Kapitel 20

 

Campino Pov

 

Vom lies sich lange Zeit, bevor er begann zu reden, aber ich wollte ihm die Zeit auch lassen.

Es musste ihn wirklich sehr mitnehmen, wenn er so zögerte, aber er sprach doch auch sonst nicht wirklich von seinem Leben.

Zumindest nicht, wenn es in diese Richtung ging.

Er fuhr sich mit der Hand noch einmal durch die Haare und sah mich dann mit Tränen in den Augen an.

,,Du musst nicht drüber reden, wenn du es nicht willst.“, sagte ich und war mir nun doch nicht mehr so sicher, ob ich ihn so quälen wollte.

,,Doch, das ist schon okay. Ich muss ja mal drüber reden.“

,,Du musst es wissen.“

,,Ich war gerade 16 Jahre alt und hatte meinen ersten Freund. Ich war damals stolz wie Oskar. Ich liebte ihn wirklich und wir waren auch 4 Jahre zusammen. Zumindest heimlich. Unsere Eltern durften davon nichts wissen und das haben sie auch nicht, bis zu einem Tag, wo wir unaufmerksam geworden sind.“, begann Vom seine Erzählung und ich war überrascht, dass er scheinbar doch auf Männer stand, was er doch die ganze Zeit abgestritten hatte.

,,Jedenfalls waren wir auch wirklich glücklich, bis mein Vater dahinter gekommen ist. Er hat mir die Hölle heiß gemacht und war wirklich mehr als enttäuscht von mir. Er hat mich verflucht oder so, denn er meinte er würde mir wünschen, dass ich nie mit einem Mann glücklich werde und das war ich danach auch nie wieder. Deswegen habe ich auch nie mehr etwas mit einem Mann angefangen. Es hat einfach nicht geklappt und deswegen habe ich meine Gefühle immer unterdrückt, wenn ich welche hatte.“

 

 

,,Aber du kannst doch nicht immer deine Gefühle verleugnen, nur weil du glaubst, dass dein Vater dich verflucht hat. Es gibt keine Flüche oder so was ähnliches, Vom.

Das das mit den Jungs nicht geklappt hat, hat wohl einfach daran gelegen, dass es nicht die richtigen waren, aber das heißt doch nicht, dass es mit keinem klappt.“

,,Aber ich war doch vier Jahre mit ihm zusammen und es war doch auch alles gut, bis mein Vater das sagte und dann haben wir uns getrennt.“

,,Vom, es gibt auch Beziehungen, die nach mehr als vier Jahren kaputt gehen. Deswegen bist du ja aber nicht verflucht, dann müssten wir das doch alle sein.“

,,Ich habe aber Angst davor, deswegen habe ich es danach wirklich nicht mehr versucht. Ich habe mir auch bei Frauen schwer getan, weil ich Angst hatte, dass es mit denen auch nicht mehr funktioniert. Ich mein irgendwas muss doch da passiert sein.“

,,Da ist gar nichts passiert, Vom. Das ist deine Einbildung gewesen. Vielleicht wollte dein Vater genau das. Aber du kannst mir vertrauen, so was wir Flüche gibt es wirklich nicht. Wenn du mich jetzt küssen würdest, zum Beispiel, dann würdest du merken, dass es keine Veränderung gibt, danach.“

,,Und wenn doch?“, fragte er unsicher und ich konnte deutlich spüren, dass er immer noch Angst hatte.

,,Das wird nicht passieren. Sollen wir es ausprobieren? Ich meine was haben wir denn zu verlieren? Wenn es ja dann nur mit der Beziehung nicht klappt, dann passiert doch nichts, denn wir sind ja nicht zusammen.“

,,Aber was ist, wenn die nachher noch etwas anderes passiert und das für alle gilt, die mich anfassen oder so?“, fragte er weiterhin unsicher und ich seufzte.

 

 

Ohne darauf noch zu Antworten legte ich meine Lippen auf seine und spielte sanft mit meiner Zunge an seinen Lippen.

Ich konnte deutlich spüren, dass er immer noch mehr als unsicher war, aber dann meinen Kuss doch erwiderte und mir Einlass gewährte.

Unsere Zungen fochten einen sanften Kampf aus.

Ich lächelte Vom an, als wir uns wieder voneinander lösten, um ihm klar zu machen, dass es mir gut ging und das es auch keinen Fluch gab.

,,Siehst du? Uns geht es immer noch beiden gut. Es gibt keinen Fluch, Vom.“, versuchte ich es nochmal und er nickte vorsichtig.

Scheinbar hatte ich ihn immer noch nicht ganz überzeugt, aber das würde vielleicht auch noch kommen, wenn er merkte, dass es mir wirklich gut ging und das das, was sein Vater gesagt hatte, doch vollkommener Schwachsinn war.

,,Ich gehe jetzt gleich ins Bett. Wir müssen morgen fit sein. Was machst du?“, fragte ich dann um vom Thema abzulenken, denn ich wollte ja nicht, dass Vom deswegen die ganze Nacht nicht schlafen konnte.

,,Ich denke das ich dann auch gleich gehe, wobei ich noch gar nicht so wirklich müde bin.“

,,Das kommt über´s liegen.“, sagte ich mit einem grinsen und war mir sicher, dass es auch wirklich so war, denn so ging es mir auch oft.

Da konnte ich auch noch nicht schlafen und war auch noch nicht wirklich müde, legte mich dann aber ins Bett und konnte dann auch direkt schlafen und so war es bei Vom jetzt sicher auch.

,,Meinst du?“, fragte er weiterhin unsicher und schien jetzt bei allem unsicher.

 

 

,,Ja, dass ist mir auch schon öfter passiert. Das ist nicht so schlimm. Das geht dann wirklich wieder weg, wenn du liegst. Ich gehe dann jetzt auch mal die anderen rein holen.“

Vom nickte und ich machte mich auf den Weg zu der Türe, wo ich die anderen auch schon sitzen sah.

,,Wie ist es denn mit Bett?“, fragte ich und die anderen drei nickten.

,,Wir kommen jetzt.“, sagte Kuddel und ich nickte, bevor ich auch wieder in den Bus ging und mich dort meinen Kleidern entledigte.

Ich kuschelte mich in die Decke und sah dabei zu, wie auch Vom sich von seinen Kleidern befreite und sich ebenfalls in die Decke kuschelte.

,,Du kannst bestimmt gleich schlafen. Mach dir nicht zu viele Sorgen. Denk lieber daran, dass wir morgen fit sein müssen, denn da haben wir schließlich unseren Auftritt.“, sagte ich um ihn noch etwas zu beruhigen und Vom nickte.

,,Ja, du hast ja recht. Dann wünsche ich dir eine wunderschöne gute Nacht. Schlaf gut und träum was süßes.“

,,Ich wünsche dir auch eine wunderschöne gute Nacht. Schlaf du auch gut und träum du auch süß.“, sagte ich und kuschelte mich enger in die Decke und legte mich dann auf die Seite.

Ich hörte, dass die anderen drei dann auch den Bus betraten und sich ebenfalls ins Bett legten und sich eine gute Nacht wünschten.

Auch ich wünschte den dreien noch eine gute Nacht und schloss dann die Augen, während ich meine Decke noch etwas enger um meinen Körper zog.

Allerdings wurde es mir dann zu warm und ich strampelte sie dann von meinem Körper und entschied mich ohne zu schlafen.

Als dann auch die Jungs alle lagen und es ruhiger wurde, schloss ich meine Augen.

Kurze Zeit später war ich auch schon eingeschlafen und verfiel in meinen ruhigen und mehr als erholsamen Schlaf.

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