Kapitel 37

 

Nachdem Kerstin sich ins Gästezimmer verabschiedet hatte, ließ ich mich schwer auf die Couch sinken und nahm mein Handy zur Hand.

Wollte ich doch jetzt wenigstens Kevin nochmal schreiben, bevor ich ins Bett ging.

Als ich das Display zum leuchten gebracht hatte, sah ich eine Nachricht.

Ich blickte auf die Uhrzeit und stellte fest, dass er sie kurz nach unserer Trennung schon geschrieben haben musste.

Mit flinken Fingern öffnete ich die Nachricht und las sie auch gleich.

 

`Ich vermisse dich jetzt schon.´

 

Ein paar einfache Worte, die mein Herz aber auch gleich zum hüpfen brachten.

Aber ich vermisste ihn auch und wäre am liebsten bei ihm geblieben oder hätte ihn mitgenommen.

Für ihn war es sicher genauso schwer alleine im Bett zu schlafen, wie für mich.

Immerhin waren wir sonst noch keine Nacht voneinander getrennt, seit wir zusammen waren.

Ich fuhr mir mit der Hand seufzend durch die Haare und tippte auf antworten.

Das Nachrichtenfenster öffnete sich und ich gab meine Nachricht ein.

 

`Ich vermisse dich auch. Der Abschied ist mir wirklich schwer gefallen. Wäre am liebsten nicht gefahren, aber es muss ja sein.... für unsere kleine Familie.´

 

Ich sendete die Nachricht ab und fragte mich, ob Kevin vielleicht was von meinen Plänen ahnte.

Ob er wusste, dass ich auch Julian zu uns holen wollte?

Oder glaubte er, dass ich das alles wirklich nur für Lenn mache?

 

 

Wahrscheinlich ahnte und wusste er es nicht, woher auch.

Außer Kerstin und mir wusste es ja auch keiner und Kerstin hatte sicher dicht gehalten.

Immerhin ging es um eine Überraschung für ihren Bruder.

Wieso sollte sie da etwas sagen?

Mein Handy tanzte über den Wohnzimmertisch, wo ich es hingelegt hatte und ich sah auch gleich, dass es eine SMS von Kevin war.

Diese öffnete ich auch gleich und las die Zeilen.

 

`Mir fiel es auch schwer. Ich habe noch lange da gestanden und euch nachgesehen und das obwohl ihr schon weg gewesen seid. Aber du hast Recht, wir machen es für unsere kleine Familie und glücklicherweise ist es ja auch nur eine Trennung auf Zeit und nicht für die Ewigkeit.´

 

Ich nickte, denn da hatte Kevin wirklich recht.

Auch wenn ich mir gedacht hatte, dass er noch etwas da gestanden hatte, so machte es mich jetzt, wo ich die Bestätigung hatte auch irgendwie etwas traurig.

Er fehlte mir und ich wollte nichts lieber als bei ihm sein.

Morgen würde ich dann endlich die Farbe für die Zimmer holen und dann mit Kerstin streichen.

Dann war das erledigt und die Möbel konnten kommen.

Wenn dann die Keller kam, blieb nur zu hoffen, dass sie das auch so abnahm, wie wir es dann inszeniert hatten und dann musste mir noch etwas wegen Julian einfallen.

 

 

Aber Kerstin war ja auch noch da und hatte gesagt, dass sie mir da helfen würde.

Schnell verwarf ich den Gedanken und tippte stattdessen eine neue Antwort in das Nachrichtenfenster.

 

`Ich hatte mir gedacht, dass du da noch gestanden hast. Ich habe dich im Spiegel beobachtet, solange es ging. Nein, es ist nicht für die Ewigkeit. Aber du fehlst mir auch. Ich denke schon mit Schrecken daran jetzt alleine in das große Bett zu gehen.´

 

Ich sendete die SMS ab und fragte mich, was Kevin wohl gerade tat.

Wahrscheinlich lag der auch schon im Bett und hatte nur auf meine SMS gewartet, damit er beruhigt schlafen konnte.

Auch ich stand dann auf und machte mich auf den Weg ins Schlafzimmer.

Dort entledigte ich mich meiner Kleidung und legte diese über einen Stuhl, bevor ich mich nur in Boxershorts ins Bett kuschelte.

Mein Handy vibrierte und das ganze Bett gleich mit was mich leicht lächeln ließ.

So war Kevin doch irgendwie bei mir.

Ich öffnete die Nachricht und las sie auch gleich.

 

`Ich konnte nicht in mein Auto einsteigen. Noch nicht. Ich liege ja auch alleine im großen Bett, aber auch das schaffen wir noch, keine Sorge. Willst du jetzt schlafen? Ich bin auch müde und gehe jetzt schlafen. Ich wünsche dir dann mal eine wunderschöne gute Nacht. Schlaf gut und träum süß. Ich liebe dich über alles und mehr als alles andere. Bis später mein Schatz :*´

 

 

Mit einem Lächeln las ich die Zeilen, er war wirklich mehr als süß.

Dennoch wollte ich noch schnell antworten, bevor ich dann auch schlafen gehen würde.

 

`Du bist ja wirklich süß. Ja, da hast du recht. Das schaffen wir auch noch. Ja, ich liege jetzt im Bett und wollte schlafen. Wünsche dir auch eine wunderschöne gute Nacht. Schlaf du auch gut und träum du auch süß. Ich liebe dich auch über alles und mehr als alles andere. Bis später, mein Liebling :*´

 

Nachdem ich diese Nachricht dann auch abgesendet hatte, legte ich mein Handy auf den Nachttisch, denn ich war sicher, dass Kevin darauf jetzt nicht mehr schreiben würde.

Ich drehte mich auf die Seite und wickelte die Decke um und zwischen meine Beine.

Immer wieder drifteten meine Gedanken ab zu Kevin und ich stellte mir vor, wie er in seinem Bett lag.

Alleine und ohne mich, dabei würde ich mich doch liebend gerne dazu legen.

Aber ich wusste auch, das Trübsal blasen jetzt nicht funktionieren würde, denn das würde mich nur unnötig fertig machen.

Ich musste jetzt nach vorne sehen und mir immer wieder vor Augen halten, dass ich Kevin bald wiedersah und das ich das alles doch auch nur für uns und die Kinder tat.

Eines Tages würde ich wahrscheinlich drüber lachen, aber jetzt fand ich es nicht lustig.

Schließlich schloss ich meine Augen und schlief dann auch bald ein.

Ich verfiel in einen ruhigen und mehr als erholsamen Schlaf.

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Thema: Kapitel 37

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