte so schnell es ging in den Tourbus zurück.

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