Kapitel 18 - Ungebetener Besuch

 

Ritchie zog die Decke noch ein Stück enger über seinen Kopf und begann leicht zu zittern.

Immer wieder mahnte er sich zur Ruhe und wollte doch nicht auffallen.

Dennoch konnte er das leichte beben der Decke nur zu deutlich spüren und schloss gequält die Augen.

Wahrscheinlich würde er noch auffallen, wenn er sich nicht bald selbst beruhigen konnte.

Immer wieder mahnte Ritchie sich selbst zur Ruhe und hoffte einfach, dass er nicht auffallen würde.

Aber diesen Gefallen wollte die Person die rein gekommen ist ihm scheinbar nicht tun, denn Ritchie konnte deutlich hören, dass die Schritte immer näher zu ihm kamen.

Der Drummer versuchte sich immer kleiner zu machen und versteckte sich immer weiter unter der Decke, denn er wollte bloß nicht gesehen werden.

Er spürte wie jemand an der Decke zupfte und zuckte leicht zusammen.

,,Bist du etwa doch wach und hast einfach nur nichts gesagt?“

Die Stimme kannte er nicht, aber er wusste, dass sie von einem Mann kommen musste.

Mit einem Seufzen antwortete der Drummer und hätte sich am liebsten die Hand vor den Kopf geschlagen.

Wie konnte er sich nur so selbst verraten?

Aber andererseits konnte er da vielleicht noch etwas drehen und würde vielleicht doch noch spielen können, dass er schlief.

Immer wieder mahnte er sich in seinem Inneren zur Ruhe und sagte sich, dass er sonst entdeckt würde und dann würde man ihn quälen.

 

 

Zugegeben, war das schon wirklich hart, aber er wusste ja auch nicht, was der Kerl wirklich von ihm wollte und ob er ihn nicht vielleicht doch quälen würde, wenn er zu erkennen gab, dass er wach war.

Tatsächlich funktionierte es auch und Ritchie wurde wirklich immer ruhiger.

Seine Atmung hatte sich normalisiert und auch sein zittern hatte aufgehört.

Vielleicht schaffte er es ja doch noch.

Dann spürte der Drummer, dass die Decke ein wenig weggezogen wurde und sein versteifte sich automatisch.

Erneut rief er sich zur Ruhe und mahnte sich, dass er ruhig bleiben müsse und dann vielleicht nicht auffiel.

Nur langsam entspannten sich seine verspannten Muskeln und er lag nun völlig ruhig im Bett.

Aber auch komplett ausgeliefert, für was auch immer der Kerl mit ihm machen wollte.

Ritchie hörte weitere Schritte und hoffte einfach, dass es ihm auch weiterhin gelang ruhig zu bleiben.

,,Was machst du denn hier? Ist dein kleines Spielzeug jetzt endlich wach?“, kam von der Türe.

,,Nenn meinen Schatz nicht Spielzeug, okay? Er ist mehr als nur etwas zu spielen.“

,,Ach wirklich?“

,,Ja, wirklich. Ich liebe ihn, auch wenn du das vielleicht nicht verstehen kannst, weil du eben doch nur dich selber liebst.“

,,Markus, du solltest nicht so frech werden, nicht dass ich deinem kleinen Schatz dahinten doch noch etwas tue.“, kam es wieder von der Türe.

Nun war Ritchie sich sicher, dass er sich nicht vertan hatte, es war ein Mann, der an seinem Bett stand.

 

 

Außerdem wusste er jetzt, dass dieser offensichtlich Markus hieß.

Aber Ritchie kannte niemanden mit diesem Namen, zumindest niemand, der ihm so wichtig war, dass er sich an ihn erinnerte.

,,Du sollst meinen Namen nicht sagen wenn wir bei ihm sind, du Vollidiot.“, beschwerte sich Markus nun weiter.

,,Ach, der hat das sicher nicht mitbekommen, der scheint doch noch zu schlafen.“

,,Da bin ich mir nicht sicher, er hat sich eben mehrfach bewegt.“

,,Du Idiot, vielleicht träumt er ja auch. Zieh doch mal die Decke weg und dann siehst du das doch.“

Ritchie schickte Stoßgebete gen Himmel und hoffte, dass er das nicht tat, denn der Dummer hatte doch keine Ahnung, ob seine Schauspielerische Fähigkeit so gut war, dass er das Schlafen auch noch spielen konnte, wenn er gesehen wurde.

Dann vernahm er Schritte und wusste, dass wahrscheinlich der Kerl von der Türe ebenfalls zum Bett gekommen war.

Dieser nahm auch gleich einen Zipfel der Decke und zog ohne Umschweife daran.

Jedoch blieb Ritchie mehr als ruhig.

Er bewegte sich keinen Zentimeter und hielt die Augen weiterhin geschlossen.

,,Der schläft ja immer noch. Was hast du dem gegeben? Hast du das Zeug falsch dosiert? Ich habe dir gesagt, wenn du zu viel nimmst, dann könntest du ihn umbringen, oder einen Elefanten betäuben. Das ist ja kein Elefant sondern eher ein Chihuahua.“

,,Beleidige ihn doch nicht verdammt.“, meldete sich nun wieder Markus zu Wort.

,,Ja, schon gut, aber der scheint zu schlafen. Also, was willst du jetzt mit ihm machen?“

 

 

,,Warten bis er wach wird und dann sehen, wie er sich verhält, so wie es eben abgesprochen war.“

,,Ich bin ja noch nicht so sicher, ob der auch wirklich immer noch schläft.“, sagte der andere wieder und pikte Ritchie leicht in die Seite.

Der Drummer war kitzelig, aber in der Situation biss er die Zähne zusammen und betete weiter, dass sie bald gehen würden.

,,Siehst du, der hat sich nicht gerührt. Der schläft und nun ärgere ihn nicht, sondern lass uns wieder gehen. Ich hätte ihn später gerne ausgeschlafen.“

,,Okay.“, hört Ritchie noch und dann vernahm er auch schon, dass die beiden den Raum wieder verließen.

Da hatte der Drummer aber wirklich nochmal Glück gehabt.

Erleichtert ließ er die Luft aus seinen Lungen entweichen und bemerkte jetzt erst, dass er diese irgendwann angehalten hatte.

Ritchie vernahm Schritte, die sich von dem Zimmer in dem er gefangen war, entfernten und er war sich sicher, dass er nun bald wieder alleine war, denn das was er gehört hatte, waren definitiv zwei paar Schuhe.

Dennoch wollte er auf Nummer sicher gehen und blieb noch eine Weile im Bett liegen.

Gerade hatte er die Worte zu Ende gedacht, da wurde die Türe auch nochmal geöffnet.

,,Jetzt komm schon, ich habe dir doch gesagt, dass er immer noch schläft und das tut er doch, denn er liegt doch auch jetzt noch so, wie wir ihn verlassen haben.“, hörte Ritchie die Stimme von Markus und war wirklich erleichtert, dass er noch liegen geblieben ist.

Noch ein bisschen würde er warten und dann würde er nochmal versuchen aufzustehen.

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