Kapitel 10 - Die dritte Mitteilung

 

Der blonde Punk zögerte noch kurz, übergab den Brief dann aber doch an seinen Kollegen und sah diesen gespannt an, denn auch er wollte nun wissen, was es mit diesem Brief auf sich hatte.

Das Ritchie Angst haben musste und hatte, konnte Campino mittlerweile verstehen, denn wenn es so weit ging, da konnte man ja auch nur Angst haben.

So würde es dem Sänger wohl wahrscheinlich auch gehen, wenn er an Ritchie´s Stelle wäre.

Dieser nahm den Brief an sich und zitterte deutlich.

Sofort streichelte Campino ihm aufmunternd über den Arm.

,,Mach dir keine Sorgen. Ich bin bei dir und der Brief geht wenn du ihn gelesen hast auch direkt zu der Polizei. Dann können die sich drum kümmern und dann wird auch sicher bald Ruhe herrschen. Da bin ich mir eigentlich schon fast sicher.“

,,Ich hoffe es. Ich weiß nicht, wo du diesen beschissenen Optimismus her nimmst, aber ich hätte davon auch gerne etwas. Ich bin mir da nämlich noch nicht so sicher, dass wir oder viel mehr ich das schaffe.“

,,Ich bin sicher. Du bist ein starker Kerl und du bist doch auch nicht alleine. Ich meine du hast unsere Band noch und ich bin ja auch noch da. Wir sagen am besten auch den anderen dreien noch Bescheid, damit die auch ein Auge auf dich haben und dann wird das auch schon wieder alles werden. Vertrau mir.

Ritchie nickte nur, was sollte er auch sonst bei so vielen positiven Worten noch sagen?

Der Drummer öffnete mit zitternden Händen den Umschlag und nahm ein Blatt Papier heraus.

Immer wieder warf Campino dem Jüngeren besorgte Blicke zu.

Wusste der doch sonst auch nicht mehr, was er noch machen sollte.

 

 

Ritchie entfaltete den Brief und las sich die Zeilen durch.

,,Soll ich vorlesen?“, fragte er mit zitternder Stimme.

,,Ja, bitte.“, sagte ich und Ritchie nickte.

 

,,Hallo mein Liebling,

 

man könnte ja glatt den Eindruck erwecken als wolltest du mich nicht. Dabei habe ich dir doch gar nichts getan.

Wieso sonst bist du zu Campino geflüchtet?

Glaubst du etwa da finde ich meine große Liebe nicht?

Oder hast du etwa Angst vor mir? Ich bitte dich.

Hat dir denn meine Überraschung in deinem Haus nicht gefallen?

Du warst ja nicht mal drinnen und hast gesehen was ich mir für eine Mühe gemacht habe.

Stattdessen hast du direkt die Bullen gerufen, was mir überhaupt nicht gefallen hat.

Denn deswegen werde ich dich auch nicht in Ruhe lassen.

Ich gebe erst auf, wenn ich dich habe und meins nennen darf.

Also freu dich auf vieles mehr von mir.

Wir sehen uns schon bald wieder und ich freue mich wahnsinnig darauf.

 

Mach´s gut mein Schatz!!!!“

 

,,Das ist doch wirklich krank.“, meldete Campino sich zu Wort und blickte Ritchie fassungslos an.

,,Ja, dass ist es und ich bin dafür, dass wir das der Polizei melden.“

 

 

Campino dachte kurz darüber nach, willigte dann aber doch ein und schnappte sich Ritchie und den Brief.

Sofort machten die beiden sich auf den Weg nach draußen und so wie der Streifenwagen wieder vorbei fuhr, winkten sie ihn heran.

Die Polizisten parkten am Straßenrand und kamen auch gleich zu den beiden.

,,Guten Morgen Herr Ritchie, Herr Frege.“, sagten sie freundlich.

,,Guten Morgen. Wir haben wieder einen neuen Brief bekommen.“, sagte Ritchie kleinlaut.

,,Darf ich mir den mal ansehen?“, fragte der Polizist auch gleich weiter und Ritchie nickte.

Der Drummer hielt ihm den Brief hin und der Polizist las ihn sich durch.

,,Das klingt wirklich verrückt. Und Sie haben keine Ahnung, wer dahinter stecken könnte?“

,,Nein, ich habe keine Ahnung. Ich bin mir nicht mal sicher, wer mir so einen Scheiß antun kann. Ich habe niemanden, der mich so sehr hasst, dass er mir so was antun könnte.“

,,Wir übergeben den Brief an unseren Vorgesetzten und der kann sich dann darum kümmern, wenn es Ihnen Recht ist. Wir können da im Moment wenig tun, wenn Sie nicht persönlich angegriffen werden. Wir sind nur dazu da Ihnen zu helfen, wenn der Kerl zu Ihnen kommt.“, sagte der Polizist und Ritchie nickte.

Es leuchtete den beiden ein, dass die so schnell nichts tun konnten und dennoch war es ein beunruhigendes Gefühl.

,,Sonst noch etwas auffälliges?“

Doch beide schüttelten nur den Kopf.

,,Dann können Sie jetzt wieder rein gehen und wir fahren unsere Streife. Wir melden uns bei Ihnen wenn es etwas neues gibt.“

,,Danke.“, kam es von beiden Punks und sofort machten sich die beiden wieder auf den Weg nach drinnen.

 

 

,,Willst du vielleicht jetzt doch frühstücken?“, fragte Campino vorsichtig.

Doch Ritchie schüttelte nur den Kopf.

,,Nein, Kaffee reicht.“

,,Aber dann habe ich die Brötchen doch umsonst geholt.“, versuchte Campino es nun mit einem gespielt traurigen Blick.

,,Das zieht bei mir nicht.“, sagte Ritchie trocken und ging an Campino vorbei in die Küche.

Dort setzte ihm Campino eine Tasse Kaffee vor die Nase und die beiden tranken Kaffee und Campino frühstückte.

,,Glaubst du, dass wir das noch auf die Reihe bekommen?“, fragte Ritchie nach einer Weile der Stille zögernd.

,,Ich bin sicher. Du darfst jedenfalls nicht aufgeben, denn sonst wird das nichts. Wenn die Polizisten den Brief jetzt weiter leiten, dann bin ich sicher, dass es da auch weiter geht. Vielleicht finden die ja wirklich dort ein paar Fingerabdrücke oder so drauf und dann haben wir auch bald wieder unsere Ruhe.“

,,Ich hoffe, dass du Recht hast. Es tut mir übrigens leid, dass ich dich da mit rein gezogen habe und jetzt bei dir schlafen muss.“

,,Das ist doch kein Problem. Das stört mich nicht. Ich meine immerhin hast du ja auch einen Grund dazu.“

,,Ja, den habe ich wohl und dennoch bin ich dir dankbar, dass du das tust.“

,,Mach dir keine Sorgen, dass mache ich gerne. Ich bin schließlich ein Freund von dir und dazu sind doch Freunde da, oder?“, lächelte der Blonde dem Jüngeren zu und dieser nickte nur noch einverstanden.

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