Kapitel 21 - Neid

 

Am nächsten morgen wurde Marcel wach und dachte erst, er hätte das mit dem Schalker alles nur geträumt.

Doch als er ihn dann neben sich liegen sah, wusste er das er das nicht geträumt hatte.

Er befand sich auch nicht mehr wie sonst zu Hause sondern im Bett von Julian.

Alleine das war schon Beweis genug, dass er es nicht geträumt haben konnte.

Er streckte sich ausgiebig und dachte an die vergangene Nacht.

Julian und er hatten nicht miteinander geschlafen.

Aber das störte den Außenverteidiger auch nicht wirklich.

Es genügte ihm schon, dass Julian einfach für ihn da war und das war er und das machte er immer wieder toll.

Auch Julian schien die Zweisamkeit zu genügen, denn auch er machte keine Anstalten weiter zu gehen als zu kuscheln.

Sie hatten den Abend auch so verbracht und sind dann anschließend ins Bett gegangen.

Marcel hatte sich eng an Julian gekuschelt und war dann auch bald eingeschlafen.

Erneut blickte der Außenverteidiger auf seinen Freund, der noch selig schlief.

Ein Lächeln machte sich auf dessen Lippen breit, war es doch ein mehr als schöner Anblick den schlafenden Schalker zu beobachten.

Doch leider sollte das nicht lange halten, denn der Schalker wurde unruhiger und würde wohl auch gleich wach werden.

Das störte Marcel aber nicht, denn so konnte er direkt fragen, ob und wann sie zu Mats fahren würden.

Marcel würde gerne nochmal zu ihm fahren, denn schließlich hatte er ja auch genau wie Julian noch Gefühle für den Innenverteidiger.

Langsam schlug Julian die Augen auf, was Marcel zum Grinsen brachte.

 

 

,,Guten Morgen, Schatz.“, sagte der Innenverteidiger verschlafen.

,,Guten Morgen.“

,,Hast du gut geschlafen?“

,,Ja, du auch?“

,,Mit dir an meiner Seite ja. Wieso bist du denn schon wach?“

,,Ich bin noch nicht lange wach. Eben erst wach geworden.“

,,Okay. Dann lass uns noch ein paar Minuten kuscheln und dann stehen wir auf um zu frühstücken.“, sagte Julian und zog Marcel auch gleich in seine Arme.

Der Borusse kuschelte sich enger an ihn und genoss noch eine Weile die Ruhe.

Beide genossen es sichtlich einfach nur kuschelnd da zu liegen.

Aber sie wussten auch beide, dass eine unausgesprochene Frage zwischen den beiden stand.

,,Fahren wir heute zu Mats?“, stellte Marcel sie dann auch endlich.

,,Wenn du möchtest, dann machen wir das.“, sagte Julian und hob etwas den Kopf um Marcel besser in die Augen sehen zu können.

,,Ja, eigentlich schon. Ich würde gerne wissen wie es ihm geht und ich meine es sind ja nun mal auch noch Gefühle im Spiel.“

,,Das ist klar, dass sind sie bei mir ja auch. Aber dann fahren wir gemeinsam, wenn du möchtest. Dann können wir auf dem Rückweg auch gleich bei Mats dein Auto holen, wenn du dich schon bereit dafür fühlst.

,,Ja, dass machen wir dann.“

,,Jetzt lass uns erst mal aufstehen und frühstücken.“, sagte Julian und stand auf.

Marcel folgte ihm und ging hinter Julian her in die Küche, wo der Schalker dann als erstes Kaffee machte und den Tisch deckte.

 

 

Die beiden setzten sich an den Tisch und fingen an zu frühstücken.

Nachdem sie das beendet hatten gingen sie noch gemeinsam duschen und machten sich fertig um ins Krankenhaus zu fahren.

Auch hier schliefen sie nicht zusammen, aber es schien den beiden auch nicht sonderlich zu stören.

Denn sie wussten, dass ihre Beziehung nicht nur auf Sex beruhte, sondern dass es viel mehr war.

Als die beiden dann auch endlich damit fertig waren zogen sie sich im Flur noch die Schuhe an und machten sich auf den Weg zum Krankenhaus.

Die Anspannung stieg bei beiden, als sie den Weg zum Eingang gingen.

Wussten sie ja immer noch nicht wirklich was sie erwarten würde und dann auch noch mit dem Wissen, dass die beiden nun zusammen waren.

Das machte es nur noch schlimmer für die beiden.

Aber sie wollten es dennoch nicht ändern.

Sie hatten sich ineinander verliebt, auch wenn sie das nicht für möglich gehalten hätten, nun waren sie zusammen und waren froh, dass es so ist.

Sie hielten inne, als sie vor dem Zimmer von Mats zu stehen kamen.

Marcel atmete tief durch und klopfte dann an die Türe.

Julian öffnete diese und die beiden traten ein.

Mats lag in seinem Bett und starrte an die Decke.

Er freute sich sichtlich die beiden zu sehen.

Sofort setzte er sich auf und sah die beiden freudestrahlend an.

Jedoch entdeckte Mats auch, dass die beiden Händchen hielten und es versetzte ihm einen Stich ins Herz.

Waren die beiden etwa zusammen?

Wie konnten sie ihm das nach der ganzen Scheiße auch noch antun?

War es denn nicht so schon alles schwer genug?

 

 

Mats wusste nicht wieso, aber er verspürte neben dem Schmerz und der Trauer noch ein anderes Gefühl.

Erst konnte er es nicht wirklich zuordnen und wusste nicht wirklich was er davon halten sollte, aber nach längerer Überlegung wusste er, dass er schlicht und ergreifend einfach neidisch auf die beiden war.

Denn alleine ihr Anblick war das, was der Borusse sich immer gewünscht hatte eine schöne und funktionierende, vor allem glückliche Beziehung.

Die war ihm aber immer und immer wieder verwehrt worden.

,,Hey Mats.“, sagte Marcel leise.

,,Hey ihr beiden.“, sagte er und seine Freude war schlagartig aus seinem Gesicht verschwunden.

,,Wie geht es dir?“, fragte Julian auch sogleich.

,,Ganz gut und euch?“, log er.

,,Mir geht es auch gut.“, sagte Marcel leise.

,,Mir geht es auch gut. Was machst du denn für eine Scheiße?“, fragte Julian wehleidig.

,,Ich habe einfach keinen Sinn mehr gesehen und wollte auch nicht mehr. Ich habe gedacht, dass es besser sei, wenn ich das alles beende. Ich verletze euch doch nur noch.“

,,Wie kommst du denn darauf?“, fragte Julian und konnte den leicht schockierten Unterton in seiner Stimme nicht beeinflussen.

,,Ich stehe euch doch nur unnötig im Weg. Ich habe gesehen, dass ihr zusammen seid. Ich wünsche euch alles Gute dafür.“

Und wieder konnte Mats deutlich den Neid spüren.

Wie gerne wäre er doch auch mit einem der beiden zusammen gewesen?

Oder auch mit beidem, dass würde dem Innenverteidiger auch nichts ausmachen.

Denn es waren beides ja schließlich Menschen, die ihm nahe standen und die ihm viel bedeuteten.

Aber das würde ihm verwehrt bleiben, wie so vieles andere auch.

Denn er hatte nicht die Möglichkeit wie die beiden einfach glücklich zu werden.

Er kämpfte den erneuten Anflug des Neids in sich nieder und sah die beiden an.

Marcel und Julian erwiderten den Blick, sahen dann aber beide gen Boden.

Sie hatten beide das Gefühl etwas falsch gemacht zu haben.

Aber konnte es wirklich falsch sein mit jemandem zusammen zu sein den man liebte?

Auch Mats schien seinen Gedanken hinterher zu hinken.

Im selben Augenblick stellte er sich eine ähnliche Frage:

Konnte man wirklich auf seine besten Freunde neidisch sein, nur weil die sich liebten?

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