Kapitel 12

 

Emma Pov

 

Ich nahm das Feuerzeug in die Hand und sah es mir lange an.

Kamen mir doch einige Zweifel, ob es wirklich richtig war und dennoch wusste ich, dass ich es jetzt tun musste beziehungsweise wollte.

Ich packte das Feuerzeug in meine Hosentasche und für einen Augenblick war es, als würde davon eine unglaubliche Macht ausgehen.

Dabei war es doch ein ganz normales Sturmfeuerzeug von den Toten Hosen, auf dem Campino seinen Namen eingravieren gelassen hatte.

Ich schüttelte den Kopf und machte mich auf den Weg zu meinem Auto.

Lange brauchte ich nicht, bis ich erreicht hatte, was ich wollte.

Den Weg kannte ich schon in und auswendig, denn in Gedanken bin ich ihn so oft gefahren und hatte es doch nie getan.

Zumindest nicht mehr, nachdem Campino und ich getrennte Wege gegangen waren.

Ich stieg aus und ging die wenigen Stufen zu seiner Haustüre hoch.

Im Stillen hoffte ich natürlich, dass er zu Hause war, aber andererseits war ich mir nun doch nicht mehr so sicher, ob das wirklich so eine gute Idee war.

Doch bevor mich meine letzten Zweifel doch noch dazu bringen konnten wieder zu gehen, hatte ich auch schon meinen Finger auf die Klingel gelegt.

Kurz schreckte ich zusammen, als ich im Inneren des Hauses den Ton der Klingel hörte.

Jedoch rief ich mich wieder selbst zur Fassung, als ich merkte wie albern das aussehen musste.

Es war doch nur die Türklingel wieso schreckte ich da zusammen wie so ein verschüchtertes Reh wenn es ein Geräusch gehört hatte?

Das war wirklich mehr als albern.

 

 

Eine ganze Weile stand ich vor der Türe des Sängers, doch im Innern tat sich nichts.

Entweder er war nicht zu Hause oder aber er hatte mich gesehen und deswegen die Türe nicht aufgemacht.

Seufzend versuchte ich durch die Türe zu sehen, konnte jedoch nichts entdecken.

Hätte mir doch auch eigentlich klar sein sollen, dass der Sänger dafür sorgt, dass man ihm nicht reinschauen konnte.

Mit einem Schulterzucken machte ich mich wieder auf den Weg zu meinem Auto.

Wenn er nicht zu Hause war, dann würde ich es später vielleicht nochmal versuchen.

Es wäre wohl zu einfach gewesen, ihm das Feuerzeug einfach in den Briefkasten zu schmeißen und zu gehen.

Dann hatte ich ja keinen Grund mehr ihn zu Besuchen.

Ich hatte keine Ahnung wieso, aber ich wollte ihn unbedingt sehen.

Konnte dem Drang einfach nicht widerstehen ihm in seine umwerfenden Augen zu sehen.

Und am liebsten würde ich wohl auch nie wieder weggehen.

Immer mehr beschlich mich das dumme Gefühl, dass ich mich wohl in den blonden verliebt haben könnte.

Dabei wollte ich das doch gar nicht.

Ich ließ mich schwer hinter mein Steuer sinken und legte einen Augenblick den Kopf auf das Lenkrad.

Und da war sie wieder, diese unglaubliche Macht, die scheinbar von dem Feuerzeug ausging.

 

 

Ich zog es mit zwei Fingern aus meiner Hosentasche und besah es mir von allen Seiten genau.

Es war nur ein Feuerzeug und dennoch hatte es eine unglaubliche Anziehungskraft.

Kurz überlegte ich, was ich machen sollte und entschied mich dann doch dafür, wieder nach Hause zu fahren.

Würde dann später nochmal versuchen und vielleicht hatte ich dann ja mehr Glück und würde ihn vielleicht dann antreffen.

Wenn nicht würde ich es eben die nächsten Tage nochmal versuchen.

Seufzend ließ ich den Motor an und machte mich erneut auf den Weg nach Hause.

Bereits hier fiel mir auf, dass es mir erneut schlecht wurde.

Ich musste den Würgereiz unterbinden und gab noch etwas mehr Gas um schneller nach Hause zu kommen.

Als ich meine Haustüre aufgeschlossen hatte führte mich mein erster Weg direkt ins Bad, wo ich mich erneut übergeben musste.

Nachdem ich das erledigt hatte, putzte ich mir die Zähne und machte mich auf den Weg in mein Wohnzimmer.

Vielleicht sollte ich doch mal zum Arzt gehen, denn normal war das langsam wirklich nicht mehr.

Aber ich sollte es mir die nächsten Tage ansehen und dann entscheiden, ob ich nicht vielleicht doch noch zum Arzt gehen sollte.

Ich schleppte mich förmlich in mein Wohnzimmer und ließ mich dort schwer auf meine Couch fallen.

Kurz schloss ich die Augen, jedoch ging das nicht lange gut, denn sofort drehte sich alles und ich hatte das Gefühl von der Couch zu fallen.

 

 

Schnell öffnete ich meine Augen wieder und blickte mich um.

So konnte es definitiv nicht weiter gehen.

Ich musste etwas tun.

Denn ich hatte immer noch keine Ahnung, wieso das so war.

Nachdem ich wieder klarer sehen konnte, machte ich mich auch gleich auf den Weg in mein Schlafzimmer und zog mir etwas anderes an.

Immer wieder wurde ich von Schwindel heimgesucht und wusste nicht, was ich machen sollte.

So extrem wie heute hatte ich es noch nie.

Nachdem ich dann soweit fertig war, dass ich mich erneut vor die Türe trauen konnte, machte ich mich mit langsamen Schritten auf den Weg zu meinem Auto.

Ich ließ mich ebenfalls langsam und bedächtig auf den Fahrersitz sinken und überlegte kurz, ob ich den Weg zu meinem Arzt überhaupt schaffen würde.

Ein Krankenhaus wäre wohl sinnvoller und näher aber dafür fühlte ich mich einfach nicht scheiße genug.

Also würde ich doch zu meinem Arzt fahren.

Ich ließ den Motor an und machte mich auch gleich auf den Weg in die Praxis.

Schon seit Jahren war ich nicht mehr hier gewesen, weil ich es einfach nicht für nötig gehalten hatte.

Das würde ich mir wohl auch wahrscheinlich gleich anhören dürfen.

Kopfschüttelnd stellte ich meinen Wagen auf dem Parkplatz ab und blickte kurz in den Spiegel.

Ich war bleich und sah wohl alles andere als gut aus.

Mich hätte man in dem Moment wohl in eine Geisterbahn stellen können.

Jetzt blieb mir nur noch zu hoffen, dass der Arzt gleich nichts schlimmes feststellen würde.

Also ging ich mit gesenktem Kopf und kleinen Schritten in die Praxis.

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