Kapitel 22

 

,,Ich freue mich auch dich zu sehen. Darf ich rein kommen?“, fragte er und schob sich auch gleich an mir vorbei, noch bevor ich etwas sagen oder machen konnte.

,,Dein Wohnzimmer ist gerade durch, oder?“, fragte er weiter und ging auch gleich in besagten Raum.

Völlig perplex folgte ich ihm und sah ihn fragend an.

,,Was machst du denn hier? Wieso bist du hier? Ich habe doch mit dir noch nie etwas zu tun gehabt.“, fragte ich und sah den Bassisten vor mir fragend an.

,,Ich darf mich doch sicher auch setzen, oder?“, fragte er weiter und setzte sich auch gleich hin.

Fragend blickte ich ihn an und strich mir mit der Hand durch die Haare.

,,Okay, was willst du hier?“, fragte ich erneut und setzte mich ebenfalls auf die Couch.

,,Ich wollte dich mal besuchen. Darf ich das etwa nicht?“

,,Wir hatten noch nie etwas miteinander zu tun, Stephan. Ich habe auch keine Ahnung, was du von mir willst.“

,,Ich bin wegen Kevin hier.“

,,Was habe ich mit Kevin zu tun?“, fragte ich verwirrt zurück, denn gerade mit dem hatte ich doch auch nichts zu tun, bis ich ihn im Knast getroffen hatte.

,,Ich glaube der Russell mag dich.“

,,Wie kommst du denn auf so einen Scheiß? Ich bitte dich, dass ist ja der größte Schwachsinn, den ich je gehört hatte. Ich meine Kevin und ich saßen zusammen im Knast ja, aber wir hatten doch nichts miteinander zu tun.“

,,Das sehe ich aber anders.“, sagte Stephan und lehnte sich zurück, bevor er sich eine Zigarette aus der Packung, die er aus seiner Hosentasche zog, anzündete.

Fragend blickte ich ihn an und hatte noch nicht mal eine Ahnung, was er mir damit sagen wollte.

 

 

,,Was meinst du? Ich habe keine Ahnung was du meinst.“

,,Na ja, Kevin hat sich nach seinem Knastaufenthalt bei mir gemeldet. Denn eigentlich waren wir zusammen. Ich hatte mich aber bevor er in den Knast gegangen ist von ihm getrennt. Ich wollte nicht mehr mit ihm zusammen sein. Nicht nur, weil er in den Knast musste, sondern auch, weil es einfach nicht mehr geklappt hatte, zwischen uns.“

,,Was habe ich damit zu tun?“, fragte ich immer noch verwirrt, denn ich hatte keine Ahnung, was ich da jetzt machen sollte und was Stephan mit damit sagen wollte.

,,Na ja, Kevin war nach seinem Knastaufenthalt nochmal bei mir und wollte mit mir alles klären. Er wollte die Wogen glätten und uns vertragen. Denn immerhin hatten wir uns gestritten, als wir uns getrennt hatten. Na ja, dann haben wir uns dann auch vertragen und ich habe ihn gefragt, wie es im Knast war.“

,,Und? Ich meine wie soll es denn auch schon im Knast gewesen sein? Das ist eben nicht so wirklich toll, aber das kannst du dir ja auch sicher denken. Was anderes wird Kevin dir wohl auch nicht erzählt haben, oder?“

,,Doch, in der Tat. Kevin hatte mir von dir erzählt. Er sagte, dass du bei ihm warst und das ihr euch eine Zelle teilen musstet. Das du ja eigentlich ganz nett warst und das er ein schlechtest Gewissen hatte, weil er dich alleine lassen musste. Immerhin wurde er ja auch früher entlassen als du. Er meinte auch, dass er sich eigentlich nach dir erkundigen wollte, wenn du entlassen wirst. Ja, ich meine Kevin hätte sogar davon gesprochen dich abzuholen.“

Schockiert blickte ich den Bassisten an, denn ich hatte Kevin heute ja in der Tat gesehen, wie er vor dem Knast stand, aber er hatte gesagt, dass er jemanden besuchen wollte, damit meinte er sicher nicht mich.

 

 

Wahrscheinlich hatte Stephan das alles nur falsch verstanden.

,,Kevin stand heute vor dem Knast ja. Ich habe auch kurz mit ihm geredet, aber er sagte, dass er nur jemanden besuchen wollte. Er hat sonst nicht mit mir gesprochen, also wird er wohl kaum wegen mir da gewesen sein.“

,,Vielleicht ja doch. Ich meine es wäre doch möglich, dass er wegen dir da war und sich einfach nicht getraut hat, etwas zu sagen.“

,,Das glaubst du doch wohl bitte selber nicht.“

,,Ich denke schon. Ich kenne Kevin. Aber du musst es selber wissen.“

,,Was sollte Kevin denn bitte von mir wollen? Wir haben doch keine Bindung zueinander.“

,,Noch nicht. Ich bin sicher, dass Kevin sich in dich verliebt hat und deswegen heute am Knast war. Vertrau mir. Aber du musst das natürlich nicht glauben.“, sagte er und drückte die Zigarette im Aschenbecher aus, der auf dem Tisch stand.

,,Ich mache mich dann jetzt auch mal wieder auf den Weg. Ich wollte es dir eigentlich auch nur sagen und war gerade in der Nähe. Ich habe hier noch einen Termin. Also, man sieht sich.“, sagte er und stand auf.

Noch bevor ich reagieren konnte, war er auch schon auf dem Weg zur Haustüre und aus dieser verschwunden.

Mir blieb nur, ihm hinterher zusehen und mich zu fragen, was das sollte.

Wirklich verstanden hatte ich das alles noch nicht.

Wieso sollte Stephan mir das sagen und mir damit vielleicht auch noch helfen?

Aber war es wirklich Hilfe?

Was wenn er es mir nur erzählte, damit ich mich blamierte?

Schließlich hatte ich mit Kevin und den Onkelz ja auch nicht wirklich ein gutes Verhältnis.

 

 

So konnte es ja auch sein, dass Stephan mir das nur erzählte, weil er damit rechnen musste, dass ich auch gleich zu Kevin ging.

Dann würde ich mich wohl wahnsinnig blamieren, aber vielleicht sollte ich dennoch nochmal versuchen zu Kevin zu fahren und mit dem reden.

Wenn ich es ihm erzählte, dann würde ich mich nicht blamieren und dann würde ich ja auch sehen, ob es die Wahrheit war oder nicht, wobei ich das auch immer noch nicht glauben wollte und konnte.

Immerhin hatte Kevin sich auch nicht wirklich so verhalten, dass man daraus verstehen konnte, dass er sich in mich verliebt hatte.

Das wäre mehr als absurd, denn sonst hätte Kevin sich doch viel freundlicher mir gegenüber verhalten.

Andererseits hatte Kevin mir doch auch immer wieder geholfen.

War es vielleicht doch so, dass er mir nicht einfach nur so geholfen hatte?

Auch dafür brauchte er einen Grund.

Aber auch das könnte harmlos sein, eben vielleicht einfach, weil er den Streit zwischen den Onkelz und den Hosen aufgeben wollte.

Dieser war doch eigentlich sowieso mehr als Blödsinn.

All diese Spekulationen würde ich wohl nicht erklären, widerlegen oder beweisen können, wenn ich nicht mit Kevin persönlich redete.

Also packte ich meine Sachen zusammen und machte mich auf den Weg aus meinem Haus.

Gerade als ich aus der Haustüre kam, rannte ich auch gleich gegen eine Person und fiel rücklings auf meinen Hintern.

,,Es tut mir leid, ich habe.... Campino?“, hörte ich eine Stimme und sah die Person dazu schockiert an, denn die Stimme hatte ich sofort erkannt.

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