Kapitel 4

 

Am nächsten Morgen wurden wir unsanft bereits um 6 Uhr aus dem Bett, zumindest das was die hier Bett nannten, geworfen.

Ich hatte noch geschlafen und bekam nicht mit, wie der Polizist in unsere Zelle kam.

Scheinbar brauchten wir aber auch zu lange, zumindest ich, denn ich fand mich anschließend auf dem Boden wieder.

Ein paar Tritte später war ich dann auch endlich wach und hielt mir mit Schmerzverzerrtem Gesicht meine Rippen.

Kevin war schon wach und packte seine Sachen zusammen.

Scheinbar durften wir heute duschen.

Das hatte mir ja gerade noch gefehlt.

Denn dann würde es so richtig los gehen, zumindest erzählte man sich das immer und das hatte ich auch durch einige Filme raus gefunden, wobei die immer mehr als übertrieben waren, dass wusste ich selber.

,,Du solltest aufstehen. Die sehen das nicht gerne, wenn du dich nicht beeilst. Sonst bekommst du noch mehr Ärger.“, sagte Kevin kühl und ich blickte ihn verwundert an.

Ich konnte nicht wirklich verstehen, wieso er jetzt so reagierte und gestern noch so lieb und nett war.

Aber das war wohl scheinbar auch nur Fassade.

Mit einem Schmerzerfüllten Keuchen stand ich auf und ging ebenfalls meine Sachen zusammen packen.

Kevin stand an der Türe und schien auf mich zu warten, allerdings würdigte er mich keines Blickes, was mir mehr als merkwürdig vor kam.

Denn gestern noch, hatte er mich wenigstens angesehen.

 

 

Mit einem Seufzen ging ich auf ihn zu, aber das schien er ebenfalls zu bemerken und setzte sich auch gleich in Bewegung, sobald ich auf seiner Höhe war.

Er ging einen Schritt schneller als ich, aber immer darauf bedacht mich nicht ganz zu verlieren in die Dusche.

Ich folgte ihm, was sollte ich auch anderes machen.

In der Dusche selber herrschte schon reges Treiben und einige Insassen waren schon da.

Der Bulle, der mich aus dem Bett geschmissen hatte, hatte Aufsicht und ich wusste, dass ich von dem wohl nicht viel erwarten konnte.

,,Na Frege, ausgeschlafen?“, provozierte er auch gleich weiter, worauf ich aber nicht einging, sondern mich auszog und unter die Dusche stellte.

Das warme Wasser kam wie gerufen und langsam schaffte ich es auch, mich zu entspannen, zumindest so lange, bis ich eine Hand auf meinem Arsch spürte.

Erschrocken blickte ich mich um und sah geradewegs in die grauen Augen eines Mithäftlings.

,,Ich wollte schon immer mal an deinen Arsch. Du hast doch sicher nichts dagegen, oder?“, hauchte er mir ins Ohr und noch bevor ich reagieren konnte, hatte er mich auch schon rum gedreht und mit dem Gesicht gegen die nächste Wand gedrückt.

Ich spürte, dass er Hand an seinen Schwanz gelegt hatte und wohl wollte, dass dieser stand.

In dem Moment betete ich tausend Gebete, obwohl ich sonst nicht gläubig war, aber ich wollte hier auch nicht unbedingt vergewaltigt werden.

Als ich seinen Schwanz an meinem Eingang spürte, schloss ich gequält die Augen und wartete auf den Schmerz, der erneut durch meinen Körper zucken würde, wie eben schon durch die Tritte des Bullen, aber die Schmerzen blieben aus und auch die Hand in meinem Rücken die mich gegen die Wand drückte war verschwunden.

 

 

Erst dachte ich, dass ich mir das alles vielleicht nur eingebildet hätte, aber dann hörte ich eine bekannte Stimme.

,,Lass ihn los! Das ist unser Junge! Ihr habt damit nichts zu tun!“, sagte sie bestimmt aber nicht zu laut.

Fragend blickte ich mich um und erblickte dann Kevin, der mit dem Typen sprach.

,,Aber Kev, komm schon. Ich will doch nur ein bisschen Spaß mit ihm haben und dann kannst du ihn doch auch wieder haben.“, grinste er mehr als frech und Kevin schüttelte nur den Kopf.

,,Wenn du untervögelt bist, dann sag deiner Schlampe von Freundin, dass sie mal wieder die Beine für dich breit machen soll, statt bei den Besuchsterminen immer nur zu heulen, aber den lässt du in Ruhe, haben wir uns verstanden?! Das ist meiner und der gehört zu unserer Gruppe, also habe auch ich das Recht mit ihm zu tun und zu lassen was ich will und nicht du. Also wenn den hier einer vergewaltigt dann wohl ich, oder?“, sagte Kevin etwas lauter und ging während er die Worte sprach einen Schritt näher auf ihn zu.

Der Kerl hob sofort abwehrend die Hände und ging einen Schritt zurück.

,,Alles klar, man. Schon verstanden. Ich lasse die Hände von ihm weg. Obwohl es wirklich eine Schande ist, bei dem mehr als geilen Arsch.“

Kevin ging noch einen Schritt auf ihn zu und der Kerl wich wieder zurück.

,,Verzeih mir, okay. Ich werde das nicht mehr sagen.“

,,Das will ich hoffen und jetzt sieh zu, dass du Land gewinnst, denn ich gehe davon aus, dass du fertig bist mit duschen.“, sagte Kevin und deutete auf die Türe.

Der Kerl nickte nur und war auch anschließend durch die Türe verschwunden.

 

 

Kevin hingegen stellte sich unter die Dusche und machte weiter, als wäre nichts gewesen.

Ich blickte ihn immer noch ungläubig an, denn nun wusste ich ja auch, was er vor hatte.

Kevin wollte also der erste sein, der mich hier vergewaltigte, deswegen war er wohl auch so scheiß freundlich zu mir und wollte nicht, dass ich in Einzelhaft komme, denn dann konnte er ja nicht mehr an mich ran.

Langsam durchschaute ich das alles und fragte mich, wieso ich das nicht schon früher mitbekommen hatte.

Kevin schien meinen Blick mitbekommen zu haben und sah mich fragend an.

Als ich aber nichts sagte, sondern weiterhin schockiert zu ihm starrte, seufzte er leise.

,,Mach dich fertig, gleich ist Frühstück. Wenn du fertig bist, trockne dich ab und zieh dich an.“, sagte er erneut kalt und ich bekam eine Gänsehaut.

Verstand ich einfach nicht, wie jemand sich so verändern konnte, innerhalb ein paar Stunden.

Ich wollte noch etwas sagen, schluckte es dann aber runter und ging zu den Handtüchern und trocknete mich auch gleich ab und zog mich an.

Kurze Zeit später war Kevin mir gefolgt und würdigte mich erneut keines Blickes.

Ich hatte keine Ahnung, was mit ihm los war, aber das war sicher nicht normal.

Mit einem Seufzen ging ich dann zum Frühstück, dicht gefolgt von Kevin, der mich auch während des Essens nicht beachtete.

Nachdem wir dann mit dem Essen fertig waren, durften die, die Arbeiten gingen gehen und die anderen sollten in den Gemeinschaftsraum.

Nun blieb nur zu hoffen, dass Kevin hier nicht arbeitete, damit ich nochmal mit ihm reden konnte, denn sein Verhalten machte mich schon stutzig.

So hatte ich ihn gestern nicht kennen gelernt.

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