Kapitel 13

 

Campino Pov

 

Seufzend strich ich mit mit der Hand durch die Haare.

Wieso konnte er das denn nicht einfach so stehen lassen?

Vielleicht wollte ich ja auch gar nicht mehr darüber reden.

Möglicherweise wusste ich es ja auch selber nicht und dennoch sollte ich darüber reden.

Erneut seufzte ich und schnappte mir die Packung Zigaretten, die vor mir auf dem Tisch lag.

Dort zog ich eine weitere Zigarette raus und zündete diese auch gleich an.

,,Warum rauchst du denn so viel? Campi, dass tust du doch auch nur, wenn es dir nicht gut geht, oder? Ich meine irgendetwas stimmt mit dir nicht. Was ist es?“

,,Wie kommst du denn darauf, dass etwas nicht stimmt?“

,,Das merkt man dir einfach an.“

,,Das ist doch Blödsinn. Es ist alles gut.“, log ich den Drummer an.

,,Sag das bitte nochmal.“

,,Es ist alles gut.“, wiederholte ich und war sicher, dass es das war, was er hören wollte.

,,Willst du mich verarschen? Ja, du willst mich verarschen! Das kann anders ja gar nicht mehr sein! Hältst du mich wirklich für so blöd, Campino? DU bist blond, nicht ich, also stell mich nicht als blöd hin! Ich weiß, dass irgendwas nicht mit dir stimmt und was machst du? Du lügst mich auch noch eiskalt an!!!! Das ist wirklich mehr als enttäuschend!!!! Und ich dachte, du wärst mein Freund.“, sagte er mehr als enttäuscht und lief auch gleich aus dem Bus.

War er während der Aussagen schon aufgesprungen und hatte es jetzt auch wesentlich leichter den Bus so fluchtartig zu verlassen.

 

 

Seufzend blieb ich zurück und legte den Kopf in meine Hände.

Tränen brannten in meinen Augen und rannen unaufhaltsam meine Wangen hinab.

Wut stieg in mir auf und ich ballte meine Hände zu Fäusten und ließ sie auf den Tisch sausen.

Der Schmerz durchzuckte meinen kompletten Körper und ich verzog das Gesicht.

Würde mich nicht wundern, wenn die Hand mehr als nur einen blauen Fleck abbekommen hatte, aber das störte mich nicht wirklich.

Ich musste Vom hinterher und hatte doch keine Ahnung, wo ich suchen sollte.

Aber als erstes würde ich wohl an dem See schauen sollen, denn da hatte ich ihn doch auch eben direkt gefunden.

Ohne weiter auf meine Hand zu achten machte ich mich auch auf den Weg nach draußen und lief dort beinahe Kuddel, Breiti und Andi um.

,,Hey, nicht so schnell, Chef.“, lachte Kuddel und wuschelte mir durch die Haare.

,,Habt ihr Vom gesehen?“

,,Nein, der war doch eben mit dir am See.“

,,Ja, aber wir haben uns gestritten und dann ist er abgehauen und jetzt habe ich keine Ahnung, wo der hin ist.“

,,Dann solltest du mal nach ihm sehen gehen. Vielleicht ist er ja auch wieder zum See gegangen.“, zuckte Andi mit den Schultern und ich seufzte, während ich mir mit der bereits lädierten Hand durch die Haare strich.

,,Gott, was hast du denn da gemacht?“, fragte Kuddel und nahm meine Hand in seine, was mich auch gleich leise aufschreien und schmerzerfüllt das Gesicht verziehen ließ.

 

 

,,Du musst da einen Arzt drauf schauen lassen.“

,,Nein, muss ich nicht. Ich muss nach Vom sehen.“, empörte ich mich und versuchte meine Hand zu befreien.

Kuddel hielt meine Hand aber fest, was mich scharf die Luft einsaugen ließ.

Tat das doch schon verdammt weh, was er da gerade machte und ich hatte nicht damit gerechnet, dass es wohl doch schlimmer war als ich anfangs dachte.

,,Nein, du bleibst hier und lässt einen Arzt darauf schauen. Andi, Breiti? Kann einer von euch uns bitte mal einen Arzt holen?“

,,Ich gehe schon.“, kam es von Breiti und Kuddel nickte ihm dankend zu, bevor er sich auf den Weg mit mir zurück in den Bus machte.

Seufzend ließ ich mich dort auf einen der Stühle drücken und wartete dort, bis unser Arzt kam.

Dieser ließ nicht lange auf sich warten und versorgte meine Hand.

,,Du solltest aufpassen, was du in der nächsten Zeit machst. Du hast dir die Hand ordentlich geprellt. Tut scheiß weh, aber außer eincremen und verbinden kann ich nichts machen.“, sagte er und tätschelte mir aufmunternd auf die Schulter, nachdem er mir die Hand verbunden hatte und dann auch schon aus dem Bus verschwand.

Kaum war er verschwunden, sprang ich auch gleich auf und wollte nach draußen eilen, als Kuddel mich erneut abhielt.

,,Wo willst du denn jetzt schon wieder hin?“, fragte er und ich seufzte.

,,Zu Vom natürlich. Ich muss doch nach ihm sehen und mich bei ihm entschuldigen.“

Kuddel seufzte, ließ mich dann aber los und ich konnte endlich aus dem Bus und nach draußen gehen.

 

 

Dort sah ich mich um, konnte den Drummer aber nirgendwo erkennen, was mich dazu veranlasste, zum See zu gehen.

Vielleicht traf ich ihn da ja wirklich und konnte mich bei ihm entschuldigen.

Sofort ging ich dorthin und sah mich um.

Dann erblickte ich ihn auch endlich und ging vorsichtig zu ihm.

Offensichtlich hatte er nicht mitbekommen, dass ich zu ihm kam, denn er hatte sich klein gemacht, die Knie eng an den Körper gezogen und den Kopf auf seine Beine gelegt.

Vorsichtig setzte ich mich neben ihn und blieb eine ganze Weile stumm neben ihm, aber eine Reaktion zeigte der Jüngere auch dann noch nicht.

Als es mir dann irgendwann doch zu viel wurde, legte ich einen Arm um ihn und zog ihn eng in meine Arme.

Vom zuckte heftig zusammen und drückte sich, nachdem er mich erkannt hatte, auch gleich von sich weg.

,,Lass mich in Ruhe.“, schluchzte er und ich konnte deutlich die Tränen in seinen Augen sehen.

,,Vom, lass es mich doch bitte erklären....“

,,Ich brauche keine Erklärungen mehr! Weder von dir noch von jemand anderem! Ich habe die Nase voll, von den ewigen Lügen!“, schluchzte der Drummer und immer mehr Tränen liefen über seine Wangen.

Seufzend fuhr ich mir mit der Hand durch die Haare und bekam auch gleich die Quittung dafür, denn der Schmerz durchzuckte augenblicklich meinen Körper.

Hatte ich dummerweise doch die kaputte Hand genommen.

,,Was hast du da gemacht?“, fragte Vom unter Tränen und ich schüttelte nur den Kopf.

,,Das ist nicht so wichtig. Mir wäre lieber, wenn du mir die Chance geben würdest, dir zu erklären, was mit mir los ist.“

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