Kapitel 11 - Gedanken auf Abwegen

 

Ritchie beruhigten die Worte seines Freundes schon etwas, wenn auch nicht komplett.

Immerhin ging es hier ja auch noch um seine Sicherheit und der Kleinere wollte unter keinen Umständen das ihnen etwas passierte.

Auch wenn Campino recht Optimistisch war, wo Ritchie sich immer noch fragte, wo er das her hatte, so musste er aber dennoch Angst haben, denn man wusste ja nie, was noch so passieren würde.

Vor allem was sich dieser mehr als kranke Kerl noch einfallen lassen würde, wenn er schon bei dem Drummer zu hause einbrach und diesen dort bekochte.

Eigentlich musste man keine Angst haben vor solchen Leuten, denn sie liebten einen und wollten dann auch sicher nichts schlechtes und dennoch sagt unser Verstand uns dann, dass wir Angst haben müssen und so ging es auch Ritchie.

Der Drummer war sich nicht sicher, aber tief in seinem Inneren spürte er, dass auch Campino eine gewisse Angst ergriffen haben musste, denn der Sänger war keiner der Leute, die direkt zu den Bullen rannten, wenn was war.

Das er das jetzt aber tat und das auch noch direkt war neu, anders eben und ein Zeichen dafür, dass er das nun auch nicht mehr alles auf die leichte Schulter zu nehmen schien.

Es sollte Ritchie beruhigen, aber auch das tat es nicht wirklich, denn auch Campino war nicht unbesiegbar und auch er würde sicher an seine Grenzen stoßen.

Vielleicht nicht im direkten Aufeinandertreffen mit dem Stalker, denn das er auch in einer Schlägerei standfest war, hatte er damals gegen Sahnie und Bela B. gezeigt, nein vielleicht einfach psychisch.

Denn auch da kratzte der Unbekannte dran und das nicht zu knapp.

 

 

Sicher war Campino da vielleicht auch nochmal aus einem anderen Holz geschnitzt wie Ritchie und das wusste der Drummer auch, aber dennoch war auch der Sänger da nicht unverwundbar und wenn man es wollte, würde man wohl auch ihn irgendwann so weit haben, dass er ein seelisches Wrack ist.

Und darauf hatte es der Stalker angelegt, zumindest war Ritchie der Auffassung.

,,Geht es dir gut, Kleiner?“, drang eine Stimme wie von weit weg in Ritchie´s Ohren.

Verwirrt blickte der Drummer sich um und hatte seinen Bandkollegen wohl übersehen, denn er blickte sich immer noch verwirrt und fragend um.

,,Ritchie? Ich bin hier.“, sagte Campino und wedelte auch sogleich mit der Hand vor seinem Gesicht rum.

,,Was? Was hast du gesagt? Nein, ich möchte nichts trinken, danke.“

Nun war es an Campino ihn verwirrt anzusehen.

,,Ich habe doch gar nicht gesagt, dass ich dir etwas zu trinken bringen wollte oder so.“

,,Hast du nicht?“, fragte der Drummer verwirrt.

,,Nein, habe ich nicht. Ich wollte eigentlich nur wissen, ob es dir gut geht.“

,,Mir?“

,,Ja, dir.“

,,Mir geht es gut, ja.“

,,Du hast nicht so ausgesehen.“

,,Ich weiß, ich war in Gedanken, tut mir leid.“

,,Schon okay. Ich mache mir einfach nur Gedanken um dich und wenn du dann auch noch so aussiehst, als würde es dir nicht gut gehen, muss ich doch mal nachfragen, oder?“

,,Ja, das ist ja auch nett und lieb von dir, aber bei mir ist wirklich alles gut. Bis auf das übliche eben.“

 

 

Campino seufzte, denn er hatte gleich verstanden, was Ritchie mit dem Üblichen meinte.

Aber er hatte auch keine Ahnung, wie er dem Drummer noch helfen konnte.

Wie einen Vater seinen Sohn, zog er Ritchie in seine Arme und dieser zuckte sofort zusammen.

,,Verzeih, ich wollte dich nicht erschrecken.“

,,Schon okay.“, sagte er und kuschelte sich auch gleich enger an den Sänger.

Campino streichelte Ritchie durch die Haare und hoffte, dass er ihn so noch etwas mehr beruhigen konnte, als er es vorher schon gemacht hatte.

Wollte er doch schließlich auch nicht, dass sich sein bester Freund so fertig machte.

Wobei die Situation wirklich mehr als Scheiße war, auch das wusste Campino.

,,Süßer, wir dürfen uns von dem ganzen Scheiß nicht so fertig machen lassen. Ich meine wir müssen dem irgendwie doch immer nochmal trotzen. Das ist wie der Spruch mit der Zitrone. Kennst du den?“

,,Nein, was für einen Spruch mit der Zitrone? Mensch Campino, verwirre mich nicht so, bitte.“

,,Wenn das Leben dir eine Zitrone gibt, dann mach Limonade draus. Kennst du das wirklich nicht?“

,,Nein, ich kenne das nicht.“, zuckte der Jüngere mit den Schultern.

,,Das ist ein älteres Sprichwort, aber es ist etwas Wahres dran. Ich meine sieh an dem Ganzen doch nicht immer nur das Schlechte sondern auch das Gute, beziehungsweise nur das.“

Campino zuckte mit den Schultern und Ritchie sah ihn verwirrt an, dachte dann aber doch über seine Worte nach.

 

 

Eigentlich war das mal gar nicht so dumm und Campino hatte ja schon Recht.

Vielleicht gab es ja auch wirklich etwas Positives an der Sache.

Immerhin war Ritchie nicht alleine und hatte Gesellschaft.

Er war bei einem, wenn nicht sogar seinem besten Freund und konnte das doch auch für seine Vorteile nutzen.

Immerhin war der Blonde Punk jemand, den man sich doch ansehen konnte und auf eine schnelle Nummer ließ Campino sich doch immer ein.

Zudem hatte Ritchie auch schon seit längerem nicht mehr gevögelt und das würde ihn auch sicher auf andere Gedanken bringen.

,,Ich gehe jetzt meine Wäsche machen. Hast du auch was zum waschen?“, fragte Campino aber Ritchie schien immer noch so tief in Gedanken versunken zu sein, dass er auch das nicht mitbekam.

Der Blonde legte eine Hand auf die Schulter des Jüngeren und rüttelte leicht an ihm.

Dieser zuckte auch gleich zusammen und sah Campino mit großen Augen an.

,,Was ist denn los?“, fragte er völlig außer sich und der Blonde bekam sich nicht mehr ein vor lachen.

,,Ich wollte nur wissen, ob du noch Wäsche zum waschen hast, denn dann wasche ich die gleich mit. Ich wollte sie jetzt machen.“

,,Ja, ich habe noch etwas. Ich bringe es dir gleich.“

,,Okay. Ich gehe schon mal in den Keller.“

Ritchie nickte und sah Campino hinterher, wie er auch tatsächlich in den Keller verschwand.

Schnell hatte der Jüngere seine Sachen zusammen gepackt und war Campino in den Keller gefolgt, um ihm die Wäsche zu bringen, die er noch zum waschen hatte und mit einem ganz besonderen Plan.

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