Kapitel 28

 

Seufzend wich ich von Manuel zurück.

Wäre es doch zu schön gewesen, wenn ich den Keeper jetzt einfach hätte küssen können.

Aber das bleib mir durch denjenigen, der an der Türe geklopft hatte verwehrt.

Dafür würde ich mich später auf jeden Fall noch bedanken, wenn es einer von den Jungs war.

,,Herein.“, hörte ich Manuel sagen.

Auch er schien noch reichlich verwirrt von dem was auch immer es war.

Dann öffnete sich die Türe und Marcel streckte den Kopf durch.

,,Seid ihr fertig?“

Ich sah Manuel fragend an.

Dieser erwiderte meinen Blick und nickte leicht fragend.

,,Wenn du nichts mehr hast, dann sind wir fertig.“, sagte er dann.

,,Ich habe nichts mehr.“

,,Ich habe auch nichts mehr. Zumindest nicht, dass ich wüsste.“

Also blickte ich wieder zu Marcel.

,,Wir sind dann wohl fertig.“

Marcel nickte und trat gefolgt von Mats und Benni dann auch ein.

Ich verdrehte leicht die Augen, als gleich alle wieder reinkamen.

Hatte ich doch gehofft, dass Marcel alleine kam.

Aber auch das hatte sich dann jetzt erledigt.

Seufzend blickte ich zu den Jungs und ließ mich tiefer in den Stuhl sinken.

Ich wusste nicht wieso, aber ich spürte eine gewisse Eifersucht in mir.

Und das auch noch ausgerechnet auf Mats, Marcel und Benni.

 

 

Aber sie alle drei standen dem Keeper doch näher als ich.

Das hätte ich schon vor längerer Zeit liebend gerne geändert, doch wusste ich einfach nicht wie.

Das Manuel so weit gegangen ist und hatte sich versucht das Leben zu nehmen war tragisch und versetzte mir einen Stich ins Herz.

Aber das ich da war und ihn gerettet hatte, machte es wieder gut.

Ich wusste nicht wieso und wo ich es her nahm, aber ich hatte das Gefühl, dass ich ihm nun näher stand und auch den ersten wichtigen Schritt gemacht hatte.

Immerhin war ich jetzt nicht mehr nur die dumme Zecke, sondern schon Kevin.

Es hatte sich ja schon etwas ins positive verändert und vielleicht schaffte ich es ja auch noch weiter.

Vielleicht schaffte ich es ja, dass Manuel mich akzeptierte.

Möglicherweise sogar mehr.

Hatte der Keeper doch gesagt, dass er sich nicht sicher ist, was er fühlen würde.

Wenn er sich nicht sicher war, dann konnte es ja auch genauso gut bedeuten, dass er vielleicht auch Gefühle für mich hatte.

Ich hoffte einfach nur, dass es nicht so eine Art Krankenhauskollaps ist, den er im Moment mitmacht und das er das auch noch so sehen würde, wenn er wieder zu Hause war.

Der Keeper hatte schon immer eine wahnsinnig große Anziehungskraft auf mich und ich wusste einfach nicht wieso.

Es störte mich aber auch nicht sonderlich.

Eher im Gegenteil, war es doch auch mal ganz schön jemanden zu haben, den man heimlich an schmachten konnte.

Allerdings tat es auch oftmals weh.

Vor allem dann, wenn ich merkte, dass er unerreichbar für mich war.

 

 

Durch ein rütteln an meiner Schulter wurde ich aus meinen Gedanken gerissen.

Ich sah mich um und erkannte, dass es Mats´ Hand war, die mich unsanft gepackt hatte.

,,Ich glaube wir beide sollten mal runter gehen, etwas trinken, findest du nicht?“, fragte der Innenverteidiger.

Ich verstand nicht, was er von mir wollte, stand aber trotzdem nickend auf.

Schnell hatte ich den Stuhl noch beiseite gestellt und folgte Mats ohne ein weiteres Wort zur Türe.

Mats verabschiedete sich noch von den Jungs und sagte ihnen, dass wir gleich wieder kommen würde und öffnete die Türe.

Mit einem letzten Blick auf Manuel schloss ich die Türe hinter uns und sah Mats fragend an.

,,Was sollte das denn jetzt werden? Habe ich schon wieder etwas falsch gemacht?“, fragte ich leicht angesäuert.

War es doch gerade so schön mit Manuel und da machte er mir schon zum zweiten Mal heute alles kaputt.

,,Nein, du hast nichts falsch gemacht. Zumindest nicht direkt. Es war einfach nur ziemlich auffällig, wie du Manuel die ganze Zeit angestarrt hast.“, sagte Mats schulterzuckend.

,,Ich habe was?“, fragte ich schockiert und spürte wie ich rot wurde.

,,Du hast Manu die ganze Zeit...“

,,Jaja. Ich habe es verstanden. Du brauchst dich nicht wiederholen.“, unterbrach ich meinen Kollegen.

Mats nahm es mit einem Grinsen zur Kenntnis und zog mich mit sich zu den Aufzügen.

 

 

Unten angekommen setzten wir uns in die Cafeteria des Krankenhauses und Mats sah mich auffordernd an.

,,Was willst du?“, fragte ich immer noch leicht sauer.

,,Ich will wissen was da jetzt läuft zwischen dir uns Manu.“

,,Was soll da laufen? Nichts, natürlich.“

,,Wie nichts? Das sah aber eben nicht nach nichts aus. Stehst du jetzt endlich dazu, dass du dich in den Keeper verliebt hast?“

,,Und wenn schon. Was würde das für einen Unterschied machen?“

,,Keinen. Aber dann würdest du endlich mal dazu stehen. Ich meine Kev, ehrlich das sieht doch jeder.“

,,Bin ich wirklich so auffällig?“, fragte ich und spürte erneut, dass ich rot wurde.

,,Ja, ziemlich und das du jetzt rot wirst, macht es nicht wirklich besser.“

,,Ich weiß doch auch nicht wieso. Ich weiß nicht mal wieso Manu.“

,,Manu ist doch ein guter Kerl. Da spricht doch nichts gegen. Das du schwul bist wissen wir auch alle und da haben wir kein Problem mit, also wo ist denn dann dein Problem?“, fragte Mats schulterzuckend.

,,Ich weiß auch nicht. Ich habe eben mit Manuel gesprochen. Wenn, dann muss er das ja auch erwidern.“

,,Das tut er mit Sicherheit, sonst hätte er sich eben nicht so verhalten.“

,,Wie hat er sich denn verhalten?“

,,Er wirkte ertappt wie ein kleines Kind was gerade Blödsinn gemacht hatte.“

Mats schien das lustig zu finden, denn er lachte bei der Aussage.

Ich entschloss mich dazu nichts mehr zu sagen.

Lustig fand ich das ganze auch nicht wirklich.

Denn hatten wir ja auch eigentlich etwas getan, was wir nicht dürften, zumindest fast.

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