Kapitel 4

 

Emma Pov

 

Nachdem ich festgestellt hatte, dass mein Wagen weg war und Campino seinen abgestellt hatte, machten wir uns auf den Weg nach drinnen.

Es kostete mich eine Menge Überwindung ihn zu fragen, ob er das mit dem Auto klärt.

Das er einwilligte wunderte mich, aber im Endeffekt war ich froh, dass er es tat.

Kurze Zeit später hatte er auch schon einen gefunden und den nach meinem Auto gefragt.

Der sagte dann, dass es nicht abgeschleppt worden sei.

Also konnte es ja nur noch geklaut worden sein.

Resigniert ging ich wieder mit Campino zu meinem Wagen.

Nun war wohl alles weg.

Mein Haustürschlüssel, mein Auto, einfach alles.

Wir entschieden uns dann zur Polizei zu fahren.

Als wir an dem Revier ankamen, gingen wir auch beide zusammen rein.

Campino war mir wirklich eine große Hilfe bei den ganzen Idioten von der Polizei.

Konnte ich die Idioten doch noch nie leiden.

Und jetzt musste ich auch noch zu denen und dann auch noch in einer Stadt, die mir eigentlich völlig fremd war.

Doch mit Campino an meiner Seite ging das alles super und wir waren schnell fertig.

Zufrieden machte ich mich dann wieder mit Campino auf den Weg zu seinem Auto.

Nachdem wir wieder eingestiegen waren, saßen wir eine ganze Weile still schweigend nebeneinander.

So wirklich was zu reden hatte wohl keiner von uns.

 

 

,,Willst du gleich nach Hause?“, fragte Campino dann nach einer Weile.

,,Ich muss später erst einen Schlüsseldienst rufen. Ich habe keinen Haustürschlüssel. Ich kann ja schlecht bei mir zu Hause einbrechen.“

,,Nein, dass ist wohl wahr. Soll ich dich denn später nach Hause fahren und du rufst dann einen Schlüsseldienst und dann sehen wir mal wie lange der braucht? Ich meine sonst kannst du doch noch mit zu mir kommen, wenn du möchtest.“

,,Klar, machen wir dann so.“

Das kam mir gar nicht Recht.

Wollte ich mich doch eigentlich von dem Punk entfernen und nun hatte ich doch wieder zugesagt bei ihm zu bleiben.

Irgendwas hatte er, was mich zu ihm hinzog.

Hatte ich nur noch keine Ahnung was es ist.

Aber ich sollte es wohl raus finden und dann schleunigst etwas dagegen tun.

War ich doch immer noch von der anderen Seite und gehörte ein Punk definitiv nicht zu den Leuten, die für mich gut sein sollten oder die ich in meinen Bekannten oder gar Freundeskreis aufnahm.

Doch ich war mir nicht mal sicher, ob es nur noch das war.

Mochte ich ihn wirklich einfach nur als Freund oder weil ich mich....

Nein, den Satz dachte ich nicht weiter.

Das war doch mehr als absurd.

Er war immer noch Punk und ich war Nazi.

Das passte nicht zusammen und das sollte es auch nicht geben.

Soweit würde ich es auch nicht kommen lassen.

 

 

,,Emma?“, fragte Campino und wedelte vor meinem Gesicht mit seiner Hand hin und her.

,,Was?“, fragte ich erschrocken.

,,Wo auch immer du warst, es muss gut gewesen sein. Wir sind bei dir. Du solltest jetzt vielleicht einen Schlüsseldienst rufen.“, sagte Campino grinsend.

,,Ja, sicher. Verzeih.“

Scheiße, wie peinlich war das denn jetzt?

Ich zog mein Handy aus der Tasche und suchte im Internet nach einer Nummer.

Nachdem ich die gefunden hatte, wählte ich diese auch gleich und rief an.

Schnell hatte ich dem erklärt, was passiert war und was gemacht werden musste.

Nach ein paar kurzen Dialogen war das Gespräch dann auch schon wieder beendet.

Campino sah mich fragend an.

,,Der Idiot wollte 200€ mehr haben, wenn er sofort kommt. Das kann ich nicht bezahlen. Deswegen habe ich ihm gesagt, dass er kommen soll, wenn er kann. Das dauert aber noch ca. zwei Stunden.“

,,Das macht doch nichts. Dann lass uns noch etwas trinken gehen.“, schlug Campino vor.

,,Klar, gerne.“, sagte ich, bevor ich über die Konsequenzen nachdenken konnte.

Nun hatte ich ja doch wieder mehr mit ihm zu tun.

Campino startete auch sogleich den Wagen und machte sich auf den Weg in die Stadt.

,,Wonach steht dir denn der Sinn?“, fragte er.

,,Milchshake.“

,,Klingt gut. Kennst du den hier in der Stadt?“

,,Nein.“

,,Dann entführe ich dich jetzt dahin. Der macht die Besten in ganz Düsseldorf.“

,,Okay.“

 

 

Campino parkte seinen Wagen auch kurze Zeit später schon auf einem Parkplatz in der Stadt und stieg aus.

Ich stieg ebenfalls auf und gemeinsam machten wir uns auf den Weg in die Fußgängerzone.

Nur wenige Meter und dann hatten wir auch schon die Eisdiele erreicht, in der Campino den Milchshake trinken wollte.

,,Du kennst den Laden wirklich nicht?“

,,Nein.“

,,Du hast was verpasst. Lass uns reingehen. Ich lade dich ein.“

,,Aber....“, setzte ich zum Protest an, aber Campino zog mich schon gleich mit sich nach drinnen.

Wir gingen nach hinten durch in eine etwas stillere Ecke und setzten uns dorthin.

,,Was wolltest du sagen?“, fragte er amüsiert.

,,Nichts. Schon okay.“

,,Gut so. Was für einen möchtest du denn haben?“

,,Was meinst du?“

,,Was für einen Milchshake du haben möchtest?!“

,,Ach Milchshake, klar. Ähm Erdbeere bitte.“

Campino nickte und bestellte dann beim Kellner zwei Erdbeermilchshake.

Das bekam ich aber nur noch am Rande mit, denn ich war schon wieder viel zu weit abgedriftet in meine Gedanken.

Das sollte ich wohl besser nicht tun, aber bei dem Anblick konnte ich einfach nicht anders.

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