Kapitel 13 - Die vierte Mitteilung

 

Tatsächlich kam Campino dann auch endlich dazu Wäsche zu waschen.

Er hatte die Wäsche in die Maschine gepackt und diese auch gleich angemacht.

Gemeinsam gingen wir dann wieder nach oben und setzten uns dort wieder ins Wohnzimmer.

Vorsichtig kuschelte Ritchie sich an Campino und fand es wirklich mehr als schön seine Nähe zu spüren.

Endlich hatte der Kleinere das Gefühl nicht ständig in Angst leben zu müssen, sondern in Ruhe leben zu können.

Es war sicher nicht einfach, unter den Voraussetzungen, die er im Moment erfüllen musste oder aber die für ihn im auserkoren waren.

Eigentlich war es mehr als perfekt an diesem Tag und Ritchie konnte wirklich einfach mal die Zeit und alles andere vergessen, zumindest bis eine weitere Mitteilung ins Haus geflattert kam und zwar im wahrsten Sinne des Wortes.

Ritchie hatte sich wahnsinnig erschrocken, als durch das geschlossene Fenster ein Stein mit einem Stück Papier geflogen kam.

Keiner der beiden wusste, ob es Absicht gewesen ist oder nicht, aber der Stein landete genau vor Ritchie´s Füßen.

Schockiert blickten beide den Stein eine ganze Weile an, bevor Campino sich schließlich bückte und diesen aufhob.

,,Hier ist ein Zettel bei.“, stellte er ernüchternd fest.

Denn nun hatte auch Campino verstanden, dass der Stalker wusste, wo Ritchie sich aufhält.

Vor allem aber, dass er bei dem Sänger auch nicht wirklich in Sicherheit war.

,,Lies du ihn bitte vor.“, sagte Ritchie mit gebrochener Stimme, denn er hatte Angst, auch das konnte Campino deutlich spüren.

 

 

Der Sänger nickte und faltete das Papier auseinander.

Kurz überflog er die Zeilen und atmete tief durch, bevor er anfing zu lesen.

Das eine gewisse Unsicherheit nun auch in seinen Augen lag, konnte Campino wohl auch nicht verhindern.

 

`Hallo mein Liebling,

 

wieso bist du denn bei dem Idioten? Du hast etwas besseres verdient.

Der kann dir doch noch lange nicht geben, was ich dir geben kann.

Vor allem hätte ich nie gedacht, dass du mich betrügst.

Dann auch noch auf der Waschmaschine mit diesem Waschlappen.

Das ist wirklich mehr als schamlos!!!

Damit hast du mir wohl das Herz gebrochen.

Aber keine Sorge, denn ich werde dennoch nicht aufgeben.

Für dich mein Schatz, nehme ich auch den Schmerz in Kauf und werde weiterhin um dich kämpfen.

Denn ich schwöre dir, bald bist du mein.

Ich bin näher an dir dran, als dir bewusst ist und bald schon, kann ich dich in meine Arme nehmen.

Wie sehr ich mich doch darauf freue.

 

Also bis bald mein Liebster.

 

Ich liebe dich!!!´

 

 

Immer wieder musste Campino schlucken während er den Brief vorlas und auch Ritchie hatte wieder angefangen zu zittern.

Als Campino den Brief beiseite gelegt hatte, wusste er nicht so recht, was er davon halten sollte, aber auch er blickte alles andere als ruhig.

,,Was mache ich denn jetzt?“, entfuhr es Ritchie und er sprang auf.

,,Wir müssen auch diesen Brief an die Polizei übergeben und dann werden die schon wissen, was zu tun ist.“, versuchte es Campino ruhig.

,,Aber das geht doch nicht! Ich glaube du bist ganz bescheuert! Niemals! Den können wir nicht an die Polizei übergeben!“, sprudelte es aus dem Kleineren raus und er war wirklich mehr als aufgebracht darüber.

,,Aber das müssen wir doch, Ritchie. Sonst haben wir keine andere Chance.“

,,Nein, dass will ich nicht. Die haben schon viel zu viel von uns.“

,,Was meinst du und was spricht denn jetzt dagegen?“

,,Ich will nicht, dass die diesen Brief bekommen, wenn da drin steht, dass wir gevögelt haben. Ich meine muss das denn jeder wissen? Es geht doch niemanden etwas an mit wem ich vögel und mit wem nicht. Also weder den Stalker noch die Polizei. Ich bin doch alt genug und kann das doch wohl selber entscheiden, oder?“, fragte er und hatte die Tränen in den Augen stehen.

Sofort zog Campino ihn in seine Arme und zurück auf die Couch.

,,Du hast ja Recht und dennoch finde ich es besser, wenn wir den Brief abgeben. Ich meine wie wollen die den denn schnappen, wenn wir die Hälfte verschweigen?“

Ritchie schnaubte verächtlich und blickte Campino fragend an.

,,Es ist doch nur ein Brief und glaubst du wirklich, dass die ihn fangen? Ich bitte dich, die fangen den nicht, sonst hätten die das schon längst getan. Wieso haben sie es nicht? Weil es doch nur faule Bullen sind und sich überhaupt nicht für das Wohl der Menschen interessieren.“

 

 

Das waren harte Worte, aber Campino wusste auch, dass ein Funke Wahrheit in ihnen steckte.

Wenn sie es gewollt hätten, dann hätten sie vielleicht wirklich mehr gemacht dafür.

Das sie bis jetzt noch nicht viel getan haben, teilte Campino.

Aber der Sänger wusste auch, dass es eben nicht leicht ist und vor allem nicht, wenn man auch noch die Hälfte verschwieg.

Er saß in einer Zwickmühle, denn er konnte nicht über Ritchie´s Kopf hinweg entscheiden und den Brief doch noch zu den Bullen bringen, er wollte aber auch nicht, dass alles so blieb und der Stalker immer noch nicht gefasst wurde.

Das würde es nämlich auch nicht besser machen, denn dann müssten die beiden nur noch mehr Angst haben.

Mit einem Seufzen lehnte Campino sich zurück und zog Ritchie in seinen Armen gleich mit.

Sofort kuschelte sich der Kleinere enger an den Sänger und langsam schien er sich auch wieder zu beruhigen.

Campino entschloss sich daraufhin nochmal mit ihm zu reden, wenn er sich beruhigt hatte.

Vielleicht hatte er dann mehr Chancen den Brief doch noch zur Polizei zu bringen.

Andernfalls musste Campino sich etwas anderes einfallen lassen, was er auch schon getan hatte, aber es Ritchie wohl so ganz und gar nicht freute.

Campino hörte ihn quasi jetzt schon rufen, dass das nicht geht und wie er das nur machen könnte.

Aber der Sänger wusste auch, dass es eine Lösung geben musste und die galt es zu finden.

Mit einem Blick auf Ritchie stellte er fest, dass dieser schlief und fasste in dem Moment einen Entschluss.

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