Kapitel 32

 

Ich stieß sie sanft von mir weg und schüttelte den Kopf.

,,Kerstin, dass geht nicht. Ich meine ich bin mit deinem Bruder zusammen.“, sagte ich dann und sie nickte mit gesenktem Kopf.

,,Du hast ja recht. Es tut mir leid, ich weiß auch nicht, was da los war.“

,,Schon okay. Lass uns einfach nicht mehr darüber reden.“

,,Okay, ich glaube ich gehe dann jetzt auch mal ins Bett. Ich nehme das Gästezimmer. Ich weiß, wo das ist. Gute Nacht, Andreas.“, sagte sie schnell und verschwand dann auch schon im Gästezimmer.

Ich hatte keine Ahnung, wieso sie es jetzt plötzlich so eilig hatte, aber ich wusste auch, dass es definitiv nicht ging, dass sie mich küsste.

Das musste ich einfach unterbinden, denn sonst wäre das wahrscheinlich noch weiter ausgeartet.

Seufzend fuhr ich mir mit der Hand durch die Haare und hatte doch auch keine Ahnung, was das alles sollte.

Vielleicht hatte sie ja auch nur einen kleinen “Schwächeanfall“.

Jedenfalls entschied ich mich dazu, Kevin erst einmal nichts davon zu sagen.

Wenn es dabei bleiben würde, konnte ich es ihm immer noch sagen und so schlimm war es ja auch nicht.

Aber ich wollte mich doch jetzt erst einmal darum kümmern, dass ich Lenn und Julian nach hier bekam und dann war alles andere dran.

Dennoch sollte ich ihn noch anrufen, bevor ich ins Bett ging.

Ich lauschte angestrengt in die Stille um mich zu vergewissern, dass Kerstin auch wirklich im Gästezimmer verschwunden war.

Als ich sie nicht mehr hören konnte, griff ich nach meinem Handy und wählte die Nummer von Kevin.

 

 

,,Russell?“, meldete er sich auch kurze Zeit später und ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen, denn ich freute mich einfach von ihm zu hören

,,Frege.“

,,Hey mein Schatz, wie geht es dir?“

,,Mir geht es gut und dir?“

,,Mir geht es auch gut, jetzt wo ich dich höre. Klappt alles mit Kerstin?“

,,Ja, die ist im Gästezimmer und da dachte ich, dass ich mich nochmal bei dir melde. Du fehlst mir jetzt schon.“

,,Du fehlst mir auch, aber es ist für einen guten Zweck. Wir sind bald wieder zusammen und die paar Tage schaffen wir auch noch. Wir war denn das Treffen mit der Ollen vom Jugendamt? Ich habe den Namen schon wieder vergessen.“

,,Frau Keller. Die war ganz nett. Wir haben ihr gesagt, dass Kerstin im Moment im Umzug ist und das wir ihre Sachen her holen. Das müssen wir dann jetzt die nächsten Tage auch noch machen und dann wollte die Keller die Tage nochmal vorbei kommen und sich von uns Vorschläge geben lassen, wie das Zimmer von Lenn aussehen soll. Da müssen wir uns dann mal zusammen setzen.“

,,Willst du das nicht mit Kerstin machen?“, fragte Kevin und ich zog eine Augenbraue hoch, auch wenn er das nicht sehen konnte.

,,Wieso sollte ich das denn mit Kerstin machen wollen? Du bist doch mit mir zusammen. Wir setzen uns dann zusammen, suchen uns ein Zimmer und dann präsentieren wir der Keller das wieder, wenn sie kommt. Sie sagte Links reichen, aber ich würde sagen, dass wir das direkt einrichten, oder? Ich meine dann hat sie es auch gleich gesehen und sollte es nicht klappen, dann haben wir ein Gästezimmer, falls Lenn dann mal zu Besuch kommt, denn ich denke, dass ich das auf jeden Fall durch bekommen werde.“

 

 

,,Ja, das können wir dann machen.“, stimmte Kevin zu.

,,Keine Sorge, ich bezahle das dann auch.“, grinste ich.

,,Darum geht es doch gar nicht. Ich mache mir einfach Sorgen, dass es nicht so klappt, wie wir das gerne hätten.“

,,Ach, das wird schon. Mach dir da mal keine Sorgen. Ich bin sicher, dass wir das schon schaffen und dann sind wir eine kleine Familie, so wie wir es immer wollten.“

,,Ich hoffe, dass du da recht hast.“

,,Klar, vertrau mir doch. Aber ich werde jetzt gleich auch mal ins Bett gehen. Ich muss morgen früh ja auch früh raus und dann mit Kerstin nach Frankfurt, vielleicht kommen wir dann ja auch mal bei dir vorbei.“

,,Das könnt ihr gerne machen. Ich würde mich freuen.“

,,Ich mich auch. Dann wünsche ich dir mal eine wunderschöne gute Nacht. Schlaf gut und träum was süßes.“

,,Danke, ich wünsche dir auch eine wunderschöne gute Nacht. Schlaf du auch gut und träum du auch was süßes. Ich liebe dich über alles und mehr als alles andere.“

,,Ich liebe dich auch über alles und mehr als alles andere. Bis morgen, mein Schatz.“

,,Bis morgen, Liebling.“, sagte ich und legte dann auch schon auf.

Ich legte mein Handy auf den Tisch und machte mich dann auf den Weg in mein Schlafzimmer.

Dort entledigte ich mich meiner Kleidung und legte mich dann auch ins Bett.

Die Decke zog ich über mich und drehte mich auf die Seite.

Ich schloss die Augen und kurze Zeit später schlief ich dann auch schon ein und verfiel in einen ruhigen und mehr als erholsamen Schlaf.

 

 

Am nächsten Morgen wurde ich durch ein penetrantes Klingeln an der Türe geweckt.

Mit einem Seufzen stand ich aus dem Bett auf und machte mich auf den Weg zur Türe.

Das ich nur Boxershorts an hatte, störte mich nicht sonderlich, denn derjenige an der Türe schien es ja auch eilig zu haben.

,,Wunderschönen guten Morgen, Herr Frege.“, trällerte mir auch gleich eine Frau entgegen, kaum das ich die Türe geöffnet hatte.

,,Wunderschönen guten Morgen, Frau Keller.“, sagte ich und fuhr mir mit der Hand durch die Haare.

,,Darf ich vielleicht rein kommen?“

,,Ja. Ja, natürlich.“, sagte ich und ging einen Schritt zur Seite um sie reinzulassen.

,,Schläft ihre Freundin noch?“, fragte sie weiter und ich nickte.

,,Ja, die schläft noch. Ich denke sie wird aber auch gleich aufstehen, denn wir wollten heute ihre Sachen holen und uns um das Zimmer von Lenn kümmern.“

,,Dann gehen Sie sich mal was anziehen, ich warte in der Zwischenzeit im Wohnzimmer.“, sagte sie weiter und ich nickte.

Als sie dann ins Wohnzimmer ging, machte ich mich auf den Weg ins Schlafzimmer und schickte Stoßgebete gen Himmel, das Kerstin nicht wach werden würde.

Schnell zog ich mir eine Hose und ein Top an und ging dann zurück zu der Keller ins Wohnzimmer.

,,Es tut mir leid, aber meine Freundin schläft immer noch. Vielleicht kann ich Ihnen ja weiter helfen.“, sagte ich als ich wieder im Wohnzimmer ankam und Frau Keller nickte.

,,Ich denke schon, dass Sie mir weiter helfen können. Mir ist zu Ohren gekommen, dass sie Homosexuell und mit Kevin Russell liiert sind, Herr Frege.“

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