Kapitel 14

 

Campino Pov

 

,,Ich will erst wissen, was mit deiner Hand passiert ist und was du da gemacht hast.“, beharrte Vom.

,,Ach ich hatte eben nur einen kleinen Zwischenfall im Tourbus. Nichts schlimmes. Sag mir lieber, wie es dir geht.“

,,Super. Ach was sage ich? Mir geht es blendend. Mein Bester Freund lügt mich an und alle anderen gehen mir aus dem Weg, als hätte ich eine ansteckende Krankheit, aber mir geht es fantastisch.“, sagte er immer noch mit Tränen in den Augen.

,,Wer behandelt dich denn als hättest du eine ansteckende Krankheit?“

,,Andi, Breiti und Kuddel. Ich hab keine Ahnung, was ich denen getan habe, aber ich habe das Gefühl sie gehen mir aus dem Weg, warum auch immer. Ich habe denen doch nichts getan, oder? Ich meine habe ich etwas getan und weiß es nur einfach nicht mehr? Das würdest du mir doch sagen, oder Campino? Ich meine vor mir brauchst du doch keine Geheimnisse zu haben.“

,,Nein, dass habe ich ja auch nicht, also zumindest nicht in dem Fall. Ich habe dir etwas verheimlicht, aber das hat nichts mit den Jungs zu tun, sondern nur mit uns beiden.“

,,Was hast du mir denn verheimlicht?“

Vom schluchzte und ich seufzte leise.

Ich setzte mich neben ihn und legte einen Arm um ihn.

In dem Moment hatte ich einfach das Bedürfnis ihn zu trösten.

Er krallte sich auch gleich eng in mein T – Shirt und ich streichelte ihm beruhigend über den Rücken.

 

 

,,Vom, es tut mir wirklich leid. Wenn ich gewusst hätte, wie sehr du leidest, dann hätte ich doch gar nichts gesagt. Also doch, dann hätte ich schon früher mit dir geredet, aber ich dachte es sei alles in Ordnung und du wärst einfach nur böse, weil ich dich angelogen habe.“

,,Also gibst du es zu????“, fragte er und drückte sich auch gleich von mir weg.

Ich blickte seufzend auf den Boden und sagte da erst einmal nichts zu.

,,Vom, dass alles hat eine Erklärung.“, sagte ich dann doch noch und blickte auf.

,,Ich glaube ich will es gar nicht wissen.“

,,Ich verstehe, dass du sauer bist, mir würde es....“

,,Ich bin nicht sauer. Ich bin einfach nur maßlos enttäuscht von euch allen. Ich mag vielleicht klein sein und vielleicht auch kleiner, als der Durchschnitt, aber müsst ihr mich immer behandeln, als wäre ich ein Kind? Wenn es Probleme gibt, dann könnt ihr da mit mir auch drüber reden. Oder wenn etwas anderes ist. Ich bin doch keine Puppe, die man einfach in die Ecke stellt, wenn man keinen Bock mehr auf sie hat. Ich bin ein Mensch und ich habe auch Gefühle, verdammt nochmal.“

,,Aber ich habe doch nie etwas anderes behauptet, Vom.“

,,Nein, aber die anderen und du redest ja auch nicht mit mir.“

Erneut schluchzte er und zog die Nase hoch, was mich seufzen ließ.

Es schien ihn wirklich sehr zu verletzen, was ich doch eigentlich gar nicht erreichen wollte.

,,Es tut mir wirklich leid, Vom. Ich wollte doch gar nicht, dass du dich so fühlst.“

,,Was ist mit dir passiert, Campi?“

,,Wieso?“

,,Früher bist du immer zu mir gekommen, wenn du ein Problem hattest und heute machst du das, statt mit mir zu reden.“, sagte er und deutete auf meine Hand.

 

 

,,Vom, ich sagte doch bereits, dass es mit leid tut. Was soll ich denn noch machen?“

,,Du wolltest mir sagen, was mit dir los ist, oder?“

,,Ja, eigentlich wollte ich das. Aber ich habe Angst und traue mich nicht wirklich, dir das zu sagen. Nicht, weil ich dir nicht vertraue, denk das bitte nicht, sondern einfach weil ich selber keine Ahnung habe, was eigentlich mit mir los ist.“

,,Wieso? Campino, ich kann dich nur verstehen, wenn du mir sagst, was du hast.“

,,Ich weiß auch nicht. Also ich erkläre es dir jetzt und dann musst du selber schauen, ob du daraus schlau wirst, okay?“

Vom nickte und wischte sich die Tränen weg, was für mich grundsätzlich auf jeden Fall schon ein gutes Zeichen war.

,,Also du weißt ja, dass ich auf Frauen stehe, oder?“

,,Ja, das weiß ich, und? Das war sonst doch auch kein Problem für dich.“

,,Nein, dass ist es ja auch jetzt noch nicht, also zumindest noch nicht so ganz.

,,Heißt?“

,,Ich habe in letzter Zeit so komische Gefühle, wenn ich einen Kerl sehe. Ich kann das nicht wirklich erklären, dass ist so..... ja komisch einfach.“

,,Verstehe.“

,,Sagst du das jetzt nur so oder verstehst du mich wirklich?“, fragte ich zur Sicherheit nochmal nach und Vom seufzte.

,,Ich verstehe dich wirklich.“, sagte er und schlug mir sanft mit der Hand gegen den Hinterkopf.

,,Jetzt red weiter.“, spornte er mich an.

,,Das war eigentlich schon alles. Ich habe komische Gefühle, die ich nicht erklären kann und habe vor allem auch keine Ahnung, wie ich damit umgehen soll.“

,,Das kann ich dir so auch nicht sagen. Wie äußert sich das denn genau? Also deine komischen Gefühle, von denen du sprichst.“

 

 

,,Na ja, letztens zum Beispiel, da habe ich ihn gesehen und hatte gleich das Bedürfnis mit ihm zu vögeln oder habe mir dann vorgestellt, wie es wohl ist, wenn man mit ihm vögelt. Das ist doch total krank.“

,,Nein, dass würde ich nicht als krank abstempeln.“

,,Sondern?“

,,Red erst mal weiter.“

,,Na ja dann habe ich allgemein solche Tagträume, dass ich mir dann vorstelle, wie es wohl wäre, wenn wir zusammen sind und so was. Das ist doch total krank.“

,,Nein, dass ist es nicht. Ich glaube ja eher, dass du dich verliebt hast und jetzt nicht wirklich klar kommst, damit. Das kann passieren, wenn es der erste Kerl ist, aber meistens renkt sich das schnell wieder ein, sobald du das ein paar mal erlebt hast.“

,,Was? Du meinst das passiert noch öfter?“, fragte ich schockiert und blickte ihn auch so an.

,,Ja, dass kann doch durchaus sein, wenn du jetzt gemerkt hast, dass du auch eine Schwäche für Männer hast. Anfangs ist das immer etwas komisch, aber später ist es schon so normal, dass es dir nichts mehr ausmacht. Vertrau mir.“

,,Woher weißt du das alles so genau?“

,,Sagen wir einfach Intuition. Aber ich bin froh, dass du mit mir darüber gesprochen hast. Geht es dir nicht auch schon wesentlich besser?“

,,Ja, doch schon.“

,,Siehst du, dass hättest du auch gleich haben können, wenn du einfach den Mund aufgemacht hättest. Aber nein, du musst ja noch schmollen.“

,,Ich habe nicht geschmollt. Ich hatte einfach nur Angst, dass du mich nicht verstehst oder dich ekelst. Wie denkst du eigentlich darüber, Vom?“

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