Kapitel 9 - Wut

 

Rückblick:

 

Kevin ging zu Marcel ins Wohnzimmer.

Er zitterte am ganzen Körper und er hatte Mühe ihn zu beruhigen.

Als Marcel dann neben ihm auf dem Sofa Platz genommen hatte, konnte Kevin deutlich erkennen, dass Marcel am ganzen Körper zitterte.

Marcel hatte deutlich Mühe seine Fassung wieder zu erlangen und klar zu denken.

,,Magst du mir erzählen, was hier vorgefallen ist?“, fragte Kevin unsicher.

Marcel nickte leicht.

,,Ja, vielleicht ist das ja auch besser so.“

,,Ich bin ja bei dir. Du bist nicht alleine.“

Marcel nickte erneut.

Seine Unsicherheit konnte er kaum verbergen.

Dann jedoch hatte er sich scheinbar gefangen.

,,Also, das Mats und ich gestern Nacht Sex hatte, das weißt du ja schon. Jetzt wollte der eben nochmal mit mir reden und da habe ich ihm geschrieben, dass ich nicht kann und das du bei mir bist. Ich weiß nicht wieso, aber der hat mitbekommen, dass das nicht stimmt. Dann stand er hier vor der Türe. Der hat so einen Terror gemacht hier...“

Marcel brach ab.

Er musste schlucken.

Ihm fiel es sichtlich schwer darüber zu reden.

Aufmunternd legte ich meine Hand auf seinen Oberschenkel.

,,Ich bin hier. Du kannst mir alles erzählen. Ich bleibe auch bei dir, so lange du möchtest.“

Marcel nickte dankend.

 

 

Es kehrte eine kurze Pause ein, bevor er weiter sprach.

,,Ich habe so Angst gehabt, als Mats vor der Türe stand. Mats war so aggressiv, so kenne ich ihn gar nicht. Ich wusste nicht was er machen würde. Ich dachte, dass der mir hier die Türe eintritt. Wenn du nicht gekommen wärst, Kevin...“

Erneut brach Marcel ab.

Kevin zog ihn in eine Umarmung, die Marcel nur zu gerne zu ließ.

Deutlich konnte der Ältere das Zittern spüren.

Er wollte ihm dennoch das Gefühl geben, dass er sich Sicher fühlen konnte.

Mats würde ihm nichts tun, solange er bei ihm war.

,,Was habt ihr denn geschrieben? Nur das er reden wollte und du geschrieben hast das ich bei dir bin?“

Marcel nickte.

,,Dann stand er ja auch schon bei mir vor der Türe. Ich wusste einfach nicht was ich machen sollte. Kevin, es war so schlimm.“

Kevin spürte deutlich, wie die Wut in ihm hoch kochte.

Er wusste nicht wieso, aber plötzlich verspürte er eine wahnsinnige Wut auf seinen Kollegen.

Wohl wahrscheinlich, weil Mats, Marcel so eine Angst eingejagt hatte.

Was fiel dem denn auch ein?

Marcel konnte doch nichts dafür, dass er so ein Idiot war und mit ihm ins Bett ging.

Kevin wusste nicht wieso, aber er wollte unbedingt wissen, was mit Mats los war und was den geritten hatte.

Er überlegte kurz und entschied sich dann Mats einen Besuch abzustatten, wenn er bei Marcel nicht mehr gebraucht werden würde.

Aber er sollte auch dafür Sorgen, dass er Manuel noch Bescheid gab.

Der war zwar noch bei Julian, aber er würde sicher auch bald nach Hause fahren und da würde er sich nachher noch Sorgen machen, wenn Kevin nicht zu Hause war.

 

 

,,Kevin?“

Kevin zuckte leicht zusammen, so tief wie er in Gedanken versunken war und sah Marcel an.

,,Ich wollte dich nicht erschrecken.“

Kevin schüttelte den Kopf.

,,Nein, schon okay. Was ist denn los, Kleiner?“

,,Glaubt du... Ich meine... das... Mats...“

Kevin zog bei dem Namen eine Augenbraue hoch.

,,Was ist mit diesem Mistkerl?“, fragte er gereizt.

,,Glaubst du... Glaubst du er könnte... Ich meine, glaubst du er könnte mir etwas antun?“

Kevin schüttelte schnell den Kopf.

,,Nein, das glaube ich nicht. Mats wird es nicht wagen dir etwas zu tun. Ich bin bei dir. Im Training und bei den Spielen bist du ja auch nicht alleine. Ich bin sicher, dass dir auch noch andere aus der Mannschaft helfen würden.“

Marcel nickte.

,,Aber ich werde mit ihm reden müssen, oder?“

Kevin atmete tief durch und er spürte, dass sich jeder Muskel in seinem Inneren anzuspannen schien.

,,Ich fürchte ja. Aber wenn du das nicht alleine machen willst, dann bin ich dabei oder Manuel.“, schob er schnell noch hinterher.

,,Du wärst mir lieber. Bei dir fühle ich mich sicher. Da habe ich keine Angst mehr.“

Tatsächlich fiel Kevin auf, dass sich Marcel schon wieder beruhigt hatte.

Er zitterte nicht mehr so stark.

Dafür kochte in ihm immer noch diese Wut.

Nur mit Mühe konnte er diese noch vor Marcel unterdrücken.

Aber seine Muskeln waren immer noch angespannt in seinem ganzen Körper und nur mit größter Anstrengung widerstand er dem Drang seine Fäuste zu ballen und irgendwo gegen zu hauen.

 

 

Kevin bemerkte plötzlich, dass Marcel wieder stärker angefangen hatte zu zittern.

Marcel nahm noch einen Schluck Wasser aus seinem Glas, dass Kevin ihm gegeben hatte.

Während er Kevin von den Vorkommnissen erzählte, hatte Marcel sich wieder hingesetzt und Kevin hatte sich neben ihn gesetzt.

,,Leg dich wieder hin.“, sagte Kevin sanft.

Marcel nickte.

Kevin stand auf und ging zu dem Sessel.

Marcel dagegen machte sich auf der Couch lang und zitterte vor sich hin.

Eine ganze Weile war es still und Kevin sah Marcel beim zittern zu.

Nachdem er immer ruhiger wurde, sah Kevin genauer hin und bemerkte, dass Marcel eingeschlafen war.

Die Ruhe schien ihm wohl gut zu tun.

Nun musste er nur noch Manuel anrufen.

Der musste ja schließlich auch noch Bescheid wissen.

Kevin entschloss sich in die Küche zu gehen um da zu telefonieren.

Er wollte Marcel nicht wecken wenn er telefonierte.

Also stand Kevin auf und ging in die Küche.

 

 

Nachdem Kevin in die Küche gegangen war und die Nummer von Manuel gewählt hatte hörte er nun Freizeichen in der Leitung.

,,Hey Kevin.“, meldete sich Manuel auch bald.

,,Hey. Hör mal ich bin noch bei Marcel. Scheint so, als ob ich noch was hier bleiben müsste. Marcel geht es wirklich scheiße. Mats hat hier eben voll den Terror geschoben. Marcel hat gezittert Gott weiß wie. Ich muss mich noch etwas um ihn kümmern.“

Erneut schien sich alles in Kevin zusammen zuziehen und seine Fäuste ballten sich erneut zu Fäusten.

,,Das regt mich so auf, Manu. Ich habe eine so verdammte Wut in mir, dass kannst du dir nicht vorstellen! Ich würde dem am liebsten direkt eine rein hauen! Was bildet der sich denn ein so eine Scheiße zu machen? Ich meine hallo? Erst legt der den Kleinen flach und danach macht er hier auch noch Terror. Was soll das denn?“

,,Kevin bitte, reg dich nicht so auf. Ich verstehe ja, dass du sauer bist und das dich das aufregt, aber du solltest jetzt einen klaren Kopf behalten und für Marcel da sein.“

,,Das versuche ich ja. Aber ich glaube ich komme gleich nicht drum herum ihm einen kleinen Besuch abzustatten. Ich komme damit einfach nicht klar, Manu. Ich verstehe es einfach nicht.“

,,Dann fahre ich mit. Kevin, ich lasse dich nicht alleine dahin fahren. Nicht so, wie du im Moment drauf bist. Das gibt nur unnötigen Ärger. Meld dich einfach, bevor du von Schmelle nach hause fährst. Dann treffen wir uns bei dir zu Hause und dann fahren wir gemeinsam zu Mats.“

Nur widerwillig gab Kevin nach.

,,Okay. Ich schreibe dir eine SMS wenn ich fahre und dann treffen wir uns.“

,,Das ist vernünftig, Kevin.“

Kevin nickte immer noch widerwillig.

,,Okay. Dann geh ich jetzt nochmal zu Marcel ins Wohnzimmer und dann sehen wir uns gleich.“

,,Okay bis gleich, Kevin.“

,,Bis gleich.“

Kevin legte auf und steckte das Handy zurück in seine Hosentasche.

 

 

Mit schnellen Schritten ging er zurück ins Wohnzimmer zu Marcel.

Marcel lag immer noch ruhig auf der Couch.

Kevin setzte sich wieder auf den Sessel zurück und beobachtete Marcel.

Währenddessen hing er seinen Gedanken nach.

Marcel hatte einen seh unruhigen Schlaf.

Er wälzte sich von einer Seite auf die andere.

Plötzlich saß er aufrecht auf der Couch.

Kevin zuckte leicht zusammen, vor Schreck.

Marcel sah sich um und als er Kevin erblickte schien er ruhiger zu werden.

,,Du bist ja noch da. Wie lange habe ich denn geschlafen?“

Kevin sah zu der Uhr an Marcel´s Wand.

,,Eine Stunde ca. Geht es dir denn besser?“

Marcel nickte leicht.

,,Ich treffe mich gleich noch mit Manuel, wenn das für dich okay ist.“

,,Ja, klar. Ich möchte ja nicht, dass du Manuel wegen mir vernachlässigst.“, sagte Marcel schnell.

,,Das geht schon. Kann ich dich denn alleine lassen?“, fragte Kevin vorsichtig.

,,Ja, kannst du.“, nickte Marcel erneut.

,,Okay, dann mache ich mich jetzt mal auf den Weg.“, sagte Kevin und stand auf.

,,Mach keinen Blödsinn.“

Kevin nickte und verließ das Wohnzimmer um zur Türe zu gehen.

Nachdem er die Türe hinter sich geschlossen hatte und er daran dachte gleich Mats zu begegnen stieg erneut eine Woge der Wut in seinen Körper.

Er ballte die Fäuste zusammen und ging dann zu seinem Auto.

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