Kapitel 18

 

Emma Pov

 

Ich konnte deutlich sehen, dass Campino mehr als überrascht war, mich zu sehen, aber genau das wollte ich ja auch auch erreichen.

,,Ich wollte dich besuchen kommen. Ich habe so lange versucht dich zu erreichen, aber ich habe es nie geschafft. Immer und immer wieder habe ich vor deiner Haustüre gestanden, aber du warst nie da, als ich bei dir war. Dann hatte ich eben im Internet durch Zufall von eurem Konzert hier gelesen und wusste, dass es wohl meine einzige Chance sein wird, dich zu treffen. Also habe ich mich auch gleich auf den Weg gemacht. Ich musste dich einfach sehen.“

,,Mir ging es doch ähnlich. Ich habe auch immer wieder vor deiner Türe gestanden und hatte auch keine Ahnung, was ich noch machen sollte. Denn immer wenn ich bei dir war, dann warst du ebenfalls nicht zu Hause. Wahrscheinlich haben wir uns dann auch noch nur um ein paar Minuten verpasst oder so.“

,,Das kann natürlich sein, oh man. Ich bin einfach froh, dass ich dich jetzt hier getroffen habe und wir uns unterhalten können. Ich dachte du wolltest vielleicht nichts mehr mit mir zu tun haben und hast dich deswegen nicht mehr bei mir gemeldet.“, sagte ich und senkte den Kopf.

Hatte Campino bis eben den Eindruck gemacht, dass er sich freute mich zu sehen, war ich mir da nun doch nicht mehr so sicher.

Ich musste ihm sagen, was ich wusste, dass ging nicht anders.

Das war ich ihm schuldig und dennoch hatte ich keine Ahnung, wie ich das machen sollte.

Konnte ich es ihm doch auch nicht einfach so ins Gesicht knallen.

,,Magst du mit in meine Kabine gehen? Da können wir ungestört reden.“, schlug Campino vor und hielt mir auch gleich seine Hand hin.

Ich sah sie kurz zögernd an.

Unsicherheit machte sich in mir breit und ich wusste einfach nicht, ob ich das Angebot annehmen sollte.

 

 

Dann siegte allerdings die Vernunft gegenüber der Angst und ich ergriff seine Hand.

Sanft ließ ich mich dann von ihm hinter sich her ziehen und fand mich kurze Zeit später auch schon in einer Kabine wieder.

Ich sah mich um und besah mir genau, wo ich hier war.

Die Kabine war recht schön eingerichtet und Campino hatte alles, was er brauchte.

Er hatte eine Couch, einen Tisch, mehrere Stühle und auch Schränke.

Diese waren allerdings verschlossen, also konnte ich nicht sehen, was sich darin befand, aber ich konnte sehen, dass sie scheinbar voll waren.

Vielleicht Bühnenoutfits oder sonst was.

Dann fiel mir ein, dass wir uns ja hier immer noch in der Esprit Arena befanden.

Also waren es vielleicht auch Trikots oder Trainingsklamotten, die sich in diesen Schränken befanden.

Ich hatte keine Ahnung, aber im Grunde genommen war es ja auch egal, was sich in diesen Schränken befand.

,,Gefällt es dir hier?“, fragte er nach einer Weile mit einem breiten Grinsen.

,,Ja, ist ganz schön hier, wobei es natürlich nichts, über meiner geliebten Borussia gibt.“

,,Die Dortmunder. Ja, dass weiß ich noch.“, grinste er erneut und ich hatte keine Ahnung, wie ich das deuten sollte.

,,Ja, das ist sie. Darüber steht nichts mehr.“

,,Nicht mal ich?“, fragte er gespielt schmollend.

 

 

Mit dieser Aussage brachte er mich zum lachen.

,,Bei dir könnte ich es mir vielleicht noch überlegen.“, grinste ich frech.

Das brachte auch Campino zum grinsen.

Konnte er scheinbar nicht mehr böse sein, nicht mal gespielt.

,,Wie kommst du denn jetzt her? Ich meine du hattest doch kein Auto mehr, oder wie war das?“

,,Ich habe mir ein Auto bei meiner Nachbarin geliehen, bis ich mir ein neues leisten kann. Aber ich musste dich einfach sehen. Ich habe so lange gebraucht bis ich dich endlich wieder sehen konnte und jetzt muss ich das doch auch ausnutzen.“

,,Wieso wolltest du mich denn so unbedingt sehen?“, fragte Campino dann auch gleich weiter.

,,Weil ich dein Feuerzeug noch habe und dir das gerne zurück geben würde. Außerdem fand ich es sehr schade, dass wir uns nicht mehr gesehen haben. Ich dachte eigentlich, dass wir vielleicht danach noch das ein oder andere Treffen haben würden, aber das war ja leider nicht so.“

,,Nein, leider nicht. An das Feuerzeug hatte ich auch gar nicht mehr gedacht. Das kannst du meinetwegen behalten.“

,,Wirklich?“, fragte ich ungläubig.

,,Ja, wirklich.“, sagte er ruhig und lächelte mich an.

,,Danke.“

,,Nichts zu danken.“

Eine Weile kehrte Stille ein, in der keiner von uns beiden etwas sagte.

Ich nutzte die Zeit mir die nächsten Worte zurecht zu legen, obwohl das auch sinnlos war, denn ich wusste, dass es doch nachher anders laufen würde, als ich es mir jetzt in Gedanken ausmalte.

 

 

Campino schien bemerkt zu haben, dass ich mir Gedanken machte, denn er sah mich gleich fragend an.

,,Was los? Worüber denkst du so angestrengt nach?“

,,Ich musste an etwas denken, worüber ich gerne noch mit dir reden würde und habe mir gerade dummerweise doch wirklich die Worte zusammengelegt, wie ich es dir sagen könnte.“

,,Was ist daran denn dumm?“

,,Das ich die Worte wohl sowieso nicht so raus bringen werde, wie ich sie mir jetzt zusammenlege.“

,,Ist es denn etwas schlimmes?“

,,Nein, eigentlich nicht, aber ich habe keine Ahnung, wie du damit umgehst. Ich habe meine Entscheidung getroffen und dennoch muss ich mit dir reden.“

,,Um was geht es denn? Ich habe keine Ahnung, was du meinst und wovon du redest. Klär mich auf und dann sage ich dir auch, was ich davon halte und wie meine Meinung dazu ist.“

,,Bevor ich damit nun beginne würde ich gerne wissen was du dir für die Zukunft vorstellst. Wie soll es weitergehen? Was stellst du dir vor? Was hast du für Wünsche oder aber auch Erwartungen?“

,,Ich habe keine Erwartungen, denn ich kann das ja auch nicht alleine entscheiden, aber ich würde es einfach gerne mit dir versuchen. Ich habe mich in dich verliebt. Nur weiß ich ja jetzt nicht, wie es bei dir aussieht.“

,,Bei mir sieht es ähnlich aus, aber ich habe auch noch ein anderes Problem.“

,,Was denn für ein Problem? Das kann man doch sicher auch lösen, oder?“

,,Ich weiß es nicht. Ich bin... schwanger... von... von... dir.“

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