Kapitel 14

 

Nachdem Kevin mit seinem Koffer die Zelle wieder verlassen hatte, sah ich ihm noch eine ganze Weile nach, bevor ich dann auch aufstand und wieder zurück in den Aufenthaltsraum ging.

Ich ließ mich an dem Tisch nieder, wo ich zuvor auch schon gesessen hatte und beobachtete Kevin ganz genau.

Dieser tätowierte den Kerl, mit dem er eben gesprochen hatte, aber auch da war kein Grund zur Eifersucht, denn der Kerl wollte ein Tattoo auf dem Oberarm.

Mit einem Schulterzucken sah ich die ganze Zeit dabei zu, wie er diesen tätowierte und fragte mich, wieso ich nicht auch schon auf die Idee gekommen war.

War das dann ja schließlich auch nicht mein erstes Tattoo, aber ich hatte auch einfach keine Ahnung, welches Motiv ich hätte wählen sollen, da meine Tattoos doch auch immer wieder eine Geschichte erzählten.

Ich wollte gerade zu ihm rüber gehen, als einer der Bullen zu mir kam.

,,Frege? Mitkommen.“

Verwirrt blickte ich ihn an und hatte auch gleich Handschellen an.

Ich ließ mich mitziehen und wurde in einen Raum gebracht, in dem ich noch nie war.

Dort stand ein Bett und es war so ganz anders, als das was ich bis jetzt aus dem Knast kannte.

Fragend blickte ich den Bullen an und dieser zuckte die Schultern.

,,Dein Antrag wurde angenommen. Mach keinen Blödsinn, ich komme gleich wieder.“

Verwirrt blickte ich dem Bullen hinterher und hatte keine Ahnung, was er meinte.

Hatte ich doch auch keinen Antrag gestellt und wieso kam er denn dann wieder?

Mit einem Schulterzucken legte ich mich auf das Bett und wartete, bis der Bulle wieder kam.

 

 

Kurze Zeit später kam der dann auch schon tatsächlich und brachte Kevin mit.

Dieser wirkte genauso verwirrt, wie ich und sah den Bullen fragend an.

Ich zuckte mit den Schultern und auch Kevin tat dies.

Der Bulle nahm uns die Handschellen ab und verschwand auch gleich wieder aus dem Raum.

,,Was ist das hier?“, fragte Kevin und wirkte so gar nicht begeistert.

,,Ich habe keine Ahnung. Der Bulle meinte, dass mein Antrag genehmigt wurde, aber ich habe keinen Antrag gestellt.“, beteuerte ich ehrlich.

,,Habe ich auch nicht, aber auch mir hat er gesagt, dass mein Antrag stattgegeben wurde.“

,,Also muss ein anderer diesen Antrag gestellt haben. Was ist das hier eigentlich für ein Raum?“, fragte ich weiter und Kevin seufzte.

,,Da hat sich sicherlich einer der Insassen einen Scherz erlaubt.“

Mit einem Seufzen ließ Kevin sich auf das Bett sinken, allerdings mit einem Abstand, dass er mir bloß nicht zu nahe kam.

,,Wieso und was ist das für ein Raum, Kevin?“, fragte ich erneut und spürte langsam, dass ich auch unruhig wurde, obwohl Kevin mehr als ruhig war.

,,Das ist ein Raum, in dem sich die Insassen mit ihrem Besuch, meistens mit ihren Lebenspartnern treffen um sich.... Ist ja auch egal. Ich habe keine Ahnung, was das hier soll und ich will hier auch wieder raus.“

,,Um hier was, Kevin?“

,,Um hier zu vögeln, okay? Das ist ein Raum, in dem die Insassen mit ihren Frauen oder was auch immer sie draußen haben vögeln können, wenn diese zu Besuch kommen.“

Schockiert blickte ich diesen an und konnte nicht glauben, was der Skin da sagte.

 

 

,,Das.... das.... wusste ich nicht.... Kevin.... ich.... ich.... habe keinen.... Antrag.... gestellt....“, sagte ich verwirrt und überrascht zugleich.

,,Das ist mir egal! Es ist mir egal wer den Antrag gestellt hat und wer oder was hier wartet! Es ist mir alles einfach egal!“, sagte Kevin und sprang auch gleich auf.

Seine Hände waren zu Fäusten geballt und er wirkte angespannt und ging auch gleich zu dem Knopf, den man drücken musste, wenn man wieder raus wollte und betätigte den auch gleich.

Seufzend stand ich ebenfalls auf und nahm Kevin von hinten in den Arm.

,,Ist das denn wirklich so schlimm, dass wir hier sind?“, fragte ich und streichelte sanft über seinen Bauch.

Kurz lehnte Kevin sich gegen mich, befreite sich dann aber aus meiner Umarmung und stieß mich weg.

,,Ich kann und will das nicht! Vergiss es und fass mich bloß nicht mehr an!“, fauchte er in meine Richtung ohne mich anzusehen.

Ich war zurück gestolpert und rücklings auf das Bett gefallen, als Kevin mich weggestoßen hatte.

Der Bulle kam und sah fragend zwischen uns hin und her.

,,Ich würde gerne zurück in den Aufenthaltsraum. Ich habe keine Ahnung, wer den Antrag gestellt hat, aber ich war es nicht und ich möchte das hier auch nicht.“, sagte Kevin auch gleich und hielt seine Hände hin, damit der Bulle ihm die Handschellen anlegen konnte.

Dies tat er auch gleich und führte Kevin ab.

Ich sah ihm hinterher und zog die Knie eng an meinen Körper.

 

 

Erneut an diesem Tag spürte ich die Tränen in meinen Augen brennen und hielt sie nicht auf.

Sie bahnten sich zum zweiten Mal an diesem Tag ihren Weg über meine Wangen und hinterließen feuchte Flecken auf meiner Hose.

Ich hatte keine Ahnung, was in mich gefahren war, dass ich tatsächlich versucht hatte, Kevin näher zu kommen, aber ich wusste, dass ich das so auch nicht nochmal machen dürfte und würde.

Dabei hatte ich doch einfach nur die Situation nutzen wollen, wenn wir schon durch Zufälle hier her gebracht wurden.

Aber das war dann wohl doch nicht das, was er wollte und das hatte er wohl auch mal wieder unter Beweis gestellt.

Die Türe ging erneut auf und der Bulle kam wieder rein.

Er nahm sich auch gleich meine Handgelenke und legte mir ebenfalls die Handschellen an, bevor er mich aus dem Bett zog und mich zurück zu dem Aufenthaltsraum brachte.

Ich wehrte mich nicht, aber in den Aufenthaltsraum wollte ich auch nicht.

Stattdessen ging ich nachdem der Bulle mir die Handschellen wieder abgenommen hatte, auf den Weg in die Zelle und setzte mich dort auf die Pritsche.

Sofort vergrub ich einen Kopf auf der Pritsche und krallte mich fest hinein.

Wusste ich doch nicht, was ich jetzt noch machen sollte.

War ich nun wohl wirklich zu weit gegangen und das auch noch, obwohl Kevin sagte, dass er mich nicht liebte, beziehungsweise mich zumindest mochte.

Schockiert hob ich den Kopf und sah die Wand an, die sich vor mir erstreckte.

Hatte ich gerade ernsthaft gerade bedauert, dass mich der Skin nicht liebte?

Wie kam ich denn jetzt auf so eine Scheiße oder hatte ich mich vielleicht in ihn verliebt?

War das auch der Punkt, wieso ich meine Eifersucht spürte, die ich immer noch nicht erklären konnte?

Umfrage

Hat euch das Kapitel gefallen?

Ja, war gut (0)
0%

Joa, war ganz okay (0)
0%

Es ging so, eher nicht (0)
0%

Nein, überhaupt nicht (0)
0%

Stimmen insgesamt: 0

Thema: Kapitel 14

Es wurden keine Beiträge gefunden.

Neuer Beitrag