Kapitel 10

 

Ich wandte mich vorsichtig hin und her denn ich wollte mich auf keinen Fall verletzen oder auffallen.

Immer wieder versuchte ich die Fesseln zu lösen und Kevin zu befreien.

Ich hatte wirklich Angst, dass er nicht mehr lebte und immer wieder wenn ich zu diesem leblosen Körper zur Seite blickte und Kevin dort liegen sah.

Dann endlich lösten sich die ersten Fesseln und ich spürte, dass ich meinen linken Fuß deutlich weiter bewegen konnte als vorher.

Ein erleichtertes Grinsen kam über meine Lippen und ich versuchte auch noch den anderen Fuß zu befreien.

War das wohl besser als nichts, auch wenn mir wohl lieber gewesen wäre, wenn meine Hände als erstes befreit worden wären.

Aber ich wollte und konnte nicht aufgeben und so versuchte ich weiter meinen anderen Fuß ebenfalls noch zu befreien.

Diesmal dauerte es länger, aber auch das gelang mir nach einer Weile.

Es war ein wirklich mehr als tolles Gefühl, endlich wieder frei zu sein, wenn auch nur an den Füßen.

Nun galt es auch noch die Handgelenke zu befreien, was ich vielleicht anders machen könnte, wenn ich die Schnallen erreichen könnte.

Aber so sehr ich es auch versuchte, dass wollte mir dann nicht so recht gelingen und erneut spürte ich Verzweiflung in mir aufkeimen.

Was sollte ich denn nur machen?

Ich musste doch Kevin hier raus holen.

Also musste ich es anders versuchen und zwar genau so, wie ich es auch mit den Füßen gemacht hatte, durch hin und her bewegen.

Nach einiger Zeit gelang mir auch das und meine Arme waren auch beide frei.

 

 

Ich atmete erleichtert aus und musste mir nun noch überlegen, wie ich unbemerkt zu Kevin kam.

Die Schwester hatte scheinbar alleine Dienst und vielleicht konnte ich diese ja überwältigen, damit ich in Ruhe zu Kevin geriet.

Also musste ich nur warten, bis sie wieder kam, oder aber ich musste sehen, dass ich sie so erwischen konnte.

Vorsichtig setzte ich mich ein Stück auf, um zu sehen was sie gerade tat.

Als ich dann aber sah, dass sie an einem Schreibtisch saß und scheinbar dort arbeitete, witterte ich meine Chance.

Schnell stieg ich aus dem Bett und machte mich klein, sodass sie mich nicht sehen konnte.

Ich kroch förmlich schon über den Boden um sie zu erreichen und hoffte einfach, dass ich nicht auffallen würde.

Langsam und vorsichtig kroch ich immer weiter zu der Krankenschwester hin und tauchte auch gleich hinter dem Stuhl von ihr auf.

Ich erblickte eine volle Glasflasche mit Mineralwasser auf ihrem Schreibtisch, schnappte diese auch gleich und zog ihr diese über den Kopf.

Natürlich erwartete ich in dem Moment einen Alarm oder ähnliches, schließlich war das alles hier doch gesichert, aber dieser blieb aus.

Mit einem Schulterzucken und der Sicherheit das ich sie nicht umgebracht habe, sondern nur k.o. geschlagen habe.

Das sie leicht blutete und wohl eine Platzwunde hatte, machte mir in dem Moment nichts aus.

Jetzt zählte nur Kevin und alles andere würden wir dann sehen.

Schnell lief ich zu dem Bett in dem ich wusste, dass der Skin lag.

 

 

Ich blickte mir Kevin genau an und genau in dem Moment wo ich meine Hand auf seinen Arm legen wollte, schlug Kevin auch gleich die Augen auf.

Mehr als erschrocken wich ich zurück, denn damit hatte ich jetzt so gar nicht gerechnet und starrte den Onkelz – Sänger auch genauso an.

,,Ich habe schon schönere Dinge gesehen, als ich wach wurde.“, sagte Kevin auch gleich und ich verdrehte genervt die Augen.

,,Ich auch und dennoch wollte ich dich retten.“

,,Wovor?“, fragte er verwirrt und ich wusste, dass ich ihm nun erst einmal alles erklären musste.

,,Die machen hier krumme Dinger mit uns. Du bist hier angeschlossen und alles und mich haben sie gefesselt. Das geht doch nicht. Kevin, wir müssen sehen, dass wir hier raus kommen. Ich habe die Krankenschwester schon k.o. geschlagen und hoffe einfach, dass sie nicht zu sich kommt, bevor ich dich hier raus geholt habe.“

,,Was soll das ganze Gerede von wegen angeschlossen und so?“

,,Hier an diesen Geräten. Ich habe keine Ahnung wozu die gut sind, aber sie sind da.“

Ich deutete auf die Maschinen die neben dem Bett standen und hoffte, dass Kevin mich dann verstehen würde.

Sofort blickte er rüber und sah diese.

Schockiert blickte er mich an und sah nicht wirklich glücklich aus.

Scheinbar hatte er auch keine Ahnung, was das alles hier sollte und wieso er an diese Geräte angeschlossen war.

,,Was sind das für Maschinen und wozu sind die da?“, fragte er nachdem er scheinbar seine Sprache wieder gefunden hatte.

 

 

Doch ich schüttelte nur den Kopf und zuckte die Schultern.

,,Ich habe doch keine Ahnung. Ich weiß es nicht. Ich will dich aber hier raus holen.“

,,Dir ist aber schon klar, dass wir in einem Knast sind und du mich hier auch nicht einfach mal so rausbekommst?!“

,,Ja, dass ist mir natürlich klar und dennoch kann das hier so aber ja nicht sein. Irgendwas läuft mächtig schief hier und auch wenn ich im Knast sitze wollte ich nicht sterbend oder gar tot hier raus kommen.“

,,Nein, dass wollte ich auch nicht. Dann müssen wir uns etwas überlegen. Ich bin ja jetzt wach. Am besten machen wir es so, dass du dich jetzt erst mal wieder hinlegst und alles so aussehen lässt wie immer. Dann überlegen wir uns in Ruhe einen Plan und dann können wir den in die Tat umsetzen. Wenn es dir besser geht und die mitbekommen, dass du hier die Scheiße gebaut hast mit der Krankenschwester, dann schicken sie dich in Einzelhaft und da willst du ganz sicher nicht hin. Vertrau mir.“

Ich nickte und ging dann auch wieder zurück zum Bett.

Dort legte ich mir auch gleich die Fußfesseln wieder an und zog die anderen über meine Hände.

Ich hatte keine Ahnung, wieso ich dem Skin nun vertraute, denn eigentlich war das so gar nicht meine Absicht oder mein Vorhaben gewesen.

Eigentlich wollte ich ihn doch hier rausholen, aber er würde sich hier sicher besser auskennen als ich und er hatte ja auch schon öfter gesagt, dass ich nicht in Einzelhaft wollte, wenn auch immer ich nicht wusste, was da vor sich ging, so glaubte ich es ihm.

Denn auch Kevin kam aus der Einzelhaft, als er hier her gebracht wurde.

Ich hörte draußen Geräusche und schloss schnell die Augen.

Blieb nun zu hoffen, dass Kevin das auch tat und wir nicht auffliegen würden oder er mich an die Ärzte und Schwestern verriet, denn ich hatte ihm gegenüber gebeichtet, dass ich die Krankenschwester k.o. geschlagen hatte.

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