Kapitel 15

 

Campino Pov

 

,,Hey Kleiner.“, sagte ich mit einem aufgesetzten Lächeln als ich Ritchie sah.

,,Hey. Du siehst wirklich schlimm aus. Geht es dir nicht gut?“

,,Danke, ich habe noch nie ein schöneres Kompliment bekommen.“

,,Das meinte ich doch so gar nicht.“

,,Du hast gesagt, dass ich schlimm aussehe. Das ist nicht gerade ein Kompliment.“

,,Aber so habe ich das doch gar nicht gemeint.“, sagte der Kleinere und schob schmollend die Unterlippe vor.

,,Wie hast du es denn dann gemeint?“, fragte ich immer noch sauer und verschränkte die Arme vor der Brust.

,,Du siehst aus als hättest du ewig nicht mehr richtig geschlafen und nur noch Party gemacht.“

,,Habe ich aber nicht.“, sagte ich schnippischer als ich wollte.

,,Tut mir leid, ich wollte dir nicht zu nahe treten.“, sagte Ritchie und sah auf den Boden.

,,Nein, mir tut es leid. Ich hätte dich nicht so anmachen dürfen. Du hast mir doch nichts getan.“

,,Ich habe dich scheinbar auf dem falschen Fuß erwischt. Das tut mir leid.“

,,Schon okay. Vergessen wir das einfach alles.“

,,Okay. Wenn was ist dann redest du aber trotzdem mit mir oder?“

,,Sicher. Aber ich kann dir da auch nicht viel sagen.“

,,Worum geht es denn?“

,,Um die kleine von unserem Konzert.“

,,Du meinst Emma?!“

,,Ja, genau. Ich versuche schon seit gefühlten Ewigkeiten sie zu erreichen, aber ich schaffe es einfach nicht.“, sagte ich resigniert und ließ die Arme sinken.

 

 

,,Wieso schaffst du es denn nicht?“

,,Immer wenn ich bei ihr bin, dann ist sie nicht da. Ich versuche seit dem Abend wo ich sie nach Hause gebracht habe, Kontakt zu ihr zu bekommen, aber es gelang mir einfach nie. Langsam ist es echt frustrierend. Ich meine ich muss sie doch mal erreichen können.“

,,Das ist echt frustrierend.“

,,Vielleicht will sie mich ja auch gar nicht sehen, ich habe keine Ahnung. Jedenfalls ist es alles total komisch.“, sagte ich beinahe schon verzweifelt.

,,Hast du es mal mit anrufen versucht?“, fragte Ritchie schulterzuckend.

,,Du hältst mich auch für ganz dumm, oder?“, fragte ich Ritchie fassungslos.

,,Wieso?“, fragte er entsetzt.

,,Weil ich das auch schon in Erwägung gezogen habe, aber ich kann schlecht anrufen ohne Nummer, oder?“, sagte ich lauter als beabsichtigt und sah, wie Ritchie zusammen zuckte.

Augenblicklich tat es mir leid, dass ich so reagiert hatte.

Konnte der Jüngere doch auch nichts dafür, dass es nicht klappte.

In dem Moment hätte ich mir am liebsten selber in den Arsch getreten.

Wieso konnte ich nicht einfach ganz ruhig und locker reagieren wie alle anderen?

Auch wenn es die Jungs bereits von mir kannten, so konnte ich doch nicht wirklich so mit denen umgehen.

Ich wusste, dass ich mich schon oft scheiße den Jungs gegenüber verhalten hatte.

Aber da konnte ich auch nichts für.

Ich war eben einfach so und ich kam auch nicht wirklich aus meiner Haut raus, auch wenn ich das oftmals gerne getan hätte.

 

 

,,Es tut mir leid, ich wusste nicht, dass du keine Nummer von ihr hast.“, sagte Ritchie kleinlaut und blickte gen Boden.

Sofort bekam ich ein schlechtes Gewissen und nahm den kleineren in den Arm.

,,Mir tut es leid. Ich sollte so nicht mit dir reden. Du kannst doch nichts dafür.“

,,Nein, leider nicht. Aber ich würde dir gerne helfen. Vielleicht sollte ich es ja mal versuchen.“

,,Meinst du das bringt was?“

,,Ich habe keine Ahnung. Aber wenn du schon so viel ausprobiert hast, dann wäre es vielleicht einfacher, wenn du nicht weiter kommst.“

,,Ich bin mir nicht sicher, ob das funktionieren kann.“

,,Aber wenn du das naheliegende schon ausprobiert hast, dann wäre es doch vielleicht mal an der Zeit einen Schritt weiter zu gehen, oder?“, fragte Ritchie und zuckte die Schultern.

,,Ja, vielleicht. Ich habe keine Ahnung. Wir können es ja vielleicht später mal probieren. Aber irgendwie denke ich nicht, dass wir das hinbekommen.“

,,Wieso denkst du so negativ?“, fragte Ritchie traurig.

,,Weil ich es schon so oft versucht habe und einfach keine Möglichkeit mehr sehe. Ich meine wieso sollte sie ausgerechnet bei dir dir Türe aufmachen und bei mir nicht? Sie hatte mir dir doch noch weniger zu tun als mit mir. Sie wird dann sicher auch bei dir nicht auf machen. Ich meine da gibt es doch dann keinen Grund zu, oder?“

,,Ich habe keine Ahnung, aber ein Versuch ist es doch wert.“

Ich nickte nur, denn ich wusste, dass ich die Bandprobe starten musste.

Was ich auch kurze Zeit später tat.

 

 

Die Bandprobe verlief alles andere als gut und ich merkte, dass ich nicht wirklich konzentriert war.

Immer wieder unterliefen mir mehr als dumme Fehler, die ich nicht erklären konnte.

Ich vergaß Texte, hatte Einsätze verpasst, begann zu früh zu singen oder hatte falsche Texte gesungen.

Einmal passierte es sogar, dass ich zwei unserer Lieder vertauschte.

So kam es dann auch, dass wir die Bandprobe schneller beendeten, als wir eigentlich geplant hatten.

,,Geh nach Hause, schlaf dich aus und morgen ist es dann vielleicht besser.“, sagte Breiti.

Er hatte Recht.

Schlaf fehlte mir definitiv in letzter Zeit.

Zusammen mit Ritchie machte ich mich dann auf den Weg zu unseren Autos.

Denn er wollte ja nochmal bei Emma vorbei sehen.

Auch jetzt hatte er das immer noch fest eingeplant und wir machten uns gemeinsam auf den Weg dorthin.

Ich fuhr vor, wusste ich doch, wo sie wohnte und ließ Ritchie dann zur Türe gehen.

Er klingelte und ich hoffte im Stillen, dass sie mich nicht gesehen hatte und ihm vielleicht öffnen würde, doch auch er hatte keinen Erfolg, denn die Türe blieb auch bei ihm verschlossen.

Wahrscheinlich, weil sie wusste, das er in meinem Auftrag handelte.

Also machte ich mich doch wieder resigniert auf den Weg nach Hause und das mal wieder alleine.

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