Kapitel 17 - Ekel

 

Mats wurde wach und hatte keine Ahnung was passiert war oder wo er war.

Langsam versuchte er die Augen zu öffnen wurde aber von Licht geblendet.

Er fühlte sich leicht, fast schon wie schwerelos und hatte das Gefühl er könne fliegen.

Ein erneuter Versuch die Augen zu öffnen.

Diesmal gelang es ihm etwas besser.

Aber das helle Licht blendete ihn immer noch.

Seine Augen fielen wieder zu und er spürte eine tiefe Müdigkeit in sich aufkeimen.

Wollte er aber doch nicht schlafen, sondern eher raus finden wo er war und wie er da hin kam.

Er versuchte sich gegen den Drang der Müdigkeit zu stellen und seine Augen weiterhin zu öffnen.

Doch so sehr er sich auch anstrengte es gelang ihm einfach nicht.

Dann konnte der Innenverteidiger eine drückende Schwere spüren.

Fast so, als wolle man ihn runter drücken.

Scheinbar war er da wo er nun war nicht willkommen.

Der Druck auf seiner Brust nahm zu und er hörte ein wildes Stimmengewirr.

Allerdings konnte er keine der Stimmen zuordnen.

Es mussten fremde Stimmen gewesen sein.

Aber woher kamen die und wer war es?

War er doch eben ganz alleine gewesen oder hatte er einfach durch das helle Licht nichts sehen können?

Mats fühlte erneut den Drang seine Augen zu öffnen.

Diesmal klappte es besser, als vorher, aber das Gefühl der Schwerelosigkeit war verschwunden.

 

 

Er blinzelte kurz und sah durch einen dünnen Schlitz erneut grelles Licht.

Weiter konnte er seine Augen nicht öffnen, denn er war immer noch zu schwach und zu müde.

Das Licht hingegen war nicht mehr so grell als das zuvor und es beruhigte ihn auch nicht mehr so wie beim ersten Mal.

Mats konnte eine Unruhe in sich feststellen, die er so auch nicht von sich kannte.

War er doch eigentlich jemand, der immer ruhig blieb und selten Unsicherheit oder Unruhe ausstrahlte.

Immer abgeklärt, immer perfekt, ja das war er.

Durch erneute Anstrengung gelang es ihm seine Augen ein Stück weiter zu öffnen.

Er blinzelte gegen das Licht an und versuchte die verschwommenen Umrisse, die er nun erkennen konnte zu deuten.

Doch das gestaltete sich schwieriger als gedacht.

,,Herr Hummels, können Sie mich hören?“, fragte eine Stimme wie von weit her.

Erneut versuchte er meine Augen zu öffnen, die ihm doch wieder zugefallen waren.

,,Herr Hummels?“, hörte er erneut eine Stimme.

Er wusste, dass er sie bereits gehört hatte an dem Abend, aber zuordnen konnte er sie immer noch nicht.

Dann schlug er die Augen komplett auf und die Schemenhaften Umrisse seiner Umgebung nahmen langsam Gestalt an.

,,Wo bin ich?“, krächzte der Innenverteidiger mit heiserer Stimme.

,,Sie sind im Krankenwagen auf dem Weg in ein Krankenhaus.“

Mats seufzte.

Was war nur passiert und wieso war er in einem Krankenwagen und auf dem Weg in ein Krankenhaus?

 

 

In Mats Haus...

 

 

Marcel stand immer noch zitternd in der Eingangstüre von Mats.

Er hatte dem Krankenwagen nachgesehen, nachdem er ihn verständigt hatte und sie Mats mitgenommen hatten.

Eigentlich wollte er doch nur Mats besuchen und mit ihm reden.

Das ihn gleich ein so schreckliches Bild erwarten würde war ihm nicht klar gewesen.

Alles deutete auf einen Selbstmordversuch des Innenverteidigers hin, was Marcel bis ins Letzte erschütterte.

Hatten Mats seine Zurückweisungen doch so sehr verletzt, dass er gleich zu solchen Mitteln griff?

Als Marcel das Blut auf dem Boden entdeckte, was Mats durch die blutenden Wunden an seinem Arm verloren hatte, wurde ihm schlecht.

Er spürte eine Übelkeit und unterdrückte den Drang sich übergeben zu müssen.

Hatte Marcel doch schon immer einen ausgewachsenen Ekel vor Blut gehabt und konnte sich das einfach nicht ansehen.

Überfordert mit der Situation hatte er sein Handy raus geholt und Julian angerufen.

Schließlich musste ja jemand putzen und Mats Sachen bringen, falls er länger da bleiben musste.

Was er wohl nach dem was Marcel gesehen hatte musste.

Nun stand er zitternd und angeekelt vor der Türe und wartete auf den Schalker.

Dieser hatte direkt reagiert und ihm zugesichert sofort zu kommen.

Marcel hoffte sehr, dass er bald erscheinen würde, denn er hatte keine Ahnung wie er das sonst schaffen sollte.

Lange musste der Borusse auch nicht mehr warten, da näherte sich auch direkt schon Julian´s Auto.

 

 

Als Julian seinen Wagen hielt und ausstieg rannte Marcel direkt zu ihm.

,,Schön, dass du da bist. Ich hätte keine Ahnung gehabt, was ich sonst machen soll.“

,,Beruhig dich, Süßer. Ich bin ja jetzt da.“, sagte Julian und strich dem Außenverteidiger sanft über den Oberarm.

Marcel nickte nur und betrat mit Julian die oberen Stufen des Hauses.

,,Vorsicht, da vorne fängt es jetzt schon an.“, sagte Marcel warnend und deutete mit dem Finger auf den Boden.

Julian nickte und öffnete vorsichtig die Türe.

Die Blutspur, die Mats hinterlassen hatte konnte er deutlich erkennen.

Sie führte von der Haustüre ins Wohnzimmer und dort um die Couch rum.

Der Innenverteidiger folgte dieser und blieb abrupt stehen, als er um die Couch rum ging.

Dort erwartete ihn eine ganze Blutlache.

Julian musste den Ekel unterdrücken, denn mit so viel Blut hatte er dann doch nicht gerechnet.

Er entdeckte den Brief auf dem Tisch und las ihn.

Sofort stiegen ihm Tränen in die Augen.

War Mats doch schon so verzweifelt, dass er zu solchen Mitteln greifen musste.

Es schmerzte den Schalker in seiner Brust.

Das hatten sie doch beide nie beabsichtigt.

 

 

Schnell faltete Julian das Blatt Papier zusammen und steckte es in seine Hosentasche.

Dann suchte er sich Eimer und Putzzeug und wischte die von Mats hinterlasse Blutspur weg.

Nachdem das erledigt war, holte er Marcel in das Haus, da er immer noch vor der Türe stand.

Dieser kam immer noch zitternd in das Haus und sah sich um, als ob er erwarten würde, dass irgendetwas schlimmes passierte.

,,Alles gut, Süßer. Komm mal bitte mit ins Schlafzimmer Mats Sachen packen.“, sagte Julian liebevoll.

Marcel nickte zustimmend und machte sich mit dem Schalker auf den Weg in Mats´ Schlafzimmer.

Dort suchten sie im Kleiderschrank ein paar Sachen zusammen, die Mats für einen eventuell längeren Aufenthalt brauchen könnte und holten aus dem Badezimmer noch alles nötige.

Nachdem sie das in eine Tasche gepackt hatten, verließen sie das Haus und verschlossen die Türe sorgfältig.

,,Willst du bei mir mitfahren?“, fragte Julian vorsichtig.

Marcel nickte nur.

Der stand scheinbar immer noch unter Schock und da war es sowieso besser, wenn er nicht selber fahren würde.

So machten Julian und Marcel sich auf den Weg zu dem Auto des Schalker´s und anschließend in der Krankenhaus, was die Sanitäter Marcel kurz vor dem Abtransport von Mats nannten.

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