Kapitel 11

 

Campino Pov

 

,,Das ich was?“, fragte ich schockiert.

,,Du hast dich verliebt. Man Campi, das ist doch wohl wirklich nicht schwer zu erraten.“

,,Wie kommst du denn auf den Scheiß?“, fragte ich immer noch entsetzt.

Wie konnte der Kleinere denn nur so etwas sagen?

Der konnte doch nicht einfach so da sitzen und so was behaupten.

Es empörte mich zu tiefst, dass er das einfach so sagte.

,,Weil ich eins und eins zusammen zählen kann und von dem, was du mir gesagt hast, gehe ich davon aus, dass du dich verliebt haben musst. Anders lässt sich das was du gesagt hast und dein Verhalten nicht erklären.“

,,Was? Wie mein Verhalten? Was schließt du denn aus meinem Verhalten?“

,,Das du verliebt bist.“, sagte der Kleinere schulterzuckend.

,,Aber du kannst doch nicht einfach so sagen, dass ich mich verliebt habe.“

,,Sicher kann ich das.“

,,Aber du musst das doch irgendwie festmachen. Du kannst doch nicht einfach so sagen, dass es so ist.“

,,Ich sagte doch an deinem Verhalten und an dem, was du mir gesagt hast.“

,,Wieso?“, fragte ich weiter und spürte deutlich, dass meine Fassungslosigkeit immer mehr zunahm.

Ich konnte einfach nicht glauben, dass er das einfach so festmachte.

Das war doch ein Ding der Unmöglichkeit.

Eine bodenlose Unverschämtheit.

,,Du redest seit du hier bist nur von ihr und das ist ja auch scheinbar das einzige Problem, was du hast.“

,,Gar nicht wahr.“

,,Wohl wahr.“, sagte Ritchie und streckte ihm die Zunge raus.

 

 

Kopfschüttelnd sah Campino den Kleineren an.

Das war sicher nicht das einzige Problem was er hatte.

Außerdem sprach er doch auch nicht die ganze Zeit von ihr.

Und selbst wenn ich das tue, dann ist das doch auch nicht schlimm, oder?

Aber das war doch auch vollkommener Blödsinn.

Ich sprach nicht die ganze Zeit von ihr.

So viel hatte ich doch auch gar nicht zu sagen.

Kannte ich doch auch nicht so viel von ihr, dass ich so eine Menge über sie reden konnte.

Ich versank in meine Gedanken und bekam nicht mit, wie Ritchie aufstand und die Küche betrat.

Kurze Zeit später kam er dann mit zwei Dosen Altbier wieder und reichte mir eine.

Allerdings bekam ich auch das nicht mit, da ich vor mir auf den Boden starrte und einfach an sie dachte.

Ich konnte es aber auch nicht abstellen.

Es waren Gedanken, die immer wieder kamen.

So sehr ich auch versuchte die Gedanken abzuschütteln, sie kehrten immer wieder.

Langsam fragte ich mich wirklich, ob Ritchie nicht vielleicht doch Recht hatte.

Hatte ich mich vielleicht doch in die Kleine verliebt?

Aber das hätte ich doch merken müssen, oder?

So was kam doch nicht von jetzt auf gleich.

Ritchie wedelte mit der Dose vor meinem Gesicht rum und erst jetzt wurde ich darauf aufmerksam.

,,Danke.“, sagte ich und nahm die Dose entgegen.

 

 

,,Nichts zu danken. Waren schöne Gedanken?“

,,Was meinst du?“

,,Du warst so in Gedanken versunken, da wollte ich wissen, ob diese schön waren?!“

,,Ja. Nein, eigentlich nicht. Keine Ahnung.“, sagte ich leicht verzweifelt und fuhr mir mit der Hand durch die Haare.

Eine beschissene Angewohnheit, die ich einfach nicht mehr wegbekam und die ich nur machte, wenn ich vor einem Problem stand und keine Lösung fand.

Eben so wie jetzt.

Ich war mir einfach nicht sicher, ob es das wirklich war.

Ob ich mich wirklich verliebt hatte.

Mit einer gekonnten Handbewegung öffnete ich die Dose und trank sie in einem Schluck aus.

Schnell stellte ich die leere Dose auf den Tisch und stand auf.

Ritchie sah mich fragend an.

Ich erwiderte den Blick nicht, sondern starrte einfach entschlossen vor mich her.

,,Was machst du?“, fragte Ritchie verwirrt.

,,Ich fahre jetzt nach Hause und dann schaue ich morgen mal, ob ich nicht vielleicht mal mit ihr reden kann oder so.“

,,Ja, das ist wohl die einzig wahre Möglichkeit.“

Ich nickte noch kurz und machte mich dann auf den Weg zur Türe.

Ritchie folgte mir und verabschiedete mich dann noch vor dieser.

Er nahm mich kurz in den Arm und ich erwiderte die herzliche Umarmung.

,,Viel Erfolg.“, sagte Ritchie und klopfte mir aufmunternd auf die Schulter.

,,Danke.“

 

 

Ich nickte ihm noch kurz zu und machte mich dann auch schon auf den Weg zu meinem Auto.

Schwer ließ ich mich hinter das Lenkrad sinken und überlegte kurz, ob ich mich nicht vielleicht heute nochmal auf den Weg zu ihr machen sollte.

Den Gedanken verwarf ich dann aber doch noch mal und machte mich stattdessen auf den Weg zu meiner Wohnung.

Ich parkte meinen Wagen in der Garage und wartete noch einen Augenblick bevor ich ausstieg.

Anschließend machte ich mich auf den Weg zu meiner Haustüre und betrat kurze Zeit später auch schon meine Wohnung.

Meine Kleider zog ich auf den Weg in mein Schlafzimmer aus und ließ sie da fallen, wo ich gerade stand.

Als ich in meinem Schlafzimmer ankam, hatte ich nur noch Boxershorts an und kuschelte mich gleich unter die Decke.

Eine ganze Weile starrte ich noch an die Decke und konnte einfach keinen klaren Gedanken fassen.

Ich war müde und wollte einfach nur noch schlafen, aber es ging einfach nicht.

Meine Gedanken kreisten immer und immer wieder um die Kleine.

Sie hatte es mir wirklich angetan und dabei hatte sie doch eigentlich gar nichts getan.

Sie war einfach nur da und hatte mir doch so wahnsinnig den Kopf verdreht.

Über diesen Gedanken schlief ich dann auch schließlich ein.

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