Kapitel 8

 

Als ich wieder zu mir kam, hatte ich tierische Kopfschmerzen.

Alles um mich herum wirkte so surreal und ich hatte im ersten Moment keine Ahnung mehr, was eigentlich passiert war.

Ich blickte mich um und hatte keine Ahnung, wo ich hier war und was ich hier sollte.

In dem Moment hätte ich nicht mal sagen können, wer ich eigentlich bin.

Wohl eher aus Reflex versuchte ich aufzustehen und zu erkennen wo ich war, denn meine Sicht war verschwommen und mehr als eine weiße Decke mit Neonröhren konnte ich nichts erkennen.

Doch so sehr ich mich auch bemühte, ich konnte mich einfach nicht bewegen

Panik kroch in mir hoch und ich spürte, wie sie immer mehr Besitz von mir ergriff.

Was sollte das alles hier?

Wieso konnte ich mich nicht mehr bewegen und wo zum Teufel war ich?

Ich versuchte meinen Kopf zur Seite zu drehen, aber auch das ging einfach nicht.

Es fühlte sich an, als sei ich am ganzen Körper gelähmt.

Nur wer sollte das tun und wieso?

Was hatte ich getan, dass ich hier so aufwachte?

Ich kniff die Augen zusammen und öffnete sie wieder, versuchte so etwas zu erkennen, was mir auch nicht wirklich gelang, da immer noch alles mehr als verschwommen war.

Selbst mein Versuch zu schreien oder etwas zu sagen blieb Erfolglos, denn nicht mal mein Mund gehorchte mir.

Es kam kein Laut raus, nicht mal ein Stöhnen oder ein Seufzen bekam ich hervor.

In dem Moment wurde mir klar, dass hier definitiv etwas nicht stimmen konnte, auch wenn ich noch nicht wusste was, aber das würde ich auch noch herausfinden.

 

 

Ich vernahm ein entsetzliches piepen und konnte nicht mal sagen, ob es die ganze Zeit dagewesen war oder eben gerade erst eingesetzt hatte.

Auch woher oder aus welcher Richtung es kam konnte ich nicht sagen.

Aber ich vernahm auch noch etwas anderes, etwas vertrautes, was ich aber noch nicht wirklich zuordnen konnte.

Im Augenwinkel tanzten Schatten um mich herum und ich versuchte erneut den Kopf zu drehen.

Diesmal ging es ein wenig und ich erkannte die Schatten etwas deutlicher.

Zwar war meine Sicht immer noch leicht verschwommen, aber schon wesentlich deutlicher als vorher und ich machte diese Schatten als Menschen aus, die scheinbar neben mir standen.

Also musste ich liegen.

Das piepen hatte noch nicht aufgehört, wurde aber leiser.

Mit und mit erkannte ich auch die anderen Nebengeräusche.

Es waren Stimmen von Menschen die scheinbar eine Unterhaltung führten.

Was sie sagten drang noch nicht zu mir durch, aber ich versuchte mich so gut es ging darauf zu konzentrieren und die anderen Geräusche auszublenden.

Vielleicht gab dieses Gespräch ja Aufschluss darauf, wo ich war und was ich hier sollte.

,,Ich weiß, dass du ihn nicht magst, aber du kannst ihn deswegen auch nicht verrecken lassen, immerhin bist du Arzt.“, hörte ich eine weibliche Stimme und versuchte aus dieser Aussage einen Schluss zu ziehen.

Wenn hier ein Arzt war, dann war ich vielleicht in einem Krankenhaus.

Aber wieso und was sollte ich denn auch hier?

Ich hatte doch nichts gemacht, um hierher zu kommen, oder?

Wenn ich mich doch nur erinnern könnte, dann wäre alles so viel einfacher.

 

 

Meine Sicht wurde deutlicher und nun erkannte ich auch die Silhouetten, die neben dem Bett standen.

Ich sah genau hin und erkannte nun auch die Frau, die da gesprochen hatte, aber woher ich diese kannte, wollte mir noch nicht einfallen.

Auch den Arzt hatte ich schon mal gesehen, aber auch da wusste ich nicht wieso und weshalb.

,,Kriegst du ihn durch?“, fragte die Schwester wieder und ich sah nun auch deutlich, dass sie bei einer anderen Person am Bett standen.

Wer das war, konnte ich nicht erkennen, denn die Schwester stand genau davor, aber spätestens wenn diese weg war, würde ich auch diesen Menschen erkennen können.

,,Ja, wir bekommen ihn durch. Seine Werte sind soweit es sein Zustand zulässt stabil.“

Ich war zwar kein Arzt sondern “nur“ Sänger, aber ich wusste das “Soweit es sein Zustand zulässt“ sicher keine gute Aussage war.

Die beiden entfernten sich von dem Bett und ich schloss schnell meine Augen.

Wollte nicht auf mich aufmerksam machen, solange ich noch nicht wusste, woher ich die beiden kannte.

Die Schwester blieb vor meinem Bett stehen, dass konnte ich durch die Augenlider sehen.

,,Wie viel hast du denn dem Frege gegeben? Der pennt ja immer noch.“, fragte sie scheinbar an den Arzt gerichtet, denn das ich gemeint war, wusste ich, da ich mich auch erinnerte, wie ich hieß.

 

 

,,Genug, dass er die nächsten Stunden noch außer Gefecht gesetzt ist und wenn nicht, dann ist er ja auch gefesselt. Also dürfte der schon mal keinen Ärger mehr machen und der andere.... Der tut es sowieso nicht mehr.“

Direkt nach der Aussage durchflutete der Raum mit einem schrecklichen Lachen, was mir eine Gänsehaut bescherte und mir einen Schauer den Rücken runter laufen ließ.

Die Schwester setzte sich in Bewegung und verließ gemeinsam mit dem Arzt den Raum.

Einen kleinen Augenblick wartete ich noch, denn ich wollte sicher gehen, dass sie auch wirklich weg waren, bevor ich meine Augen wieder öffnete und dann war auch gleich wieder alles da.

Ich erinnerte mich an alles und wusste auch, woher ich die beiden kannte, denn genau das war der Arzt, der mir dieses komische Mittel gegeben hat und Kevin entführt hat.

Apropos Kevin, den galt es immer noch zu finden, denn ich hatte immer noch keine Ahnung, was sie mit ihm gemacht hatten.

Vorsichtig blickte ich auf die andere Seite des Raumes, wo das andere Bett stand.

Sofort kniff ich meine Augen wieder zusammen, denn durch die Gitterstäbe der Fenster drang nun eine furchtbare Helligkeit hinein, die mich nicht bis zu meinem Bett erreichte.

Als meine Augen sich daran gewöhnt hatten blickte ich auf das Bett und erblickte erst nur den unteren Teil eines Menschen, zugedeckt.

Scheinbar schlief er oder sonst was, aber er bewegte sich nicht.

Trotz der Fesseln, die sie, wie ich bemerkt und gehört hatte um meine Hand und Fußgelenke gelegt hatten, versuchte ich mich ein Stück aufzusetzen, um über die Geräte hinweg zu sehen, wer da im Bett lag.

Nach mehreren Anläufen gelang mir dies auch und der Anblick der sich mir dort bot, schockierte mich mehr als alles andere zuvor gesehene in meinem Leben.

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