Kapitel 35

 

Mehr als überwältigt und überglücklich strahlte ich Manuel an, nachdem er mir mitgeteilt hatte, dass er uns eine Chance geben würde.

Und dennoch spürte ich deutlich, dass ihn noch etwas zu belasten schien.

Nachdem er mir dann auch gesagt hatte was, gab es für mich keine langen Überlegungen.

Ich willigte natürlich direkt ein zu Marcel zu fahren.

Schließlich machte ich mir ja auch Sorgen und hatte keine Ahnung, was mit ihm los war.

Das mit Michael war wirklich schon ein hartes Stück, auch wenn ich das nur am Rande mitbekommen hatte.

Schnell drückte ich Manuel noch einen Kuss auf und verließ dann den Raum.

Mit ebenfalls schnellen Schritten machte ich mich auf den Weg zu meinem Auto und dann auf den Weg zu Marcel.

Scheinbar musste dort ja schon gravierende Dinge vorliegen, sonst hätte Manuel sicher nicht so eine Reaktion an den Tag gelegt.

Ich hatte auch Tage, an denen ich mich von meinen Freunden distanzierte und auch von meiner Familie.

Aber das schien bei Marcel anders zu sein, sonst wäre es Manuel nicht so wichtig gewesen.

Sollte für mich aber auch kein Problem sein, denn ich tat es ja immerhin für meinen Freund.

Bei dem Gedanken musste ich grinsen.

Ich hatte es endlich geschafft.

Endlich war ich mit Manuel zusammen.

Das beste an der ganzen Sache war eben einfach, dass ich auch noch glücklich war, was eigentlich total schlimm sein sollte, war er doch immer noch Ex – Schalker.

 

 

Als ich mein Auto erreicht hatte, stieg ich ein und machte mich auf den Weg zu Marcel´s Wohnung.

Lange brauchte ich nicht, bis ich auch schon das Haus von ihm erreicht hatte.

Ich stellte meinen Wagen in seiner Einfahrt ab und ging zu seiner Haustüre.

Mein Finger lag direkt auf der Klingel und ich hoffte, dass er einfach die Türe aufmachte und mir sagte, dass es ihm gut ginge.

Kurze Zeit später öffnete er dann auch die Türe und sah mich fragend an.

,,Kevin?“

,,Ja.“

,,Du solltest den Finger von der Klingel nehmen.“, sagte Marcel verwirrt.

,,Ja, tut mir leid.“, sagte ich und ließ meine Hand sinken.

,,Was machst du denn hier?“

,,Ich wollte mal nach dem Rechten sehen. Ich war eben bei Manuel und der hat mich gebeten zu dir zu kommen, weil du dich nicht gemeldet hast. Er hat sich Sorgen gemacht.“

,,Wieso macht Manu sich denn Sorgen? Mir geht es doch gut.“

,,Er sagte er hat versucht dich zu erreichen wegen Michael, aber du hast dich wohl nicht gemeldet und er hatte Angst, dass er dir was angetan haben könnte.“

Als ich Michael erwähnte weiteten sich die Augen von Marcel ein wenig.

,,Komm doch erst mal rein und dann klären wir das drinnen. Das muss ja nicht jeder mitbekommen.“

Ich nickte und betrat dann das Haus.

Marcel lotste mich in sein Wohnzimmer, setzte mich dort auf die Couch und sah ihn erwartungsvoll an.

 

 

,,Michael war letzte Nacht bei mir. Also mehr gestern Abend. Als ich nach Hause gekommen bin stand er bei mir vor der Türe und hat mit mir reden wollen. Ich habe ihn dann auch reingelassen, aber er hat nichts gemacht. Wir haben nur geredet.“

,,Dann ist ja gut, dass dir nichts passiert ist.“

,,Ja, dass ist wohl wahr. Ich werde Manuel gleich mal schreiben.“

,,Willst du nicht gleich mit ins Krankenhaus kommen? Manuel würde sich sicher freuen, wenn du ihn auch besuchen kommen würdest.“

,,Meinst du wirklich?“

,,Da bin ich sicher. Immerhin macht er sich ja auch Sorgen und wenn ich ihm dich dann bringe, dann sieht er wenigstens mit eigenen Augen, dass es dir gut geht.“

,,Ja, dass ist wohl wahr.“, sagte Marcel nachdenklich.

,,Dann komm, ich nehme dich mit, dann brauchst du nicht selber fahren.“

Marcel willigte ein und packte schnell die nötigen Sachen zusammen, die er für den Krankenbesuch brauchte und machte sich dann mit mir auf den Weg zu meinem Auto.

Nachdem wir uns dann rein gesetzt hatten, startete ich auch gleich den Motor und machte mich auf den Weg zurück ins Krankenhaus.

,,Was ist das eigentlich für eine Story mit Michael?“, fragte ich nach einer Weile.

War meine Neugier doch nun mittlerweile geweckt worden um diesen geheimnisvollen Menschen.

,,Das ist eine längere Geschichte, die Manuel dir am besten mal erzählt, wenn ihr mal eine ruhige Minute oder zwei habt.“

Ich nickte nur und erwiderte nichts mehr darauf.

 

 

,,Ich bin sicher, dass Manuel sie dir erzählen wird, wenn er soweit ist.“

,,Meinst du?“

,,Ich denke schon. Ich meine Manuel mag dich. Wenn nicht sogar mehr. Das ist mehr als eindeutig. Solltet ihr zusammen kommen, dann wird er sicher auch irgendwann genug Vertrauen haben dir das zu erzählen.“

,,Wir sind zusammen.“

,,Das freut mich für euch. Herzlichen Glückwunsch.“, sagte Marcel aufrichtig.

,,Dankeschön. Ich bin froh, dass er mir dir Chance gegeben hat.“

,,Das glaube ich dir gerne. Du scheinst ja völlig verrückt nach meinem Bruder zu sein.“

,,Ja, das bin ich wohl.“, sagte ich Gedankenverloren.

Marcel nahm das nur mit einem Grinsen hin.

Das allerdings bekam ich nicht wirklich mit, da ich mich auf das Autofahren konzentrierte.

Dann waren wir auch schon am Krankenhaus angekommen und ich hielt meinen Wagen auf dem Parkplatz.

Gemeinsam gingen wir mit schnellen Schritten rein.

Hatten wir es scheinbar beide eilig wieder zu Manuel zu kommen.

Als wir an dem Zimmer ankamen, sahen wir, dass das grüne Lämpchen leuchtete.

Das würde bedeuten eine Schwester oder der Arzt waren bei ihm.

Hoffentlich ist nichts schlimmes passiert.

Nach einer längeren Wartezeit, die wir beide mit nervösem hin und her laufen verbrachten öffnete sich die Türe zu seinem Zimmer und ein Arzt und eine Schwester kamen hinaus.

Der Arzt ging lächelnd an uns vorbei und die Schwester erlaubte uns jetzt zu Manuel reinzugehen.

Wir gingen zur Türe und Marcel klopfte unsicher an die Türe.

Umfrage

Hat euch das Kapitel gefallen?

Ja, war gut (1)
25%

Joa, war ganz okay (1)
25%

Es ging so, eher nicht (1)
25%

Nein, überhaupt nicht (1)
25%

Stimmen insgesamt: 4

Thema: Kapitel 35

Es wurden keine Beiträge gefunden.

Neuer Beitrag