Kapitel 19

 

Ich ließ die Scherbe erneut an der Innenseite meines Unterarmes entlang gleiten und wieder schnitt ich mich nicht wirklich.

Das alles waren Handlungen, die ich nicht kontrollieren konnte, die einfach passierten.

Als ich die Klinge dann wieder an mein Handgelenk ansetzte, schnitt ich wieder über meinen Arm, aber diesmal etwas fester und ein kleines dünnes Rinnsal Blut floss aus meinem Arm.

Es war nicht tief, gerade genug, damit es blutete und es war auch nicht lang, vielleicht zwei Zentimeter, aber es reichte.

Dann folgte der nächste und noch ein Schnitt.

Erst als die Schnitte vollbracht waren hatte ich das Gefühl aus meiner Trance zu entweichen.

Ich hatte das Gefühl wieder ich selbst zu sein und vor allem wieder alles selbst kontrollieren zu können.

Die Scherbe fiel mir aus der Hand und mit einem leisen klirren zu Boden.

Es hallte in meinen Ohren in tausendfacher Lautstärke wieder und ich hatte das Gefühl ich würde das ganze Gefängnis damit unterhalten.

Mein Arm blutete immer noch und es schien auch schlimmer zu werden.

Das Blut floss in dünnen Rinnsalen über meinen Unterarm und ich konnte die Schnitte schon nicht mehr erkennen.

Seufzend stand ich auf und wollte nach einem Pflaster fragen, als ich ein T – Shirt auf dem Bett liegen sah.

Es war eins, der üblichen Gefängniskleidung, die hier jeder trug.

Dies nahm ich zur Hand und wickelte es um meinen Arm.

Schnell hatte ich es noch zusammen geknotet und war zufrieden mit dem provisorischen Verband.

 

 

So musste ich keinen Schließer rufen und der würde keine Fragen stellen, die ich selbst nicht beantworten konnte.

Oder noch schlimmer mir etwas antun.

Stattdessen machte ich mich dran und setzte mich an den Tisch und sah das Brot an.

Es war hart, aber das war es hier immer.

Der Hunger treibt es schon rein, dachten sie sich wohl und so war es auch.

Ich hatte Hunger, was eben noch nicht da war, kam mir jetzt vor wie eine Ewigkeit vorhanden.

Also nahm ich das Brot zur Hand und begann dies zu essen.

Auch das Wasser trank ich aus, denn meine Kehle fühlte sich an wie ausgedorrt.

Nachdem das Brot gegessen und das Wasser getrunken war, setzte ich mich zurück auf das Bett und wartete.

Ich hatte keine Ahnung worauf, aber ich wartete.

Vielleicht auf meinen Entlassungstag, der nicht mehr all zu lange auf sich warten ließ.

Aber vielleicht auch einfach darauf, dass einer der Schließer kam und es weiter ging.

Das ewige rum sitzen machte mich wahnsinnig.

Vielleicht hatte Kevin sich auch gerade deswegen hier den Job als Tätowierer zugelegt.

Ihm war es so nicht langweilig und er bekam auch noch etwas dafür.

Ich schüttelte den Kopf und fuhr mit einer Hand durch meine Haare.

Jetzt war Kevin schon wieder in meinem Kopf, dass wollte ich doch verhindern.

 

 

Ich ging zur Türe und hämmerte dagegen.

Vielleicht würde mich hier einer hören, denn hier konnte ich nicht einfach raus, wie aus meiner anderen Zelle, die ich mir mit Kevin geteilt hatte.

Aber mich hörte wohl tatsächlich einer, denn kurze Zeit später ging auch schon die Türe auf.

,,Was willst du, Frege?“, fragte er unfreundlich und ich seufzte.

,,Hast du ein Blatt und einen Stift für mich?“

,,Bist du hier im Knast oder in einem Luxushotel?“, fragte er weiterhin unfreundlich und ich seufzte erneut.

,,Im Knast. Aber ein Zettel und einen Stift werdet ihr hier ja wohl auch haben.“

,,Was willst du damit?“, fragte er Schließer weiter und ich sah ihn mit einem Augenverdrehen an.

,,Meinen Fluchtweg planen, was sonst.“, zuckte ich mit den Schultern und dachte nur, dass er doch auf eine dumme Antwort gefasst sein musste, wenn er so dumme Fragen stellte.

,,Gibt´s nicht.“, sagte er und wollte gerade die Türe schließen, doch ich hielt ihn auf.

,,Gibst du es mir, wenn ich meinen Arsch für dich hin halte?“, fragte ich in verführerischem Ton und der Schließer grinste breit.

,,Darüber können wir vielleicht nochmal reden.“

Ich nickte, ging zu meinem Bett, entledigte mich von meinen Klamotten und kniete mich dort drauf.

Auffordernd blickte ich ihn über die Schulter an und sah, wie er die Zelle betrat und die Türe abschloss.

 

 

Er zog seine Hose ein Stück runter, machte sich nicht die Mühe, sich komplett auszuziehen und kniete sich hinter mich.

Ohne Vorwarnung oder Vorbereitung drang er gleich der vollen Länge nach in mich ein, was ich mit einem schmerzerfüllten Keuchen quittierte.

Augenblicklich begann er sich auf recht hohem Niveau zu bewegen und ich spürte deutlich Tränen in meinen Augen brennen, vor Schmerzen.

Sofort erhöhte er sein Tempo, soweit, bis nichts mehr geht und nun rannen mir die Tränen über die Wangen.

Er ließ eine Hand nach vorne wandern und umfasste meinen schlaffen Schwanz mit mehr als hartem Griff und massierte diesen im Takt seiner Stöße.

Das ich keinen Spaß dran hatte, hat er scheinbar nicht verstanden, aber ich wollte einfach nur ein Blatt und einen Stift, also musste ich da wohl durch.

Dann kam er unter heftigem Stöhnen auch endlich zu seinem Höhepunkt und ergoss sich in mir.

Noch eine Weile bewegte er sich weiter und zog sich dann auch gleich aus mir zurück.

Er stand auf und zog sich wieder an, bevor er zu mir kam und meine Hand hart in meine Haare krallte.

So zwang er mich ihn anzusehen, was ich dann auch notgedrungen tat, immer noch weinend.

,,Zettel und Stift? Gibt´s hier nicht.“, sagte er kalt, schlug nochmal in mein Gesicht und verließ dann die Zelle.

Augenblicklich ließ ich mich auf die Seite fallen und zog die Beine eng an meinen Körper.

Die Tränen rannen unaufhörlich über meine Wangen und ich wusste, dass es ein Fehler war.

Ich hatte mich verkauft und die Ware doch nicht bekommen, ein Pakt mit dem Teufel.

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