Kapitel 20 - Sehnsucht

 

Mats wurde wach und musste sich orientieren.

Er war im Krankenhaus, das konnte er mit einem Blick erkennen.

Seine Arme schmerzten und waren verbunden.

Scheinbar hatte er es also nicht geschafft, seinen Plan in die Tat umzusetzen.

Nicht mal dazu war er im Stande.

Wollte er doch einfach nur noch alles beenden und selbst das bekam er einfach nicht hin.

Mats ließ seine Gedanken schweifen und dachte an die vergangene Nacht.

Was war alles passiert?

Er ließ sich den Abend nochmal durch den Kopf gehen und stockte, nachdem er in Gedanken die Türe geöffnet hatte.

Ab da wusste er nichts mehr.

Sicher wusste er noch, dass er die Türe geöffnet hatte, aber wer davor stand und wieso, dass wusste er nicht mehr.

Auch hätte Mats nicht sagen können, wie er her gekommen ist.

Ob mit einem Krankenwagen oder ob ihn jemand gefahren hatte.

All seine Gedanken waren wie ausgelöscht.

Zumindest ab einem gewissen Moment.

Das war schon zum verrückt werden und er wusste auch nicht wirklich, wen oder was er fragen sollte, um diese zurück zu bekommen.

Es klopfte an der Türe und Mats erschrak leicht.

Hatte er doch nicht damit gerechnet, dass noch jemand kommen würde.

Die Türe öffnete sich und eine Krankenschwester trat hinein.

Mats war die Enttäuschung anzusehen.

Hatte er doch gehofft, dass es Julian oder Marcel waren oder jemand anders, den er gerne hatte.

 

 

,,Guten Abend, Herr Hummels.“, sagte sie freundlich.

,,Nabend.“

,,Wie geht es Ihnen?“

,,Ich habe Schmerzen.“

,,Das habe ich mir gedacht. Wir haben damit gerechnet, dass Sie die Nacht durchschlafen. Aber wenn Sie jetzt wach sind, dann kann ich Sie ja auch gleich fragen.“

Mats sah sie erwartungsvoll an, aber die Frage kam nicht.

Nachher hatte Mats verstanden, dass sie die Frage schon gestellt hatte.

Sie wollte einfach nur wissen, wie es ihm geht.

Schnell hatte sie Mats noch eine weitere Infusion an gehangen und war dann auch schon wieder aus dem Raum verschwunden.

Mats hätte gerne noch gewusst wie spät es ist, aber es musste schon später am Abend oder in der Nacht sein, denn es war bereits dunkel.

Seine Gedanken wichen wieder ab und er versuchte krampfhaft daran zu denken und sich daran zu erinnern, was an dem Abend noch passiert war.

Aber so sehr er sich auch anstrengte, es wollte ihm einfach nicht einfallen.

Beinahe verzweifelt versuchte er sich immer und immer wieder in den Kopf zu rufen was geschehen war.

Bis ein Geräusch ihn aus seinen Gedanken riss und er sich schlagartig wieder erinnerte.

Plötzlich wusste der Innenverteidiger wieder wie er in das Krankenhaus gekommen ist auch wenn das noch nicht erklärte, wer da vor seiner Türe stand.

Weil derjenige wohl auch den Krankenwagen gerufen haben muss.

 

 

Mats erinnerte sich wieder an Den Krankenwagen und das dort jemand mit ihm gesprochen hatte.

Er konnte sich auch daran erinnern wie in einer anderen Welt gewesen zu sein.

Aber wo genau das war und was er da gemacht hatte oder machen wollte, wusste er auch nicht mehr.

Jedenfalls hatte es sich toll angefühlt und alleine an bei dem Gedanken daran wirkte der Innenverteidiger völlig entspannt.

Doch wie es dann so ist, kam ihm der Gedanke an Julian und Marcel in den Kopf und plötzlich fühlte er sich nicht mehr entspannt.

Erst überkam ihn ein Schuldgefühl und eine erdrückende Schwere und dann eine unbändige Sehnsucht.

Am liebsten hätte er sie beide einfach bei sich gehabt und sich von den beiden in den Arm schließen lassen.

Mats fühlte sich so komisch angezogen von den beiden und wusste doch, dass er das nicht haben konnte, was er brauchte und wollte.

Es war, als wenn es ihn langsam von Innen heraus auffressen wollte.

Er fühlte sich einsam und alleine und wünschte sich in dem Moment nichts mehr, als die beiden bei sich haben.

Mittlerweile kam er mit einem schon nicht mehr hin.

Das würde er wohl nicht schaffen.

Nein, er brauchte beide, um glücklich zu sein.

Über diesen Gedanken schlief er dann auch schlussendlich ein.

 

 

Mats schlief durch bis zum nächsten Morgen und wurde dann von einer Krankenschwester geweckt, die in sein Zimmer kam.

,,Guten Morgen, Herr Hummels. Wie geht es Ihnen heute?“

,,Besser als gestern, danke.“

,,Das ist ja toll. Ich habe Ihnen Frühstück mitgebracht.“

,,Danke.“

Sie stellte ihm das Essen auf den Tisch und verließ dann ohne ein weiteres Wort wieder den Raum.

Mats bemühte sich aufzustehen und setzte sich dann an den Tisch.

Als er die Haube des Essens allerdings offen hatte und das Essen sah wurde ihm schlecht.

Hatte er doch keinen Hunger und auf dieses Krankenhausessen sowieso nicht.

Da konnte er sich weitaus schöneres vorstellen.

Er deckte das Essen wieder ab und dachte erneut an Marcel und Julian.

Wäre es doch viel schöner, wenn die beiden jetzt da wären und er sie nicht mehr vermissen musste.

Denn jede Minute die er ohne die beiden verbrachte, wusste er, dass sie ihm immer mehr fehlten.

Seufzend erhob er sich wieder von dem Stuhl und legte sich zurück ins Bett.

Dort blieb er aber auch nicht lange liegen, denn das war auch nicht das, was er sich erhofft hatte.

Also stand er wieder auf und ging hinaus auf den Balkon.

Von hier aus hatte man eine wunderbare Aussicht über Dortmund.

Der Innenverteidiger lehnte sich gegen die Hauswand und sah über die Stadt.

Von hier aus konnte er wunderbar träumen und an das denken, was man am meisten vermisste.

In Mats Fall eben Marcel und Julian.

Umfrage

Hat euch das Kapitel gefallen?

Ja, war gut (0)
0%

Joa, war ganz okay (1)
33%

Es ging so, eher nicht (1)
33%

Nein, überhaupt nicht (1)
33%

Stimmen insgesamt: 3

Thema: Kapitel 20 - Sehnsucht

Es wurden keine Beiträge gefunden.

Neuer Beitrag