Kapitel 3

 

Campino Pov

 

Ich blickte das Blut an, was über meine Hand lief und schüttelte den Kopf.

Es war doch wirklich unfassbar, zu was diese Scheiße mich alles trieb.

Mit einem Kopfschütteln stand ich auf und ging in mein Bad.

Dort öffnete ich die Türe des Medizinschranks und nahm alles raus, was ich für einen Verband brauchte und legte mir diesen auch gleich an.

Als dieser dann langsam durchblutete, legte ich einen weiteren Verband drum, der dann nicht mehr durchblutete.

Ich machte mich soweit es ging fertig und ging dann in mein Schlafzimmer und zog mich dort um.

Es war warm und ich entschloss mich für eine dreiviertel lange Jeans und ein Ärmelloses Oberteil.

Zufrieden mit meiner Kleiderwahl zog ich dies über und ging anschließend in mein Wohnzimmer, um dort meine Sachen zusammen zu packen, die ich brauchte.

Ich hatte ein paar Entwürfe für neue Songs geschrieben, die ich den Jungs präsentieren wollte und die Zigaretten, Handy und was man eben alles sonst noch so brauchte.

Nachdem ich das auch alles eingepackt hatte, machte ich mich auf den Weg zu meinem Auto und anschließend auch zur Bandprobe.

Ich hoffte nur, dass es heute nicht so anstrengend wurde wie sonst.

Meinen Wagen hielt ich auf dem Parkplatz, stieg aus und machte mich auch gleich auf den Weg nach drinnen.

Die Jungs waren noch nicht da, was mich schon leicht wunderte, denn eigentlich war ich immer zu spät.

 

 

Mit einem Schulterzucken legte ich die Zettel auf den Tisch und lehnte mich gegen den Raum hinter Vom´s Schlagzeug.

Ich konnte nicht erklären wieso, aber irgendwie ging eine wahnsinnige Macht von diesem Instrument aus.

Vollkommen darauf fixiert zog ich wie in Trance meine Zigaretten aus meiner Hosentasche und machte mir eine an.

Ich zog an meiner Zigarette, ohne den Blick von dem Schlagzeug zu nehmen.

Was ich dort zu sehen glaubte oder sehen wollte, wusste ich selber nicht, aber es zog mich in seinen Bann.

So bekam ich auch erst einmal nicht mit, dass die Jungs nach einander alle den Raum betraten.

Vor allem nicht, dass Vom der Erste war, der kam.

Als ich an gestupst wurde, zuckte ich heftig zusammen und sah zur Seite, wo ich den Kleinen auch gleich sah.

,,Was hat es dir getan?“, fragte er und deutete auf sein Schlagzeug.

,,Nichts, wieso?“

,,Du starrst es an, als würdest du es umbringen wollen.“

,,Ich.... Nein.... Ich habe mich nur gefragt.... ob ich vielleicht auch spielen kann.“

So gerade noch gerettet, denn ich wollte Vom nicht den wahren Grund nennen, wieso ich das Instrument anstarrte.

,,Aber das kannst du doch, denn das hast du doch schon mal.“

,,Ja, aber ich meine mehr, als das was ich bis jetzt gespielt habe.“

,,Das kann ich dir beibringen, wenn du willst.“

Ich blickte den Kleineren ungläubig an, denn das konnte ich mir nicht vorstellen.

 

 

,,Wir haben noch Zeit bis die anderen Jungs kommen. Wenn du willst, dann kann ich dir ein Lied beibringen. Welches willst du denn lernen?“, fragte er weiter und ich schüttelte den Kopf.

,,Vom, ich glaube das ist keine gute Idee.“

,,Aber wieso denn nicht? Das wird bestimmt lustig.“

,,Okay, wenn du meinst, dann bring mir Bonnie und Clyde bei.“

,,Klar, ich mag das Lied. Also, ich spiele es dir vor und du spielst es nach, okay? Ich spiele dir aber erst mal das ganze Lied vor, dann hast du schon mal ein besseres Gefühl dafür.“

Ich nickte und Vom begann zu spielen.

Seine Bewegungen liefen wie in Zeitlupe vor mir ab.

Wie seine Haare rhythmisch im Takt des Liedes mit wippten.

Konnte deutlich wahr nehmen, dass Vom den Song in sich aufnehmen zu schien, fast schon, als würde er in eine andere Welt abtauchen.

Zwischendurch schloss er sogar kurz die Augen und schien sich einfach von der Musik treiben zu lassen.

Selbstsicher und vollkommen fehlerfrei schien er das alles zu leben und nicht nur zu spielen.

Völlig in Gedanken versunken bekam ich nicht mit, wie Vom fertig war mit Spielen und mich musterte.

,,Hast du mitbekommen, wie man das Lied spielt?“, fragte Vom und ich sah ihn fragend an.

,,Was?“, fragte ich und hatte nur am Rande die Worte überhaupt wahr genommen, die er gesprochen hatte.

 

 

,,Mensch Campi, was ist denn los mit dir?“

,,Nichts, was soll den los sein?“, stellte ich die Gegenfrage und sah den Kleineren verwirrt an.

,,Ja, keine Ahnung, du scheinst nicht bei der Sache zu sein.“, sagte er und wischte sich einen Schweißtropfen weg, der über seine Stirn lief.

,,Tut mir leid.“, sagte ich ehrlich und Vom lächelte.

,,Schon okay. Willst du es denn jetzt mal versuchen?“

,,Was will ich versuchen?“

,,Na das Lied zu spielen. Du wolltest doch Bonnie und Clyde spielen lernen.“

Ich nickte und ging einen Schritt auf ihn und das Schlagzeug zu.

Vom stand auf und deutete mit einer Hand auf den Hocker.

Mit einem erneuten Nicken setzte ich mich darauf und nahm die Sticks in die Hand.

Hätte ich mal besser aufgepasst, denn ich hatte keine Ahnung, was ich jetzt hier machen sollte.

Statt mich auf das Spielen zu konzentrieren, hatte ich einfach nur Vom beobachtet und dieser stand nun neben mir, hatte die Hände in die Hüften gestemmt und wartete, dass ich begann zu spielen.

Ich atmete tief durch und sah zur Türe, durch die Kuddel gerade kam.

,,Da ist Kuddel. Wir sollten uns gleich fertig machen, für die Bandprobe.“, sagte ich schnell und stand auf.

,,Nein, nein. Das machen wir jetzt noch. Also setz dich wieder hin.“, sagte Vom und drückte mich an der Schulter zurück auf den Hocker.

Ich seufzte und blickte den Kleineren flehend an, aber der schüttelte nur den Kopf.

Jetzt hatte ich wohl keine Wahl mehr und musste nun wirklich hier durch.

Ich nahm die Sticks, die ich beiseite gelegt hatte erneut in die Hand und begann ziemlich unbeholfen auf das Schlagzeug einzuhämmern.

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Thema: Kapitel 3

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