Kapitel 29

 

Kurze Zeit später klingelte es auch schon an der Türe und mehr als nervös sah ich Kevin an.

,,Das wird meine Schwester sein, mach dir keine Sorgen.“, sagte er locker und stand auf.

Er ging zur Türe und ich ließ ihn auch gewähren.

Bereits wenige Augenblicke später kam er dann auch schon mit seiner Schwester wieder in den Raum zurück.

Sofort stand ich auf und streckte ihr meine Hand hin.

,,Es freut mich dich endlich kennen zu lernen. Ich bin Kerstin.“, sagte sie und ergriff meine Hand auch direkt.

,,Freut mich ebenfalls. Ich bin Andreas.“

,,Ich habe Kuchen mitgebracht, für meinen ausgehungerten Bruder.“, lachte sie und ich nickte nervös.

,,Ich bringe immer Kuchen mit, dass ist normal bei uns.“, sagte sie wohl um mich zu beruhigen und ich nickte erneut.

,,Hat Kevin dir schon gesagt worum es geht?“, fragte ich dann und sie schüttelte den Kopf.

,,Nein, dass weiß ich noch nicht. Aber ich bin sicher, dass es was sein wird, wo ich helfen kann.“

Kevin war in die Küche gegangen und hatte den Kuchen angeschnitten und kam kurze Zeit später damit auch schon wieder in das Wohnzimmer.

Er stellte den Kuchen auf den Tisch und setzte sich wieder auf die Couch.

,,Kaffee läuft durch.“, sagte er und ich nickte.

,,Willst du deiner Schwester erzählen was du vor hast?“

,,Nein, ich denke das kannst du machen, denn es geht ja auch um dich.“, sagte Kevin mit einem breiten Grinsen und ich nickte nervös.

 

 

,,Was kann ich denn für euch tun?“, fragte sie an mich gewandt und ich seufzte.

,,Es ist schon etwas komplex.“

,,Dann erzähl es mir. Es gibt nichts, wo ich nicht helfen kann.“, sagte sie und ich nickte erneut.

,,Ich gehe dann mal nach dem Kaffee schauen.“, warf Kevin ein und wir nickten beide.

Als Kevin den Raum verlassen hatte sah ich Kerstin tief in die Augen.

,,Es geht um meinen Sohn, Lenn. Ich hätte ihn gerne bei mir, aber das Jugendamt macht mir einen Strich durch die Rechnung. Sie haben gesagt das ich eine neue Partnerschaft brauche um meinen Sohn zu bekommen. Ich habe denen jetzt am Telefon gesagt, dass ich diese habe, weil ich die ja nun mal auch mit Kevin habe. Aber das Problem ist, dass ich das mit einem Mann wahrscheinlich nicht durch bekommen werde. Heißt im Klartext ich brauche jetzt eine Frau, die meine Freundin spielt, solange, bis ich meinen Sohn wieder bei mir habe.“, schloss ich meine Erklärung und Kerstin nickte.

Kevin kam mit seinem Kaffee wieder und stellte diesen vor uns.

,,Danke.“, kam es von Kerstin und mir im Chor und er nickte, bevor er sich neben mich setzte.

,,Jetzt habt ihr dabei an mich gedacht, oder was?“, fragte sie und ich nickte.

,,Dann müsste ich ja aber hier einziehen für die Zeit. Was machst du dann, Kevin?“

,,Ich gehe in der Zeit in meine Wohnung nach Frankfurt. Dann habt ihr mich aus den Füßen und es sind ja auch nur ein paar Tage bis die das prüfen kommen. Du sollst meinen Schatz ja auch nicht gleich heiraten.“, sagte Kevin und ich nickte erneut nervös.

 

 

So ganz konnte ich die Nervosität noch nicht ablegen aber ich war sicher, dass das auch noch kommen würde.

,,Ich weiß ja mal nicht, dass wäre dann ja quasi Betrug.“, sagte Kerstin und Kevin seufzte.

,,Nein, es würde einem guten Zweck dienen. Also bitte, mach es einfach für die paar Tage, damit mein Schatz seinen Sohn zurück bekommt. Du weißt doch selber wie es mit Kindern ist, mit denen man keinen Kontakt hat.“

Kevin verteilte Kuchen auf die Teller und reichte uns jeden einen, den wir dankend annahmen.

,,Ich überlege es mir, noch bin ich ja da.“, sagte Kerstin dann und Kevin nickte zufrieden.

Ich entschied mich dazu nichts mehr zu sagen und widmete mich stattdessen dem Stück Kuchen auf meinem Teller.

Auch die anderen beiden aßen mit mir gemeinsam und in der Zeit sagte niemand mehr etwas.

Jeder hing seinen Gedanken nach und ich fragte mich, ob es mir so und mit Kerstin vielleicht auch möglich war, Julian ebenfalls zu uns zu bekommen.

Dann könnten die beiden sich vielleicht auch ein bisschen gegenseitig stützen.

Das wäre vielleicht gar nicht so verkehrt.

Aber das stand noch auf einem anderen Blatt, denn das musste ich erst einmal genauer untersuchen, wenn ich soweit war.

Erst einmal ging es um Lenn und darum, dass Kerstin einwilligte, sonst würde der Traum meines eigenen Sohnes schneller platzen als er da war.

,,Ab wann soll das denn eigentlich sein?“, fragte sie und ich sah sie fragend an.

,,Was meinst du?“, fragte ich verwirrt und hatte keine Ahnung, was sie meinte.

 

 

,,Angenommen ich helfe euch jetzt, ab wann muss ich denn dann hier sein?“

,,Am besten ab sofort. Das wäre wohl das Beste denke ich. Ich habe keine Ahnung, ab wann die genau kommen. Aber sie wollten sich die Tage nochmal melden.“

,,Dann müsste ich also auch morgen schon hier einziehen, dass kommt ziemlich kurzfristig.“

,,Aber du machst das doch, oder Kerstin? Ich meine ich kann mich doch auf dich verlassen.“

Kerstin seufzte und schien erneut zu überlegen.

,,Ich weiß nicht, Kevin, dass wäre Betrug und ich müsste dann mit Andreas zusammen wohnen, dabei habe ich doch keine Ahnung, wie er so drauf ist.“

,,Komm jetzt zier dich nicht so, ich weiß genau, dass du mir hilfst wenn du kannst und jetzt kannst du.“

,,Ja, da hast du Recht. Also schön, ich helfe euch.“

,,Heißt das ich kann mich drauf verlassen, dass du dann auch wirklich morgen hier einziehst? Ich meine falls das Amt kommt musst du dann ja auch da sein.“

,,Ja, ich ziehe morgen dann auch hier ein, Kevin.“, sagte sie etwas genervt und ich blickte zwischen den beiden hin und her.

So ganz wohl fühlte ich mich bei der Sache noch nicht, dass musste ich zugeben, aber das nützte ja nichts, denn ich wollte ja auch Erfolg und meinen Sohn wieder bei mir haben.

Auch wenn ich dafür eine weitere Straftat begehen musste.

Diesmal würde ich aber nicht auffallen und dann würde mir auch nichts mehr passieren.

Dessen war ich mir diesmal sicher und dann würde vielleicht doch alles gut werden, auch wenn mein Gefühl im Moment noch etwas anderes sagte.

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