Kapitel 38

Als ich am nächsten Morgen wach wurde, machte ich mir nicht die Mühe mich anzuziehen, denn immerhin war ich ja hier zu Hause.

Also ging ich nur in Boxershorts bekleidet in die Küche und machte mir dort einen Kaffee.

Mit diesem setzte ich mich an den Tisch und fuhr mit meiner Hand durch meine Haare.

Heute musste ich die Farbe für das Zimmer besorgen, damit Kerstin und ich das endlich streichen konnten und dann würden die Möbel auch bald kommen.

Vielleicht würde dann auch Lenn bald bei uns sein und das ganze Schauspiel mit Kerstin hatte ein Ende.

Nicht, dass ich sie nicht gerne bei mir hätte.

Sie war die Schwester meines Freundes und ich hatte sie auch wirklich gerne, aber Kevin an meiner Seite wäre mir dann doch lieber gewesen.

Als ich dann an Kevin dachte stand ich auch gleich auf und ging in mein Schlafzimmer, wo auf meinem Nachttisch noch mein Handy lag.

Ich nahm es auch gleich an mich und machte mich damit wieder auf den Weg in die Küche zu meinem Kaffee.

Mit dem Handy setzte ich mich wieder auf meinen Platz und sah auf das Display.

Ich hatte noch keine neue Nachricht von Kevin.

Wahrscheinlich schlief er auch noch, aber das sollte mich nicht abhalten ihm eine Nachricht zu schicken.

Dann hatte er etwas, worauf er sich freuen konnte, wenn er wieder wach wurde.

Also öffnete ich das Fenster und tippte auch gleich meine Nachricht ein.

`Wunderschönen guten Morgen mein Schatz. Ich hoffe du hast gut geschlafen. Ich bin jetzt wach und kümmer mich gleich um die Farbe für das Zimmer. Besondere Wünsche? Ich liebe dich über alles und mehr als alles andere.´

Ich sendete die SMS ab und hörte dann auch schon Geräusche aus dem Gästezimmer.

Wahrscheinlich war Kerstin nun auch wach und würde gleich runter kommen.

Kurze Zeit später erschien sie dann auch schon in der Türe.

,,Morgen Andreas.“

,,Morgen. Kannst du mich nicht einfach Campino nennen?“, fragte ich doch schon leicht genervt, denn ich hasste meinen Namen.

Alle nannten mich Campino, dann könnte sie das ja wohl auch machen.

Selbst Kevin nannte mich Campino, wenn es mal ernst wurde und sagte nicht Andreas zu mir.

,,Soll ich nochmal rein kommen?“, fragte sie grinsend und ich schüttelte den Kopf.

,,Nein, das ist nicht nötig.“

Sie nickte zufrieden, nahm sich dann einen Kaffee und setzte sich ebenfalls zu mir an den Tisch.

,,Das ist ganz schön gewagt, was du hier machst, aber du kannst es dir ja auch leisten.“, sagte sie und trank einen Schluck ihres Kaffee´s.

,,Was meinst du?“, fragte ich verwirrt und hatte wirklich keine Ahnung, was sie von mir wollte.

,,Ich meine das du hier nur in Shorts rum rennst. Das ist gewagt. Aber du kannst es dir eben leisten.“

,,Baggerst du mich gerade an?“

,,Nein, das wirkt nur so.“, sagte sie ironisch und ich verschluckte mich an meinem Kaffee, von dem ich gerade einen Schluck trank.

,,Du weißt aber schon, dass ich mit deinem Bruder zusammen bin. Wir sind glücklich und das soll sich auch nicht ändern.“

,,Das habe ich ja auch nicht gesagt, aber ein bisschen drüber reden darf man doch wohl.“

,,Das ist mir unangenehm. Ich finde das nicht gut, dass du mich hier anmachst. Ich habe Kevin und dabei soll es auch bleiben. Ich würde mich schon melden, wenn ich Interesse an dir hätte.“

War mir das doch wirklich unangenehm, vor allem, als sie sich gesetzt hatte und ihr Bademantel, den sie trug etwas weiter auf ging.

Sie legte so fast ihre komplette Brust frei und auch wenn ich nicht wirklich hinsehen wollte, so entdeckte ich doch recht schnell, dass sie keinen BH trug.

Schnell räusperte ich mich und konzentrierte mich wieder auf ihre Augen.

,,Wir müssen gleich die Farbe holen, damit wir die Zimmer streichen können. Ich habe Kevin schon gefragt, ob er einen besonderen Wunsch hat. Aber er hat noch nicht geantwortet. Ich nehme an, dass er noch schläft.“

,,Dann haben wir ja auch noch etwas Zeit und können uns noch ein wenig unterhalten, denn ich sehe doch, dass deine Augen immer wieder zu meinem Ausschnitt wandern. Gefällt dir, was du siehst?“

,,Nein, das tun sie nicht und ich bitte dich, ich habe Kevin.“

,,Aber ich bin doch auch nicht blöd, Campino. Ich weiß, dass du auch nur ein Mann bist und so ein paar Titten zwischendurch wären auch für dich mal eine willkommene Abwechslung oder?“, fragte sie und stand auf.

Sie kam zu mir rüber und setzte sich auch gleich auf meinen Schoß.

Dabei rutschte der Bademantel nur noch weiter runter und sie entblößte sich bis zum Bauch.

,,Kerstin, ich will das nicht. Ich habe deinen Bruder.“, versuchte ich mich zu wehren.

Aber das ignorierte sie vollkommen und legte stattdessen ihre Lippen auf meine.

Sanft spielte sie mit ihrer Zunge an meinen Lippen und ja, vielleicht war ich wirklich auch nur ein Mann, denn ich gewährte ihr nach kurzem Zögern dann auch tatsächlich Einlass.

Unsere Zungen fochten einen sanften Kampf aus, der immer leidenschaftlicher wurde.

Als dann aber mein Handy klingelte und ich daran dachte, dass es wahrscheinlich Kevin war, wurde ich ins hier und jetzt zurück geholt.

Ich schob Kerstin von meinem Schoß und sie sah mich fragend an.

,,Ich habe deinen Bruder und wir sollten das nicht tun.“, sagte ich und griff nach meinem Handy.

Eine SMS von Kevin stand auf dem Display und ich öffnete diese auch gleich.

`Wunderschönen guten Morgen mein Schatz. Na ja, mit dir hätte ich wohl besser geschlafen. Du fehlst mir so schrecklich. Was die Farbe betrifft vertraue ich dir wie auch in jeder anderen Hinsicht. Ich liebe dich auch über alles und mehr als alles andere.´

Sofort machte sich in mir ein schlechtes Gewissen breit.

Wie konnte ich nur seine Schwester küssen?

Dabei war ich doch mit Kevin zusammen und glücklich, oder waren das jetzt etwas schon die ersten Anzeichen dafür, dass wir es nicht mehr waren?

Und was würde dann aus den Kindern, die wir ja nun mal zu uns holen wollten.

Wir wollten doch eine Familie gründen zusammen mir unseren Kindern.