Kapitel 7 - Dein Freund und Helfer?!

 

Es dauerte gefühlte Ewigkeiten, die Campino und Ritchie dort gestanden hatten und sich einfach nur gefragt haben, was die Polizisten drinnen so lange machten.

,,Sie müssen doch was gefunden haben, sonst würden sie doch nicht so lange drinnen bleiben, oder?“, fragte Ritchie und konnte seine Angst in seiner Stimme nicht mehr unterdrücken.

Campino zuckte nur mit den Schultern.

,,Ich kann es dir nicht sagen, Kleiner.“

Der Sänger wusste, dass das nicht wirklich aufbauen war und dennoch war es die Wahrheit.

Was anderes konnte er ihm im Moment einfach nicht sagen, auch wenn er das gerne getan hätte.

Seufzend und immer noch zitternd hatte Ritchie sich gegen Campino gelehnt und wartete nun seit gefühlten Stunden, dass die Polizei endlich wieder aus seinem Haus kam und er dort wieder rein konnte.

Wenn Ritchie das überhaupt noch wollte.

Wahrscheinlich konnte er da eh keinen Fuß mehr rein setzen, geschweige dann ein Auge zu machen, denn er hatte Angst.

Aber das blieb unter den Nachrichten wohl auch nicht aus.

Dann endlich, kam ein Polizist raus getrottet und schüttelte den Kopf.

Campino und Ritchie zogen zeitgleich eine Augenbraue hoch und musterten den Mann in blau.

,,Also deswegen haben Sie uns gerufen? Ich bitte Sie.“ sagte der Polizist und wirkte nicht gerade freundlich.

,,Was heißt denn deswegen? Was ist denn deswegen?“, wollte nun Campino wissen und Ritchie nickte zustimmend und blickte von einem zum anderen.

 

 

,,Für Liebeserklärungen kommen wir in der Regel nicht raus. Das ist Ausnutzung des öffentlichen Dienstes und wird Ihnen in Rechnung gestellt, Herr Frege.“

,,Wieso denn mir?“, empörte sich Campino auch sogleich.

,,Weil Sie uns gerufen haben.“

,,Na toll und dennoch wissen wir nicht, was jetzt darin war. Was heißt denn Liebeserklärung?“, wollte Campino dennoch weiter wissen.

,,Nun ja, drinnen ist alles hergerichtet. Jemand hat gekocht. Das Essen steht noch warm auf dem Herd. Des weiteren sind überall Rosenblätter und Kerzen aufgestellt. Liebesschwüre an den Wänden und ein gedeckter Tisch für zwei Personen und so weiter und so fort.“

,,Aber das kann doch gar nicht sein! Das ist ein krankes Schwein, der Ritchie hier verfolgt und Sie wollen mir sagen, dass das alles nichts ist?!“

Der Polizist nickte.

,,Genau das will ich Ihnen sagen. Denn für diese Art von Verbrechen, was es wohl ganz gut trifft, weil er nicht romanisch sondern einfach nur noch kitschig ist, sind wir nicht zuständig. Da brauchen Sie vielleicht einen Dekorateur oder so.“

Campino schüttelte fassungslos den Kopf und konnte immer noch nicht fassen, was der bescheuerte Bulle da von sich gab.

Noch bevor er über die Konsequenzen nachdenken konnte, hatte er auch schon den Polizisten am Kragen gepackt und hatte ihn ein Stück hoch gezogen, sodass er nun ein paar Zentimeter über dem Boden baumelte.

,,Was soll das? Lassen Sie mich runter!“, empörte er sich auch gleich weiter und zappelte was das Zeug hielt.

Campino allerdings ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen und hielt ihn weiter fest, mit einem grinsen auf den Lippen.

 

 

,,Du willst mir also jetzt sagen, dass ich meinen Bandkollegen und guten Freund alleine hier in dem Haus zurücklassen muss, nur weil du der Meinung bist, dass es dich nichts angeht und morgen rufe ich dich an, weil er tot irgendwo liegt?!“

,,Herr Frege....“

,,Nein, lass mich ausreden. So geht das hier nicht. Ich möchte jetzt, dass du da nochmal rein gehst und alles absuchst und ich meine wirklich alles. Wenn das Essen noch warm war und der für zwei Personen gedeckt hatte, dann sicherlich für Ritchie und ihn, denn ich war nicht eingeladen.“

,,Aber, Herr Frege...“

,,Ab, rein da. Sonst werde ich mich bei deinem Chef beschweren und dann warst du aber die längste Zeit Bulle, dass schwöre ich dir aber.“

Der Polizist nickte nur und Campino ließ ihn mit einem zufriedenen Lächeln wieder auf den Boden sinken.

Sofort rannte der wieder nach drinnen und nun waren Campino und Ritchie wieder alleine.

Der Kleinere musterte ihn mit großen Augen und sah dann Campino an.

,,Das hättest du aber doch nicht tun müssen.“

,,Doch, dass musste ich tun, denn ich habe keine Lust mir einen neuen Drummer zu suchen und einen besten Freund noch dazu. Dich gibt es doch nur einmal und ich möchte dich behalten.“

Sofort hatte Campino den Kleineren nach seiner Aussage enger in seine Arme gezogen und streichelte ihm durch die Haare.

Ritchie hatte sich auch sogleich enger gekuschelt und wartete nun gemeinsam mit Campino auf den Polizisten, der hoffentlich nicht mehr lange auf sich warten ließ und dann mit guten Neuigkeiten kommen würde.

 

 

Eine ganze Weile hatten die beiden noch draußen gestanden, bis ein anderer Polizist das Haus verließ und zu den beiden rüber kam.

,,Mein Kollege hat mir erzählt, dass Sie ziemlich unfreundlich geworden sind. Ich möchte Sie bitten das zukünftig zu unterlassen, dann könnten wir auch nochmal von einer Anzeige absehen.“

Campino nickte nur gelangweilt, denn das hatte er sich schon gedacht.

,,Des weiteren haben wir das Haus jetzt noch einmal auf den Kopf gestellt, aber von dem Stalker ist keine Spur zu finden. Wir gehen davon aus, dass er sich durch den Keller des Hauses aus dem Staub gemacht hat. Tut mir leid.“, sagte der Polizist mit einem Schulterzucken.

,,Und jetzt soll ich meinen Ritchie da alleine rein schicken und ihn die ganze Nacht da lassen?!“, empörte Campino sich weiter.

,,Nun ja, wenn es eine andere Möglichkeit gibt, Herrn Ritchie irgendwo unterzubringen, dann würden wir Ihnen eine Streife zur Verfügung stellen, die in regelmäßigen Abständen an der Unterkunft des Herrn Ritchie vorbei fährt und nach dem Rechten sieht.“

,,Dann werde ich ihn wohl mit zu mir nehmen.“, sagte Campino mit einem zufriedenen Grinsen.

,,Gut, dann notieren Sie mir bitte Ihre Adresse, dann wird sie ein Streifenwagen nach Hause bringen.“

,,Das ist nicht nötig. Wir fahren mit dem Taxi dort vorne. Aber der Streifenwagen kann uns gerne begleiten.“

Der Polizist nickte und gab Campino einen Zettel und einen Stift, auf dem der Sänger auch gleich seine Adresse notierte und ihm wieder gab.

Sofort machten die beiden sich auf den Weg zurück zu dem Taxi und dann gefolgt von dem Streifenwagen zu Campino´s Wohnung.

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