Kapitel 12 - Neugier

 

Mats war dankbar, dass sein Trainer sich die Zeit für ihn nahm.

Ohne seine Hilfe würde er es wohl einfach nicht schaffen.

Immerhin hatte er eingesehen, dass er Hilfe brauchte und das alleine war doch schon der erste Schritt in die Richtige Richtung.

Glücklicherweise brauchte Jürgen nicht all zulange und bald klingelte es bei Mats an der Haustüre.

Der Innenverteidiger zuckte leicht zusammen, als der Ton der Klingel durch die stille Wohnung schallte.

Seufzend erhob er sich und ging zur Türe.

Wie er bereits erwartet hatte, stand sein Trainer vor dieser.

,,Komm rein. Danke, dass du dir Zeit für mich genommen hast.“

,,Das mache ich doch gerne.“

,,Geh ins Wohnzimmer. Magst du was trinken?“

,,Einen Kaffee, bitte.“

,,Bringe ich dir gleich mit.“

Jürgen ging ins Wohnzimmer und setzte sich dort auf die Couch.

Mats ging in die Küche und machte zwei Tassen Kaffee.

Als diese gemacht waren, ging er damit ins Wohnzimmer und stellte seinem Trainer eine hin.

Mit der anderen setzte er sich ihm gegenüber und sah ihn an.

Jürgen ließ seinen Blick beunruhigt durch das Wohnzimmer seiner Schützlings schweifen.

Mats hätte vielleicht doch etwas aufräumen sollen, bevor er seinen Trainer zu sich kommen lässt.

Jedoch war es dafür nun zu spät.

 

 

,,Also, wieso bin ich hier?“, fragte Jürgen.

,,Ich habe ein Problem und würde gerne darüber mit dir reden.“

,,Das du ein Problem hast, sehe ich.“

Erneut ließ der Borussen Trainer seinen Blick durch das Wohnzimmer schweifen.

,,Es geht nicht um die Wohnung, Jürgen.“

,,Aber hier sieht es auch ganz schön wild aus. Bist du sicher, dass bei dir alles okay ist?“

,,Ja, ist alles okay. Zumindest hier. Ich habe einfach nur nicht aufgeräumt.“

,,Mats, ich war öfter hier, wo du ´einfach nur nicht aufgeräumt hast´, aber da sah es nicht so schlimm aus, wie jetzt.“

Eine Feststellung, die wohl Bände sprach.

,,Ach, das ist nicht so schlimm. Das habe ich schnell wieder erledigt.“

,,Ich will es hoffen.“

,,Bestimmt. Es geht aber um was anderes, Jürgen.“

,,Worum geht es denn?“

,,Ich weiß nicht so Recht. Ich glaube, ich habe einen großen Fehler gegangen.“

,,Von welchem Fehler genau reden wir? Hast du eine Straftat begangen?“

Mats lachte bitter auf.

,,Ich glaube, dass wäre mir in dem Fall wirklich lieber gewesen.“

,,Wieso das denn? Was hast du angestellt?“

,,Ich glaube ich habe Herzen gebrochen.“

,,Herzen?“, fragte Jürgen neugierig.

,,Ja, Herzen.“

,,Was hast du denn getan, dass du sie gebrochen hast und dann gleich auch noch mehrere?!“

 

 

,,Also die Sache ist folgende: Ich habe mit Julian schon länger was laufen. Einfach nur...“

,,Du hast mit Julian was am laufen? Mit welchem Julian?“

Nun schien Jürgen´s Neugier völlig geweckt zu sein.

,,Mit Julian Draxler.“

,,Du hast mit einem Schalker was laufen?“

,,Ja, aber das ist jetzt nicht direkt das Thema.“

,,Sondern?“

,,Ich habe wie ich bereits sagte, was mit Julian am laufen. Schon länger halt. Es ist einfach nur vögeln. Und jetzt hat er sich in mich verliebt und ich habe keine Ahnung wie ich damit umgehen soll.“

,,Empfindest du was für Julian?“

,,Nein, also keine Ahnung. Ich weiß es nicht.“

,,Du weißt es nicht?“, fragte Jürgen nach.

,,Nein, ich bin mir einfach noch nicht sicher.“

,,Und wem hast du noch das Herz gebrochen?“

,,Marcel.“

,,Unserem Schmelle?“

,,Hmh.“

,,Wie hast du das denn gemacht?“, fragte Jürgen immer noch neugierig.

,,Ich habe auch mit ihm gevögelt und na ja jetzt haben sich eben beide in mich verliebt.“

,,Schmelle und Julian?“

,,Ja.“

,,Oh Mats. Wie konnte das denn passieren?“

Scheinbar wusste Mats da selber keine Antwort drauf, denn er dachte länger über diese Frage nach.

 

 

,,Ich weiß es nicht. Ich wollte einfach nur meinen Spaß haben. Es ging doch nur ums vögeln und nicht um mehr.“

,,Aber die beiden haben es anders gesehen?“

,,Ja, sonst hätten sie sich ja wohl nicht beide in mich verliebt, oder?“

,,Das ist wohl wahr. Und was hast du jetzt vor? Ich meine du kannst ja schlecht mit beiden zusammen sein.“

,,Nein, dass will ich ja auch gar nicht. Aber das wäre wohl die einzige Konsequenz. Sie tun mir einfach beide total leid.“

,,Sie tun dir leid?“

,,Ja.“

,,Wieso?“

,,Weil ich doch nicht wollte, dass sie sich verlieben. Sie sollten doch einfach nur Spaß haben, so wie ich.“

,,Bist du das nicht auch selber Schuld?“

,,Wieso bin ich denn jetzt selber Schuld?“

,,Weil ich glaube, dass du damit hättest rechnen müssen. So was geht selten ohne Gefühle lange gut.“

,,Findest du nicht, dass du jetzt etwas zu weit gehst, Jürgen?“

,,Wieso zu weit?“

,,Weil ich finde, dass es zu weit geht, was du mir hier sagst.“

,,Hör zu Mats, ich will mich nicht mit dir streiten oder so. Ich will nur wissen was los ist.“

,,Wieso?“

,,Ich bin neugierig. Außerdem hast du dich doch bei mir gemeldet. Also willst du doch meine Hilfe.“

Darauf wusste Mats keinen Konter mehr und ließ es so stehen.

 

 

,,Ja, ich brauche ja auch Hilfe. Das steht ja auch außer Frage, aber ich brauche keine Vorwürfe.“

,,Ich will dir ja auch keine Vorwürfe machen.“

,,Ich weiß einfach nicht, was ich machen soll. Die beiden tun mir wirklich so leid.“

,,Als erstes solltest du dir klar werden, was du willst und dann kannst du weiter sehen.“

,,Ja, ich weiß, dass ich mir Gedanken machen muss. Aber das ist mal gar nicht so einfach.“

,,Es hat niemand gesagt, dass es einfach ist, aber das ist der erste Schritt, Mats. Vorher kann dir wohl keiner Helfen.“

,,Gut, dann werde ich mich wohl damit beschäftigen müssen, damit ich dann endlich weiß, was ich jetzt eigentlich will.“

,,Das wäre wohl das Beste, Mats. Sag mal, wieso hast du denn eigentlich mit Julian und Marcel gevögelt?“

,,Jürgen, dass muss doch wirklich nicht sein, oder? Ich meine das geht wirklich zu weit mit der Neugier.“

,,Okay okay. Ich bin halt Neugierig.“

,,Ich weiß, aber das geht wirklich zu weit.“

,,Ich lasse es sein.“

,,Danke.“

,,Schon okay. Hast du sonst noch etwas, was du besprechen möchtest? Sonst fahre ich jetzt nach Hause. Meine Frau wartet.“

,,Nein, ich habe jetzt nichts mehr. Danke, Jürgen.“

,,Dann werde ich jetzt wieder nach Hause fahren.“

,,Okay.“

Jürgen stand auf und ging zur Türe.

Ich begleitete ihn noch und verabschiedete mich von ihm.

,,Du schaffst das schon.“, sagte Jürgen und schlug mir aufmunternd auf die Schulter.

,,Ich hoffe es.“

,,Wenn noch was ist, ruf an.“

,,Ja, Danke. Bis morgen.“

,,Bis morgen.“

Ich schloss die Türe und ließ mich an dieser hinab gleiten und saß nun auf dem Boden.

Wirklich weiter war ich nun trotzdem nicht wirklich.

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