Kapitel 17

 

Campino Pov

 

Einige Zeit saßen wir noch an dem See und sagten nichts mehr.

Jeder hing seinen Gedanken nach und war tief darin versunken.

Ich stellte mir noch so einige Fragen, die ich mich aber noch nicht wirklich traute auszusprechen.

,,Erde am Campi.“, sagte Vom und wedelte mit seiner Hand vor meinem Gesicht rum.

,,Was denn?“, fragte ich erschrocken und sah auf die Hand, was den Drummer zum lachen brachte.

,,Ich habe dich jetzt schon viermal gefragt, ob du auch ein Eis haben willst.“

,,Ja, bring mir bitte eins mit.“, sagte ich dann immer noch schockiert und Vom nickte.

Er hüpfte von dannen und ich fragte mich, ob er was von meinen Gedanken in meinem Gesicht lesen konnte, denn das wäre sicherlich mehr als peinlich geworden.

Vor allem wenn ich mir doch recht intime Fragen über den Drummer stellte.

Aber ich musste die Antworten einfach haben, sonst würde mir das mal wieder keine Ruhe lassen.

Ich kannte mich doch und wusste, wenn ich einmal etwas hatte, was mir auf der Seele brannte, dann musste ich das auch los werden oder wissen.

Vielleicht hatte ich ja den Mut wenn er mit dem Eis wieder kam.

Kurze Zeit später hielt er mir das auch schon unter die Nase und ich nahm das auch gleich dankend an.

Vom setzte sich mit seinem Eis auch gleich wieder neben mich ins Gras.

 

 

Er öffnete sein Eis und begann auch gleich dieses zu essen.

Auch ich öffnete meines und begann es zu essen, als mir Vom auffiel und wie hingebungsvoll er sein Eis aß.

,,Du, Vom?“, fragte ich nach einer Weile, in der ich ihn beobachtete und sicher sein konnte, das jeder Mann und jede Frau, die er mit seiner Zunge beglückt hatte, wirklich froh sein konnte.

,,Was denn?“, fragte er und ich seufzte kurz.

,,Darf ich dich mal etwas intimes fragen?“, fragte ich vorsichtig und war mir nicht sicher, ob es wirklich richtig war ihn zu fragen.

,,Klar, kannst mich alles fragen.“

,,Hattest du schon mal Sex mit einem Mann?“

,,Nein, hatte ich noch nicht und ich glaube den werde ich wohl auch nie haben.“

,,Wieso nicht?“

,,Na ja ich weiß nicht. Ich habe mich nie so wirklich dafür interessiert. Mir hat aber auch bis jetzt noch nichts gefehlt in meinem Leben.“

,,Kannst du dir das denn irgendwann nochmal vorstellen, oder so?“

,,Weiß nicht, vielleicht. Vielleicht aber auch nicht, denn es muss ja von beiden Seiten passen und bis jetzt habe ich das Bedürfnis noch nicht verspürt, dass ich unbedingt mit einem Kerl schlafen muss. Kann ja noch kommen. Kam bei dir ja anscheinend auch recht schnell.“

,,Ja, von dem einen auf den anderen Tag. Ich habe das vorher auch noch nicht gehabt und auch nicht das Bedürfnis verspürt. Ähnlich wie bei dir und plötzlich war es da und ich konnte es selber nicht verstehen.“

,,Vielleicht passiert mir das auch mal, damit ich dich besser verstehen kann.“

 

 

,,Ich würde es mir wünschen.“, nuschelte ich vor mich hin und schlug mir auch gleich die Hand vor den Mund.

,,Tut mir leid, dass wollte ich nicht sagen. Ich glaube du hast das auch falsch verstanden. Also ich meinte das eigentlich auf das Verstehen bezogen.“, redete ich mich auch gleich um Kopf und Kragen, während Vom mich fragend anblickte.

,,Ich habe keine Ahnung, was du gesagt hast. Ich habe das nicht gehört. Also was ist mit verstehen und was habe ich falsch verstanden?“

,,Nichts. Ich würde mir einfach nur wünschen, dass du mich besser verstehst.“, sagte ich und legte das Stäbchen von meinem Eis zu dem Papier.

Vom nickte und leckte weiterhin an seinem Eis rum, was mich nervös hin und her rutschen ließ.

,,Ich war noch gar nicht im Wasser. Ich glaube ich gehe da jetzt mal hin.“, sagte ich auch gleich und stand auf.

Noch bevor der Drummer dazu etwas sagen konnte, hatte ich mich auch schon auf den Weg zum Wasser gemacht und ging hinein.

Ich spürte schon wieder eine Beule in meiner Hose, aber diesmal war es egal, denn hier würde sie Vom nicht sehen und da störte mich das auch nicht sonderlich, außerdem war das Wasser eigentlich kalt und das würde meine Beule automatisch in Luft auflösen, auch wenn ich durch das ganze Adrenalin im Körper im Moment das Gefühl hatte, dass das Wasser heiß wie Feuer war.

Ich schwamm ein bisschen hin und her und vermied den Blick ans Ufer und somit auf Vom.

Vielleicht konnte ich mich ja so wieder etwas runter bekommen.

Nur bloß nicht zu viel auf den Drummer achten, der immer noch genüsslich an seinem Eis leckte.

 

 

Erst als meine Beule vollkommen abgeklungen war schwamm ich zurück zum Ufer und setzte mich nass wie ich war wieder neben Vom.

,,Du bist nass.“, stellte er nüchtern fest und ich nickte.

,,Ja, aber das musste sein.“

,,Wieso? Hab ich was falsches gesagt?“

,,Nein, ich war nur.... aufgeheizt....“

,,Wovon? Hab ich doch etwas falsches gesagt?“

,,Nein.... von.... der Sonne.“

,,Ah, ja die ist auch ordentlich warm heute.“, sagte er mit einem Lächeln und ich nickte ebenfalls lächelnd.

Hatte ich mich da ja auch nochmal gut raus gerettet.

Wäre das wohl sonst auch mega peinlich geworden.

Ich wusste nicht wieso, aber irgendwie hatte mich das Gespräch mit Vom mehr runter gezogen als ich dachte.

Wusste ich noch nicht so ganz, wo ich das einordnen sollte und vor allem, dass er scheinbar auch nichts mit einem Kerl anfangen wollte.

Dabei hätte ich schwören können, dass er schon mal etwas anderes gesagt hatte.

Aber sicher war ich mir da jetzt auch nicht mehr und ich wollte ihn jetzt auch nicht wieder darauf ansprechen.

Das würde dann auch etwas blöd kommen, und ich wollte ja auch nicht unbedingt wie der letzte Vollidiot dastehen.

Vielleicht musste er es aber auch einfach ausprobieren um zu merken, dass er das auch wollte.

Vorsichtig beugte ich mich rüber zu Vom und legte meine Lippen auf seine, bevor ich einen Moment wartete und dann mit meiner Zunge an seinen Lippen spielte.

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Thema: Kapitel 17

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