Kapitel 9

 

Widerwillig ließ ich mich von Mats wieder auf die Couch drücken.

Das war doch mein Haus.

Wieso konnte ich denn jetzt nicht auch an meine Haustüre gehen?

Was hatte der nur wieder ausgeheckt, dass er mir nicht erlaubte an meine eigene Haustüre zu gehen?

Ich hörte Stimmen, die ich nicht direkt zuordnen konnte.

Die eine hatte ich schon gehört aber auch nicht oft und die andere kam mir überhaupt nicht bekannt vor.

Es dauerte nicht lange, da kam Mats auch schon mit den Männern zurück.

,,Kevin? Marcel und Benni sind da. Sie wollen uns helfen herauszufinden wie es Manuel geht.“

Ich stand auf und begrüßte die beiden widerwillig mit einem Handschlag, und setzte mich direkt wieder hin.

Die beiden hatten mir ja gerade noch gefehlt.

Einen Schlumpf und einen Schiri.

Jeder Idiot wusste doch, dass ich die nicht leiden konnte.

Marcel und Benni setzten sich zu mir auf die Couch und Mats setzte sich in meinen Sessel.

Es kehrte Stille ein, die mir so gar nicht behagte.

Zum Glück hatte Mats die Stille schnell gebrochen in dem er den Versuch startete ein Gespräch aufzubauen.

 

 

,,Wisst ihr denn jetzt mittlerweile was mit Manuel passiert ist?“

,,Nein, wir haben das beide erst durch dich erfahren und auch nicht mehr gehört.“, sagte Benni.

,,Ich habe auch direkt meine Mutter angerufen. Aber die wusste auch nichts davon.“, bestätigte Marcel Benni´s Aussage.

,,Also, Manuel hat versucht sich umzubringen. Kevin ist durch einen anderen Passanten darauf aufmerksam gemacht worden und ist ihm zur Hilfe geeilt. Wer der Mann allerdings war ist noch nicht klar, da er danach verschwunden ist. Selbst die Sanitäter haben vorgegeben ihn nicht mehr gesehen zu haben. Manuel erlitt einen Herzstillstand nachdem Kevin ihn gerettet hatte. Er ist dann direkt ins Krankenhaus gekommen und da stehen wir ja auch jetzt. Wir haben keine Ahnung wie es ihm geht und ob er stabil ist oder so. Deswegen habe ich ja auch Benni angerufen. Ich wusste zwar, dass Benni keinen Kontakt mehr mit Manuel hatte seit seinem Wechsel, aber ich dachte das sind ja andere Umstände. Und zum Glück hat Benni dich ja auch direkt angerufen.“, sagte Mats mit einem Lächeln in Benni´s Richtung.

Marcel wirkte schockiert.

Er hatte den Mund ein Stück geöffnet und bekam ihn scheinbar auch nicht mehr zu.

Verständlich, denn schließlich ging es ja hier um seinen Bruder.

Ich würde durchdrehen, wenn etwas mit Lenny wäre.

Plötzlich spürte ich den Drang rüber zu gehen und nach meinem Bruder zu schauen.

Ich verschob das auf später.

Wenn etwas passiert wäre, dann hätten mir meine Eltern schon Bescheid gegeben.

 

 

Benni war der erste der wieder zu Wort fand.

,,Und ihr habt einen Mann gesehen, der eigentlich gar nicht da war?“

,,Die Frage stellst du besser Kevin. Ich war nicht dabei. Kevin hat es mir nur erzählt.

Benni sah mich erwartungsvoll an.

,,Nein nein nein! Ich bin sicher, dass der Mann da gewesen ist. Ich habe ihn gesehen und Manuel hat ihn doch auch gesehen. Da bin ich sicher. Auch wenn er es jetzt vielleicht nicht sagen kann, aber ich bin doch nicht blöd, verdammte Scheiße!“, polterte ich los und sprang auf.

Mats kam auf mich zu und drückte mich sanft zurück auf die Couch.

,,Beruhig dich, Kevin. Das hat doch auch keiner gesagt. Wir wollen doch auch nur herausfinden, wer der Mann war. Wir sind sicher, dass Manuel und du ihn gesehen habt. Und es ist ja auch möglich, dass er gegangen ist, bevor die Sanitäter eingetroffen sind.“

,,Nein, das kann nicht sein. Als ich Manuel reanimiert habe, hat der Mann sich auf die Straße gestellt um dem Krankenwagen zu winken, damit er auch auf uns aufmerksam wird.“, sagte ich etwas ruhiger.

Ich hatte eingesehen, dass es uns nichts bringt, wenn ich jetzt so ausraste.

,,Wer hat den Notruf abgesetzt?“, fragte Benni ohne Umschweife.

,,Das... das war auch der Mann.“, sagte ich zögernd.

,,Dann lass uns doch einfach da anrufen und die Fragen. Meistens zeichnen die die Notrufe doch auf. Vielleicht hat der Mann ja einen Namen genannt.“, sagte Mats und sein Eifer schien geweckt.

,,Dann geh du anrufen.“, meldete sich nun auch Marcel zu Wort.

Mats nickte und verschwand mit seinem Handy in die Küche.

 

 

,,Das klingt ja wirklich seltsam.“, sagte Benni mehr zu sich selbst.

Marcel nickte.

,,Ich bin aber sicher, dass Kevin die Wahrheit sagt und das der Mann da war. Ich meine so was kann doch passieren. Das klingt jetzt nicht so, als wenn es an den Haaren herbei gezogen wäre.“, sagte Marcel ruhig und zum Ende hin lächelte er mich an.

Der hatte das gleiche Neuer – Lächeln wie sein Bruder.

Muss wohl in der Familie liegen.

Scheiße Großkreutz!

Was denkst du hier schon wieder?

Lass es doch sein!

Hier geht es um Manuel!

Nur um Manuel!

Es wurde still und wir konnten Mats in der Küche reden hören.

Scheinbar hatte er etwas erreicht, denn er war schon eine ganze Weile weg.

Kurz drauf wurde es wieder still und Mats betrat erneut das Wohnzimmer.

,,Und?“, fragte ich direkt aufgeregt.

,,Die haben das aufgezeichnet und sich gerade angehört. Ich konnte es mithören und kann sicher sagen, dass es nicht deine Stimme war. Aber einen Namen hat der Mann nicht gesagt.“, sagte Mats traurig.

,,Verdammt“, stieß ich hervor.

,,Kannst du denn Mann denn beschreiben?“, fragte Marcel an mich gewandt.

,,Ich bin mir nicht sicher, so genau habe ich ihn mir nicht angesehen, aber ich werde es versuchen.“

Die drei nickten und ich ging tief in mich.

Als ich das Bild wieder im Kopf hatte, fing ich an zu beschreiben, was ich wusste und wahrgenommen habe.

Marcel´s Augen wurden immer größer und er selber wurde immer unruhiger.

,,Kennst du den Mann?“, fragte Mats nachdem ich meine Beschreibung beendet hatte.

,,Es ist zwar unmöglich, aber ist es vielleicht dieser Mann?“, fragte Marcel und zeigte mir ein Bild, was er zuvor aus seinem Geldbeutel genommen hatte.

Ich nahm das Bild in die Hand und war mir sicher, dass es der Mann ist, den ich auch an dem Abend gesehen habe.

,,Ja, das ist er! Ich bin mir sicher! Ja, JA! Das ist er!“, sagte ich glücklich darüber ihn endlich gefunden zu haben.

,,Aber... Aber das ist... Das ist unmöglich.“, brachte Marcel ungläubig raus.

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