Kapitel 4

 

Campino Pov

 

,,Campi.... Campi.... CAMPINO!!!!“, versuchte Vom mich davon abzuhalten das Schlagzeug zu vergewaltigen.

Aber erneut wie in Trance schlug ich einfach darauf ein.

Kuddel hatte auch schon das Gesicht verzogen und schien auch nicht wirklich begeistert zu sein.

Erst als Vom mir dir Sticks aus der Hand klaute, sah ich diesen fragend an.

,,Hast du mich nicht gehört?“, empörte der sich und ich schüttelte mit leicht roten Wangen den Kopf.

,,Du schlägst mir das Ding höchstens kaputt, aber wirklich spielen ist das nicht, was du tust. Wenn du das lernen willst, dann musst du dir auch schon ansehen, was ich tue.“, sagte er nun etwas ruhiger und ich blickte ihn erneut entschuldigend an.

,,Tut mir leid, aber das war dann doch etwas zu schnell für mich.“

,,Also pass auf, vielleicht kann Kuddel uns ja auch noch etwas helfen.“

Vom sah Kuddel fragend an, als dieser nickte und auch gleich zu seiner Gitarre ging.

,,Kuddel unterstützt uns an der Gitarre und ich helfe dir beim spielen, okay?“, fragte Vom an mich gewandt und ich nickte.

Der Kleinere stellte sich hinter mich und presste somit, wahrscheinlich ungewollt seinen Körper gegen meinen Rücken.

Sofort spürte ich eine deutliche Nervosität in mir aufkeimen und wusste nicht, was ich nun machen sollte.

,,Entspann dich, Campi. Ich helfe dir.“, hauchte er in mein Ohr und mein Körper überzog sich mit einer Gänsehaut.

Konnte man diese Situation doch auch falsch verstehen.

 

 

Vom legte seine Hände in meine Armbeugen und ließ sie daran langsam runter sinken bis zu meinen Händen.

Jetzt hatte er wahrscheinlich auch noch mitbekommen, dass ich eine Gänsehaut hatte.

Seinen Kopf hatte er auf meine Schulter abgelegt und ich konnte deutlich das Shampoo mit einer Mischung von seinem Parfum wahr nehmen.

Ein Geruch, oder besser gesagt die Mischung der verschiedenen Gerüche, die mich fast um den Verstand brachte.

Wie konnte ein Mann alleine nur so verdammt gut riechen?

Ich rief mich innerlich zur Fassung, denn ich musste mich auf das Spielen konzentrieren, sonst würde Vom noch etwas merken.

,,Bereit?“, hauchte er in mein Ohr und ich nickte.

Zu mehr war ich in dem Moment wohl auch nicht mehr im Stande.

Vom begann meine Hände zu bewegen und nur am Rande drang zu mir, dass auch Kuddel angefangen hatte zu spielen.

Mit der Führung an meinen Händen, ging es plötzlich alles so leicht und ich spürte jede Berührung des Drummers wesentlich intensiver als sonst.

Ich schloss genießerisch die Augen, als er sich noch etwas enger gegen mich drückte, um an die Becken des Schlagzeugs zu kommen.

Wirklich erklären konnte ich es nicht, aber es fühlte sich so verdammt gut an, dass ich mir wünschte, dass es nie enden würde.

Aber leider war das Lied schneller vorbei, als mir lieb war und ich spürte, dass Vom hinter mir weg ging.

 

 

,,Vielleicht solltest du doch lieber beim singen bleiben.“, lachte der Drummer und ich blickte ihn fragend an.

,,Du bist viel zu versteift und kannst dich nicht auf die Melodie konzentrieren. Du wirkst so abwesend. Aber der Sinn des Spielens liegt darin, dich von der Melodie packen und wegbringen zu lassen. Fast so, als würdest du in eine andere Welt eintauchen.“, schwärmte er und ich nickte wissend.

Hatte ich doch genau das eben gesehen, als ich ihn dabei beobachtete hatte, wie er spielte.

,,Ja, ich sollte wohl beim singen bleiben.“, sagte ich und erhob mich von dem Hocker.

Ich hatte nicht mitbekommen, dass auch Andi und Breiti den Raum betreten hatten und nun waren wir vollzählig.

Mit einem tiefen durchatmen und einer kurzen Streckübung hatte ich mich nun wieder vollkommen im Griff und sah die Jungs an.

,,Ich habe hier etwas Neues mitgebracht. Eine kleine Idee, die ihr euch vielleicht mal ansehen solltet.“, sagte ich und deutete auf die Zettel auf dem Tisch.

Die Jungs setzten sich daran und lasen sich die Zettel durch, während ich mich auch dazu setzte und mir eine weitere Zigarette anzündete.

Ich rauchte heute wieder definitiv zu viel, aber das hatte ich auch immer nur dann, wenn Vom in der Nähe war.

Kaum hatte ich erneut an den Drummer gedacht, wanderte mein Blick auch gleich wieder zu ihm und ich beobachtete, wie er über dem Blatt gebeugt an dem Tisch saß und offensichtlich las, was ich geschrieben hatte.

Den Rest der Umgebung schaltete ich in dem Moment vollkommen aus.

 

 

Eine schwarze und eine rote Haarsträhne waren ihm ins Gesicht gefallen und hatten sich ineinander verschlungen.

Fast schon wie locker eingedreht hingen sie achtlos da rum und schienen sich von dem Rest distanzieren zu wollen.

,,Die Songs sind gut. Der ein oder andere ist noch etwas ausbaufähig, aber alles in allem sind sie mal wieder mehr als genial.“, riss Kuddel mich aus meinen Gedanken und ich blickte ihn fragend an.

,,Was hast du gesagt?“

,,Ich sagte die Songs sind gut. Einige sind ausbaufähig, aber alles in allem sind sie mal wieder genial.“

,,Danke.“, sagte ich und nickte anerkennend.

Die anderen Jungs stimmten zu und ich war erleichtert, dass mich das, was auch immer es mit Vom war, nicht auch noch soweit aus der Bahn geworfen hatte, dass ich es nicht mehr schaffte ordentliche Lieder zu schreiben.

,,Was haltet ihr davon, wenn wir die Bandprobe mal starten?“, fragte Breiti und stand auf.

Auch der Rest der Jungs stand auf und nun musste ich ja auch ran.

Innerlich zwang ich mich dazu, Vom einfach Vom sein zu lassen und diesen zu vergessen.

Zumindest für die Bandprobe war das wohl von Vorteil, denn sonst würde ich nachher noch auffallen.

Ich konnte ja auch eventuell danach nochmal einen Blick riskieren, aber jetzt ging es eben um die Band und da sollte ich mich auch voll und ganz drauf konzentrieren.

Andernfalls würde das bei unserem nächsten Auftritt, und der stand mit Rock am Ring auch noch vor der Türe, ganz schön blamabel werden und das wollte ich nun auch wieder nicht riskieren.

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Thema: Kapitel 4

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