Kapitel 35

 

Die Fahrt über verlief ruhig.

Kevin trällerte hier und da mal ein Lied mit, was im Radio gespielt wurde und ich hing meinen Gedanken hinterher.

Irgendwie musste ich es schaffen auch noch Julian zu uns zu holen und das so, dass Kevin davon nichts mitbekam.

Solange Kerstin noch bei mir war, war die ideale Gelegenheit dafür, aber das würde ja auch nicht von Ewigkeit sein.

Ich lehnte meinen Kopf gegen die Stütze hinter mir und schloss für einen Moment die Augen.

Bekam so gar nicht mit, dass Kevin bereits in Frankfurt rein fuhr.

,,Wir sind gleich da. Schlafen lohnt sich nicht mehr.“, sagte er und ich öffnete meine Augen wieder.

,,Ich habe gar nicht bemerkt, dass wir schon da sind.“, sagte ich und streckte mich.

,,Doch, sind wir.“

Kevin parkte seinen Wagen vor Kerstin´s Wohnung und gemeinsam stiegen wir aus.

Auch Kerstin parkte ihren Wagen hinter dem von Kevin und stieg ebenfalls aus.

Gemeinsam machten wir uns dann auf den Weg nach drinnen und ich ließ mich dort von Kevin auch gleich mit ins Wohnzimmer ziehen.

,,Wollt ihr etwas zu trinken?“, fragte Kerstin aus der Küche.

,,Nein, danke.“, sagte ich und auch Kevin schüttelte den Kopf, was seine Schwester allerdings nicht sehen konnte.

Kurze Zeit später kam sie dann auch schon wieder in den Raum und setzte sich uns gegenüber.

,,Ich habe die Zettel von den Lieferservices mitgebracht. Dann könnt ihr euch gleich etwas zu essen raus suchen, ich gehe dann packen.“

,,Willst du dir nichts zu essen bestellen?“, fragte Kevin und sie schüttelte den Kopf.

 

 

,,Ich weiß schon, was ich esse.“, sagte sie dann und Kevin nickte.

Sie reichte uns die Zettel und machte sich dann auf den Weg in ihr Schlafzimmer.

Kevin und ich durchsuchten die Zettel und suchten uns dann etwas zu essen, nachdem wir uns für einen Lieferservice entschieden hatten.

,,Soll ich auch bestellen?“, fragte Kevin an Kerstin gewandt, die immer noch im Schlafzimmer ihre Sachen packte.

,,Kannst du gerne machen. Ich nehme ein Hawaiischnitzel und einen Hawaiisalat.“

Kevin nickte mehr zu sich selbst, als zu Kerstin, was sie ebenfalls nicht sehen würde und bestellte dann per Anruf das Essen.

Ich stand in der Zwischenzeit auf und machte mich auf den Weg zu Kerstin ins Schlafzimmer um sie etwas zu fragen.

,,Kann ich dir vielleicht noch etwas helfen?“, fragte ich und lehnte mich in den Türrahmen.

,,Nein, du kannst mir nicht helfen. Aber wenn du möchtest, dann kannst du meinen Laptop haben und dann kannst du dir mit Kevin die Zimmermöbel für Lenn ansehen, wenn du möchtest. Ich habe da ja nichts mit zu tun und muss da nicht bei sein.“

,,Das ist eine gute Idee. Wo hast du denn deinen Laptop?“

,,Sag Kevin Bescheid, der weiß wo der ist und dann könnt ihr schauen.“

,,Werde ich machen. Der bestellt gerade das Essen.“

,,Das ist gut. Ich habe nämlich Hunger.“

,,Ich auch. Aber das muss ja erledigt werden, wenn die Keller die Tage wieder vorbei kommt.“

,,Ja, das ist leider wahr.“, sagte sie und ich nickte, bevor ich mich dann wieder auf den Weg zu Kevin machte.

 

 

Dieser hatte sein Gespräch mittlerweile beendet und wartete auf mich.

,,Wo warst du denn?“, fragte er als ich mich wieder neben ihn setzte.

,,Bei deiner Schwester. Wollte mal hören, ob sie Hilfe braucht. Sie sagte aber, dass du ihren Laptop haben kannst und wir dann mal gemeinsam nach dem Zimmer für Lenn schauen können.“

Kevin nickte und öffnete dann eine Schublade im Wohnzimmertisch.

Diese verbarg Fernbedienungen und eine Fernsehzeitung und darunter befand sich ihr Laptop, den Kevin auch gleich raus zog und öffnete.

Er schaltete das Gerät ein und gab mit einer Selbstverständlichkeit das Passwort ein, als wäre es sein Laptop.

Das Passwort wurde überprüft und kurze Zeit später sahen wir auch schon das Startmenü.

Kevin ging ins Internet, wo wir uns dann auf verschiedenen Seiten von Möbelhäusern die Zimmer ansahen.

Wir hatten schnell welche, die uns auch wirklich gut gefielen und hatten uns dann auch wirklich schnell auf eins geeinigt.

Ich bestellte das Zimmer auch gleich auf meinen Namen und meine Adresse und mir wurde angezeigt, dass es in ein paar Tagen bei uns sein würde.

Da war ich doch wirklich gespannt, ob es dann klappen würde und ob ich dann meinen Sohn endlich bei mir haben würde.

,,Ich werde dann mit Kerstin die Tage noch das Zimmer streichen.“

,,Das kann ich doch auch machen.“

,Es ist zu auffällig, wenn du jeden Tag bei uns bist. Immerhin soll die Olle vom Jugendamt doch glauben, dass ich mit deiner Schwester zusammen bin.“

 

 

,,Ja, du hast ja recht.“, räumte Kevin ein, auch wenn ich ihm deutlich ansah, dass ihm das nicht passte.

Noch bevor ich darauf reagieren konnte, klingelte es an der Haustüre und Kerstin ging zu dieser.

Wahrscheinlich war es das Essen, was mir nur gelegen kam, denn ich hatte jetzt wirklich großen Hunger.

Kurze Zeit später kam Kerstin dann auch tatsächlich mit dem Essen wieder und Kevin besorgte in der Küche noch Besteck.

Nachdem wir das Essen dann so verteilt hatten, wie es bestellt wurde, begannen wir zu essen.

,,Können wir die Tage dann Lenn´s Zimmer noch streichen? Ich meine bevor die neuen Möbel kommen?“, fragte ich an Kerstin gewandt und diese nickte.

,,Klar, das können wir gerne machen, auch wenn ich vom streichen nicht so viel Ahnung habe.“

,,Ich auch nicht, aber das wird schon.“, zuckte ich mit den Schultern und Kevin brummte leise.

Ich wusste ganz genau, dass ihm die ganze Situation nicht wirklich in den Kram passte, aber ich hatte keine Ahnung, wie ich das sonst machen sollte.

Immerhin wollte ich doch auch genauso wie er, dass Lenn und Julian endlich bei uns wohnen konnten.

Den Rest des Essens verbrachten wir schweigend, was wohl auch einfach daran lag, dass mein kleiner Brummbär eingeschnappt war.

Damit hatte ich gerechnet und würde Kevin schmollen lassen, denn ich wusste, dass er so schnell wie er sauer war auch wieder normal wurde.

Nach dem Essen räumten wir dann noch den Tisch auf und setzten uns gemeinsam auf die Couch.

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Thema: Kapitel 35

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