Kapitel 22

 

Campino Pov

 

Den Rest des Konzertes sah ich nicht mehr zu Vom, was aber vollkommen Absicht war.

Ich wusste, dass ihn das wahrscheinlich schockiert hatte, aber das hatte es mich auf eine Art und Weise auch, denn ich hatte keine Ahnung, wieso ich das gesagt hatte, aber ich musste es einfach los werden.

Mittlerweile war ich mir auch sicher, dass ich mich wirklich in den Drummer verliebt hatte und wieso sollte ich es ihm dann nicht auch sagen?

Auch wenn er meine Gefühle nicht erwiderte, so wusste er es zumindest.

Sonst gab es aber auch nichts besonderes mehr.

Irgendwann war ich ins Publikum gesprungen und hatte mich von denen tragen lassen, meine Lieder weiter gesungen und nach dem Konzert gingen wir von der Bühne.

Vom kam auch gleich zu mir und hielt mich am Arm fest, als ich nach einem Handtuch griff.

,,Was hast du da eben gesagt?“, fragte er und sah mich immer noch schockiert an.

,,Ich liebe dich. Vom, ich habe mich in dich verliebt und ich würde es am liebsten der ganzen Welt erzählen. Ich weiß, dass du meine Gefühle nicht erwiderst und dennoch geht es mir gut dabei. Ich habe ein gute Gefühl und ich würde es gerne mit vielen Menschen teilen.“

,,Du bist doch verrückt.“, sagte er mit einem Kopfschütteln und ich nickte.

,,Ja, verrückt nach dir, Vom.“

,,Du weißt genau, dass das nicht geht, dass habe ich dir gestern schon gesagt.“

,,Aber ich habe dir doch auch gezeigt, dass es anders ist. Es gibt keinen Fluch, Vom.“

 

 

,,Ich habe aber immer noch Angst davor.“

,,Das brauchst du nicht. Komm, lass uns in den Bus gehen, da ist es ruhiger und da können wir besser reden.“, sagte ich und zog den Drummer auch gleich mit mir.

Gemeinsam gingen wir in den Tourbus und hatten unser Soll erfüllt.

Jetzt ging es morgen wieder zurück nach Düsseldorf, worauf ich mich schon wirklich freute.

Ich drückte Vom im Tourbus auf die Eckbank und setzte mich ihm gegenüber.

,,Ich liebe dich wirklich, Vom. Ich habe lange gebraucht, um das einzusehen, aber es ist die Wahrheit.“, sagte ich dann und griff nach seiner Hand.

Ich konnte seine Unsicherheit erneut fast schon greifen, war mir aber nicht sicher, wieso er diese hatte.

,,Wieso bist du so unsicher?“, fragte ich und lächelte ihn beruhigend an, denn es war doch alles in Ordnung und er brauchte doch auch keine Angst zu haben.

,,Weil ich deine Gefühle erwidere, aber Angst habe. Ich kann uns keine Chance geben, dass würde nicht gut gehen. Das wollte mein Vater so.“

,,Du liebst mich also auch?“, fragte ich überrascht und hatte damit nun wirklich nicht gerechnet, aber Vom nickte nur.

,,Dann lass es uns versuchen, Vom. Nur wir beide. Ich bitte dich, es wird fantastisch, da bin ich sicher. Ich liebe dich wirklich. Das erste Mal, dass ich mich in einen Mann verliebt habe. Ich dachte es geht nicht, aber ich bin mir sicher. Ich will dich und ich gebe auch so schnell nicht auf. Nicht wenn ich weiß, dass du meine Gefühle auch noch erwiderst.“

,,Ich habe einfach nur schreckliche Angst, Campi.“

 

 

,,Das brauchst du nicht. Das verspreche ich dir. Wir werden glücklich sein und das verdammt lange. Dein Vater hat dich nicht verflucht, dass ich Aberglaube.“

,,Und wenn doch?“

,,Es gibt kein wenn doch. Es ist alles ganz harmlos. Das ist das, was ich dir gestern bereits sagte. Dein Vater wollte, dass du das glaubst, damit die Beziehungen scheitern. Jede Beziehung kann irgendwann mal scheitern, aber das heißt doch nicht, dass sie es dann auch wirklich tut. Wieso sollte es denn passieren, wenn wir uns doch lieben?“

,,Ich weiß es nicht. Was wenn doch?“

,,Sie wird nicht scheitern, solange wir uns lieben und ich kann dir sicher sagen, dass es bei mir mehr ist als ein kleines Feuerchen, was da brennt.“

,,Das ist es bei mir auch. Ich liebe dich schon seit Jahren und kann dich einfach nicht vergessen, so sehr ich es auch versuche.“

,,Dann gib uns endlich die Chance, Vom. Lass uns glücklich sein, vor allem gönn dir selber mal was. Wenn du mich schon so lange liebst, dann wäre es doch nur gerecht, wenn du dir jetzt auch mal was gönnen würdest und endlich glücklich wirst, oder?“, fragte ich und Vom nickte.

,,Ja, eigentlich hast du ja recht.“

,,Nicht nur eigentlich, ich habe recht. Es wird Zeit, dass du auch mal an dich denkst und nicht immer nur an die anderen. Das hast du lange genug getan, oder findest du nicht auch? Du warst Jahrelang unglücklich und das nur, weil du auf deinen Dad gehört hast, der dir auch noch irgendeinen Schwachsinn erzählt hat. Vom, jetzt ist deine Zeit und du solltest glücklich sein. Jetzt und nicht erst wenn du tot bist.“

,,Ja, du hast ja Recht. Aber die Angst bleibt trotzdem.“

 

 

,,Gib mir die Chance sie dir zu nehmen und dir zu zeigen, dass du sie nicht haben brauchst. Ich werde dich nicht enttäuschen.“

Vom schien zu überlegen, was für mich auf jeden Fall schon mal ein kleiner Erfolg war.

Er hatte lange genug gelitten und sollte jetzt auch endlich glücklich werden.

Auch wenn ich davon auch was hatte, so ging es mir doch auch um ihn und sein Wohlbefinden, immerhin liebte ich ihn.

,,Okay, ich gebe dir die Chance. Ich meine mehr als wieder enttäuscht werden kann ich nicht und wenn das passiert, dann warst du der Letzte.“, sagte er dann und schien trotz der Unsicherheit entschlossen zu sein.

,,Ich werde auch so der Letzte sein, denn wir werden uns nicht mehr trennen.“, sagte ich mit einem Lächeln und zog ihn auch gleich in meine Arme.

Er kuschelte sich eng an mich und ich legte meine Lippen auf seine.

Sanft spielte ich mit meiner Zunge an seinen Lippen und er gewährte mir auch gleich Einlass.

Unsere Zungen fochten einen sanften Kampf aus, den wir irgendwann aus Atemnot trennen mussten.

,,Lass uns ins Bett gehen und da noch ein bisschen kuscheln. Das ist besser als hier auf der Bank.“, sagte ich und stand auf.

Auch Vom stand auch und ich kuschelte mich in mein Bett.

Der Drummer legte sich neben mich und ich zog ihn auch gleich eng in meine Arme.

Mit meiner Hand streichelte ich über seine Brust und seinen Bauch und drückte ihm immer wieder einen Kuss auf die Lippen.

Ich war wirklich überglücklich, dass er mir die Chance gegeben hatte und ich war sicher, dass ich ihn auch nicht enttäuschen würde, denn zur Zeit konnte und wollte ich mir ein Leben ohne den Drummer auch gar nicht mehr vorstellen.

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